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Vinz-Georg 16.08.2017 13:43:11

Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen, du solltest umgehend den Gas-Bowdenzug tauschen der dröselt sich auf (da wo du diesen am Vergaser einhängst) und schau dir den Choke-Zug ebenfalls an, wenn du eh grad Teile bestellst :crazy:.

Sonst wünsche ich viel Erfolg beim Schrauben!

krok 17.08.2017 19:44:35

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Heute mal Öl gewechselt, wie zu erwarten hat der Ölfilter ganz schön nach Benzin gestunken. Zum Vergaser bisher keine Zeit gehabt, der kommt morgen dran. Die 6L Ölwanne ist auch ganz schön voll geworden, das sieht, eher nach 4.5-5 Liter aus, uiuiui. Wenn man bedenkt, dass 2,9L rein sollen... Mir ist zudem bei der Demontage des Luftfilters aus dem Luftfilterkasten eine der Schrauben in die "Wanne/untere Anbringung" des Federbeins gefallen und jetzt krieg ich die auf Teufel komm raus nicht mehr raus O.o

krok 17.08.2017 19:49:37

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Also hier rein. Irgendwelche Ideen? Vlt. nen Inbus mit nem Magneten kombinieren?

gsmattis 18.08.2017 05:47:51

Das ist die Umlenkung. Musst du wie früher mit der Spardose machen, einfach das Mopped auf den Kopf drehen und schütten :grinser2:

Scherz beiseite. Die Umlenkung ist aus Stahl, da wirst du mit nem Magneten nicht weit kommen. Ich befürchte, dass da ein Ausbau nötig ist.

berndy 18.08.2017 09:53:57

Das ist doch auch unten offen, müsste man mit einem Draht, Schraubendreher doch von unten dran kommen. Dumm nur, dass man da nicht sieht, was man macht. Vll. hilft ein Taschenspiegel (Frau fragen, die haben so etwas).

Saugwurmmensch 21.08.2017 08:36:23

Wenn du der Kiste schon etwas Service gönnst, bau die Umlenkung aus und reinige und fette die Lager.
Das wird viel zu selten gemacht...

krok 30.08.2017 19:44:46

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So, leider wenig Zeit gehabt, war die ganze letzte Woche beruflich auf der gamescom :-)
Hab gestern Abend alle Schrauben des Vergasers mal mit WD 40 Kriechöl besprüht, dadurch waren heute einige recht gängig. Hier mal ein paar Fotos der ersten Bestandsaufnahme nach Öffnen des rechten Vergaserdeckels.

krok 30.08.2017 19:49:08

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Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

a) Die Feder kam in 2 Teilen aus dem Vergaserdeckel raus. Sollte die nicht in einem Teil sein?
b) Mit der Düsennadel kamen raus:
-Federsitz
-Klemmscheibe
-Scheibe (rot)
-eine unbekannte Gummischeibe (rot)
In meinem Werkstatthandbuch ist diese Gummischeibe nicht aufgeführt, kann mir jemand sagen was das ist?
c) Leider sind viele Schrauben extrem weich und nicht wirklich gängig, trotz WD40. Habt ihr einen Tipp wie ich dabei vorgehe? Die Schrauben sind wirklich sehr weich und eine vom linken Vergaserdeckel ist schon fast rund, kann man die nachbestellen?

TheKiki 30.08.2017 20:05:25

Müsste laut deinem Buch Nr.3,4,5 sein.
Ist die GS gedrosselt ? Wenn nicht sollte die kleine U-Scheibe nicht mehr drin sein oder irre ich mich ?!

krok 30.08.2017 20:12:53

Stimmt so mit 3,4,5. Meine GS ist nicht gedrosselt.

3-Federsitz
4-Klemmscheibe
5-Scheibe
?-Gummischeibe

Aber was ist die Gummischeibe?

berndy 30.08.2017 21:04:08

Die Schrauben kann man selbstverständlich nachbestellen. Entweder bei Suzuki oder bei Mikuni Topham (http://www.mikuni-topham.de) oder man nimmt einfach passende Schrauben aus dem Schraubensortiment. Das sind metrische Schrauben, bin mir nicht sicher, müssten aber M5 sein. Länge und Durchmesser kann ma ja messen. Dann kannst du dir auch den Kopf aussuchen, Schlitz, Kreuzschlitz, Inbus, Torx ... und das Material Messing, Kupfer, Stahl ... Nur VA-Schrauben sollte man nicht unbedingt nehmen. Da kann es unter bestimmten Voraussetzungen zu Kontaktkorrosion kommen.

Wenn du mit dem Kreuzschlitzschraubendreher nicht weiter kommst, nimm eine Zange. Die Zähne, so dass sie axial in den Kopf greifen, dann bekommst du die auch auf, wenn der Kreuzschlitz vermurkst ist, bzw. du musst den Kreuzschlitz erst gar nicht vermurksen. Die Zange selbst weist dabei natürlich im 90° Winkel zur Schraubenachse. Und immer daran denken, links rum gehts auf, rechts rum zu.

Ich hoffe du verstehst das, so wie ich es meine.

Die verschiedenen Scheiben an der Düsennadel könnten möglicherweise der Versuch sein, die Vergaser abzustimmen.

Da die Nadeln nur ein Verschieben durch die Nuten ermöglich, kann man mit verschieden dicken Unterlagscheiben die Nadeln in Zwischenstufen in der Höhe variieren.

Ich würde aber alles auf Werkseinstellung setzen. Trotzdem sicherheitshalber alles aufbewahren und notieren was wie verbaut war.

krok 31.08.2017 17:09:49

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Hej Berndy, danke für den Tipp. War heute bei der Werkstatt meines Vertrauens und die sind mit dem Impact-Hammer ran, haben die gut abgekriegt und mir neue mitgegeben. Hab eine Schwimmerkammer geöffnet und die sieht von innen so aus. Da ist ziemlich viel Rost drin, was wohl auch auf Rost im Tank hinweist?

Merle 31.08.2017 17:30:41

ein leises "Vielleicht?" (ich hoffe du verstehst geschriebende Ironie)

krok 31.08.2017 18:06:42

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Hmm, sagt mal muss die Schieberführung mit der Nadeldüse auch entfernt werden (siehe Foto)? Die Schieberführung kriege ich nicht so gut raus, will keine Gewalt anwenden.
Die Leerlaufdüse ist zudem auch recht schwergängig und der 4mm Schlitzschraubenzieher scheint nicht groß genug zu sein, hab jedenfalls Angst die Düse weich zu drehen. Die sollte für die Reinigung aber sicherlich auch raus oder?

berndy 31.08.2017 18:13:08

Die Düsen sollten alle raus.

Wenn du die Düsen nicht heraus bekommst, brings zur Werkstatt. Die haben entsprechendes Werkzeug. Eventuell hilft auch anwärmen.

Ist billiger als etwas kaputt zu machen.

So wie die Vergaser aussehen, wundert mich das nicht, dass deine GS so schlecht lief.

krok 31.08.2017 21:33:00

Alright, Düsen doch mit WD40 und nem besseren Schraubenzieher rausgekriegt, von außen den Vergaser mal gesäubert und mach mich morgen mal an die Düsen. Dazu werd ich Vergaserreiniger in eine Plastikschüssel geben und die Düsen und Metallteile da drin ca. 30 min baden lassen. Sollte reichen oder? Danach geh ich mit Druckluft nochmal dran.
Die Schieberführung mit der Nadeldüse kriege ich auf Teufel komm raus nicht heraus, habt ihr irgendwelche Tipps oder ist das vlt sogar unnötig?

Den Tank werd ich dann mal entrosten müssen, sonst kann ich das ganze in Kürze nochmal machen. Habt ihr irgendwelche Empfehlungen?

berndy 01.09.2017 07:14:24

Wenn du von beiden Seiten an die Schieberführung dran kommst, musst du die nicht unbedingt ausbauen. Als Ersatzteil ist die Schieberführung auch nicht gelistet. Kann sein, dass man das auch nicht zelegen kann oder soll.

Beim Reinigen der Vergaser unbedingt schauen, dass alle Bohrungen, Düsen, Kanäle frei sind.

Der Vergaserreiniger löst die Ablagerungen nur an, der löst nicht alles auf. Mitunter muss man das Verfahren mehrfach anwenden. Das Zeug kann auch nur dort wirken, wo es hinkommt. Verstopfte Kanäle durchdringt es nicht. Also nicht darauf verlassen, dass die Vergaser alleine dadurch sauber werden. Es kann sein, dass man bürsten und die Kanäle durchstochern muss.

Tank entrosten: Es gibt verschiedene Anbieter, die Do-it-yourself-Sets anbieten. Ganz unproblematisch ist das aber nicht. Die chemische Entrostung funktioniert wahrscheinlich zufriedenstellend nur mit der anschließenden Versiegelung ist das, glaube ich, oft nicht so wie es sein soll. Es kann auch vorkommen, dass die Versiegelung nicht ganz aushärtet, dann hat man hinterher überall das Zeug. Das verstopft dann alles mögliche, u.U. auch die Vergaser und ist sehr schwer wieder zu entfernen.

Auf eine mechanische Rostentfernung würde ich nicht setzen. Im Tank gibt es so viele Ecken und Kanten, dass die Schleifmittel nicht überall hinkommen. Außerdem dauert das lange und man braucht eine Vorrichtung mit der man den Tank bewegen kann.

Wenn man sich die Arbeit, die Schweinerei und das eventuell bescheidene Ergebnis überlegt, ist es vll. günstiger, das einen Fachbetrieb machen zu lassen. Ich würde es mir jedenfalls sehr genau überlegen und nur auf bereits bewährte Produkte zurückgreifen.

Was man in Oldtimerforen immer wieder als gut findet ist Fertan, es gibt aber auch andere Produkte.

Eine Alternative wäre ein gebrauchter, rostfreier Tank.

AmigaHarry 01.09.2017 08:01:50

Für Entrostung und Versiegelung kann ich das Kreem-Weiss oder Kreem-Rot Tankversiegelsets empfehlen. Habe das schon bei einigen Oldtimern angewendet - das ist perfekt. Was du dir dazu aber unbedingt besorgen solltest ist ein Tauchsieder - man muss die Brühe im Tank nämlich einige Zeit auf Temperatur halten (mind. 60°C).

Anbei eine Bezugsquelle (https://shop.rbo.at/WEBEDITION/default.asp?Shop=1) wo man nachlesen kann. Das wird es natürlich auch in Deutschland geben.

Vinz-Georg 01.09.2017 09:03:08

Zitat:

Zitat von krok (Beitrag 590795)
Die Schieberführung mit der Nadeldüse kriege ich auf Teufel komm raus nicht heraus, habt ihr irgendwelche Tipps oder ist das vlt sogar unnötig?

Hatte das Problem auch, du kannst folgendes Versuchen.
Die Hauptdüse wieder fast bis Anschlag reinschrauben. Dann sachte mit einem Gummihammer auf die Düse klopfen, nicht hämmern! Der Düsenstock sollte sich dann lösen. Den Rest dann durch ziehen der Schieberführung lösen, Hauptdüse muss natürlich wieder rausgeschraubt werden ;-).

Da am Düsenstock ebenfalls ein O-Ring verbaut ist empfiehlt es sich diesen ebenfalls zu wechseln.

M.D. 01.09.2017 09:52:26

Sorry das ich noch mal nachhaake. Oldtimertanks sind nun mal mein Ding... Wirklich gut zum entrosten ist nur Fertan. Danach Fedox und zum Schluß versiegeln mit Tapox. Ist prima aufeinander abgestimmt und wird auch für Museumsrestaurierungen empfohlen. Richtig verrostete Tanks kann man vorher auch mechanisch bearbeiten. Groben Splitt einfüllen, Schließen, in eine Decke wickeln und im Betonmischer befestigen, das er fest da drinnen ist, anschalten und laufen lassen. FitnesFreaks können auch zwei Stunden schütteln... Für einen Beulenfreien Tank mit original Lack machen manche Leute halt komische Sachen... Wird eh Lackiert, kann man auch auf bessere Hardware zurückgreifen.

krok 01.09.2017 12:03:56

Hallo und vielen Dank für die vielen Tipps!

Rost
Hinsichtlich des Rosts im Tank: Ich vermute, dass ich nicht nochmal 150-250€ für nen Fachmann ausgebe um den Tank frei von Rost zu bekommen. Soweit ich das jetzt Anfragen bei Werkstätten, Ersatzteilhändlern, etc. entnehmen kann, ist das wohl alles nur eine temporäre Lösung, die aber viel kosten kann. Da ich seit letztem Jahr schon über 1000€ in meine GS investiert habe, bin ich grad unwillens noch ein paar hundert € mehr auszugeben. Werd denke ich mal den chemischen Weg gehen und Fertan nutzen.
Was haltet ihr denn davon einen zusätzlichen Filter zu verbauen?

Schieberführung
Schieberführung habe ich im Ersatzteilkatalog auch nicht gefunden, komisch eigentlich, aber ich versuche es nochmal mit dem Tipp von Vinz-Georg.

Wie geht es weiter?
Ich werd erstmal zum Suzuki Händler fahren und mir ne neue Schieberfeder holen, die eine kam mir in 2 Teilen entgegen. Meint ihr das hätte sich bei meiner Maschine bemerkbar machen können?
Danach ins Bauhaus für Druckluft aus der Dose, das sollte reichen für die Säuberung zusammen mit Vergaserreiniger.

berndy 01.09.2017 12:54:59

Eine gebrochene Schieberfeder macht sich sehr wohl bemerkbar.

Der betreffende Gasschieber geht dann fast widerstandslos hoch, ich denke, dass der betreffende Zylinder dann auch zu fett läuft. Es kann auch sein, dass der Gasschieber nicht heruntergeht und hängenbleibt.

Wenn die Schieberführung noch funktioniert, würde ich die drin lassen. Es reicht den Düsenstock und die Düse zu reinigen. Wenn beim Ausbau was kaputt geht, brauchst du einen anderen Vergaserkörper.

Den Tank entrosten ist eins, den Tank dauerhaft rostfrei zu halten ein anderes. Deshalb sollte man den nach dem Entrosten auch versiegeln. Da gebe ich dir Recht, nur entrosten ist nicht dauerhaft.

Die Angebote der Fachfirmen beinhalten normalerweise auch das Versiegeln.

Man kann es selber machen, aber wie gesagt, man trägt dann auch das Risiko alleine.

Ein zusätzlicher Filter bringt nicht viel. Entweder sind die zu grobmaschig und die Rostpartikel (die sind staubfein) kommen durch oder die Dinger sind so fein, dass der Zufluss des Benzins behindert wird.

Ein Komplettset von Fertan kommt auf etwa 58 - 89 €

https://fertan.de/produkte/tanksanie...sanierung-set/

barsch, 01.09.2017 17:04:19

Das billigste zum entrosten ist Zitronensäure.Die ist spott billig und als Granulat auch nicht gefährlich und billig dazu. Dazu braucht man aber auch einen Tauchsieder der eine Nacht auf ca. 40 ° gebracht wird . Ich hatte das bei einen MZ Tank der völlig verostet war (stand halb voll einige Jahre im Schuppen) und hatte richtige Krusten von Rost. Die Unterseite vom Tankdeckel war völlig weggefressen.
Der Tank ist blitz blank geworden und ich hatte ihn auch nicht versiegelt. Nach 3 Jahren danach gabs noch keinen neuen Rost. Evt. lags ja auch am zweitakt Gemisch,das ja Öl enthällt.

krok 01.09.2017 23:44:21

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Ok, das mit der Zitronensäure werde ich vermutlich ausprobieren.

Nehme grad den einen Vergaser auseinander und habe Leerlaufdüse, Hauptdüse und Schwimmernadelventil in Vergaserreiniger eingelegt.
Werd ich in 30min rausholen und nochmal mit Nylonbürste und Druckluft durchpusten. Sollte sonst noch was rein?

Dabei ist mir aufgefallen, dass die Leerlaufgemischschraube 6 Umdrehungen rausgedreht war, dies auf beiden Vergasern. Das ist relativ weit draußen oder? Dadurch wird da Gemisch ja recht fett. Ich glaube normale Werkseinstellung ist 2 Umdrehungen raus?

Des Weiteren kurze Frage: Durch das Loch, wo vorher die Hauptdüse saß kann ich durchschauen, wo die Leerlaufdüse saß allerdings nicht. Das ist aber auch normal oder?

krok 02.09.2017 01:42:42

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So, für heute Feierabend, alle Düsen, etc. gereinigt, ebenso den Vergaserkörper selber. Sieht weitaus besser aus als vorher. Morgen wird die ganze Chose wieder zusammengebaut und bald mach ich mich an den rostigen Tank. Düsen waren nicht verstopft oder ähnliches, denke mal dass der Rost aber vlt das Überlaufen des Vergasers durch Verstopfen des Ventils hervorgerufen haben könnte? Bin mir irgendwie immer noch nicht sicher, wie Benzin ohne laufenden Motor durch das Venturirohr, vorbei an der Drosselklappe in den Brennraum und dann den Zylinder und Ölwanne laufen konnte.

berndy 02.09.2017 07:24:13

Mann, hatte ich nicht in dem anderen Thread geschrieben, dass man die Einstellung der Leerlaufdüsen kontrollieren soll.

Naja, ist ja jetzt egal.

Wichtig ist, dass die Kanäle hinter den Düsen frei sind. Auch die dünnen Steigröhrchen müssen natürlich frei sein.

Zur Sicherheit würde ich aber auch neue Dichtungen und Schwimmernadelventile verbauen.

Ich glaube, du hast den Grund für überlaufende Vergaser noch nicht so ganz verstanden.

Die Vergaser laufen über, wenn die Schwimmernadelventile nicht schließen, bzw. die betreffenden O-Ringe nicht mehr dicht sind und der Benzinfluss freigegeben ist, egal ob der Benzinhahn auf PRI steht oder der Motor läuft.

Zuerst PRI (Prime): Diese Benzinhahnstellung bedeutet, dass ein permanenter Durchfluss des Benzins in die Vergaser besteht. Diese Stellung dient zum Fluten der Vergaser nach längerer Standzeit bzw. wenn man die Vergaser abgelassen oder ausgebaut hatte. Er dient nicht für den Dauerbetrieb!

Auf ON gibt der Unterdruckbenzinhahn nur dann den Durchfluss frei, wenn der Motor Unterdruck erzeugt, sich also die Kolben auf und ab bewegen. Deswegen erübrigt sich auch eine Stellung "OFF". Man kann den Unterdruckbenzinhahn der GS nicht abstellen.

Durch das Prinzip der kommunizierenden Röhren, würde das Benzin in der parallelen Röhre (hier der Vergaser) bis auf Höhe des Benzinpegels im Tank steigen.

Die Vergaser haben bauartbedingt einen begrenzten Bereich des Benzinstandes in dem sie funktionieren.

Da das Benzin bei der GS alleine durch seine Schwerkraft in die Vergaser läuft, braucht man ein System, welches den Benzinfluss begrenzt, wenn der Höchststand des Benzinpegels erreicht ist. Auf der anderen Seite aber den Benzinfluss wieder freigibt, wenn der Benzinpegel fällt. Dieses System stellt der Schwimmer mit dem dazugehörigen Schwimmernadelventil dar.

Vereinfacht funktioniert das so: Ist die Schwimmerkammer voll, schwimmt der Schwimmer hoch, drückt die Schwimmernadel gegen den Ventilsitz und dichtet den Zulauf des Benzins. Sinkt der Schwimmer wieder, öffnet das Ventil wieder.

Dichtet die Schwimmernadel nicht mehr oder kann das Benzin durch Umwege (undichte O-Ringe) in die Schwimmerkammer laufen, laufen die Vergaser über (kommunizierende Röhren).

Das Benzin drückt sich dann durch alle Öffnungen, Kanäle usw.

Wenn der Winkel stimmt, läuft Benzin dann in den Ansaugkanal und von dort in die Brennräume.

Wenn der Motor nicht läuft, müssen immer beide Ursachen zusammen kommen: Benzinhahn steht auf PRI und die Schwimmernadelventile sind undicht.

Natürlich läuft auch zu viel Benzin nach, wenn die Schwimmernadelventile undicht sind und der Motor läuft. Das merkt man aber normalerweise weil der Motor nicht richtig läuft und Benzin tropft.

krok 02.09.2017 10:28:11

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Hi Berndy, danke für die detaillierte Erklärung :-) Die Funktionsweise des Vergasers habe ich schon verstanden, diese Seite hat mir dabei sehr geholfen : http://www.bikerpeters.de/Startseite.../vergaser.html
Danke aber für die Erklärung bezüglich der kommunizierenden Rohre, bzw. warum das Benzin über einen gewissen Stand überlaufen konnte und somit auch in den Motor gelang. Das war mir noch nicht so ganz klar, da ich dachte Motorstillstand = kein Unterdruck = Benzinpegel kann eigentlich nicht steigen

Alle Düsen und Rohre sind frei, mit Druckluft und Nylonfaden nochmal durchgegangen.
Ach ja und neue Dichtungen und Ventile gibts natürlich auch spendiert :-)

Fragen:
Wie beurteilst du die recht weit rausgedrehten Leerlaufgesmischschrauben? Waren bei beiden Vergasern 6 volle Umdrehungen rausgedreht. Das ist sehr fett oder?
Und wie stelle ich die Leerlaufdüsen korrekt ein? Mein Werkstatthandbuch gibt mir darüber leider keinen Aufschluss.
Das neue Schwimmernadelventil scheint eine etwas andere Form als das alte zu haben, macht das einen Unterschied?

berndy 02.09.2017 10:48:44

6 Umdrehungen ist sehr weit von der Werkseinstellung weg.

Ich denke, da wollte jemand irgendein Problem beseitigen oder kaschieren oder was auch immer.

Es gibt hier eine PDF-Datei in den FAQs über Drosseln/Entdrosseln, da sind alle Einstellwerte abhängig von den jeweiligen Baujahren genannt.

http://forum.gs-500.de/showthread.php?t=10261

Musst halt die PDF öffnen und lesen.

Da findest du auch welche Scheibe an der Vergasernadel wo hin gehört, die Länge der Schieberfedern usw.

Als Anhalt kann man die Leerlaufgemischschrauben 2 Umdrehungen heraus drehen. Das sollte in etwa passen. Ist baujahrabhängig, bei der einen mehr, bei der anderen weniger, aber immer so im Bereich zwischen 1 7/8 bis 2 1/4 Umdrehungen.

krok 02.09.2017 10:53:48

Ah, ein Goldschatz, danke dir! :-)
*edit* also das PDF, bzw. du natürlich auch 8-)

krok 04.09.2017 22:54:23

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So, das Wochenende Citronensäure und heißes Wasser bis oben hin im Tank gehabt für ca. 24h, danach ausgekippt, mit nem Fön getrocknet, dann Brennspiritus rein und gut durchspülen, danach sofort wieder Benzin rein.
Da ist einiges an Rost rausgekommen, wird sicherlich nicht alles erwischt haben, fürs erste sollte es aber reichen. Weiß nicht ob ihr einen Trick kennt, aber aufgrund der erhöhten Position des Lochs wo der Benzinhahn unten in den Tank kommt, war es ziemlich schwierig Benzin/andere Flüssigkeiten komplett aus dem Tank herauszubekommen.

Nach der Arbeit heute leider nicht alles geschafft, aber Vergaser wieder eingebaut, Federbein abmontiert und die in die Umlenkung reingefallene Schraube vom Luftfilter geborgen, gleich mal die Lager gefettet und wieder eingebaut, geht dank abmontiertem Tank recht gut.
Morgen kommt noch der Tank und die Seitenverkleidung rauf und dann drücken wir mal die Daumen!!

Hier noch ein Bild der Schläuche, denke ich habe alles richtig verlegt, oder?

A) Unterdruckschlauch vom Benzinhahn zum linken Vergaser
B) Vergaserzuflussschlauch vom Benzinhahn zum unteren T-Stück am Vergaser
C) Vergaserentlüftung vom oberen T-Stück des Vergasers ins Leere
D+E) On/RES-Schläuche

Vinz-Georg 05.09.2017 05:37:16

Sieht soweit okay aus. ABER: Ich hatte weiter oben schon geschrieben das du den Gasbowdenzug gleich mal tauschen solltest der sieht auch auf diesem Foto nicht gut aus!

Ausser du schiebst deine GS gerne durch Berlin wenn der gerissen ist ;-).

berndy 05.09.2017 06:02:06

Zitat:

Zitat von krok (Beitrag 590894)
Weiß nicht ob ihr einen Trick kennt, aber aufgrund der erhöhten Position des Lochs wo der Benzinhahn unten in den Tank kommt, war es ziemlich schwierig Benzin/andere Flüssigkeiten komplett aus dem Tank herauszubekommen.

Eine große Einwegspritze (50 ml) mit Schlauch, Reinigungstücher und Geduld.

krok 05.09.2017 08:17:25

@Vinz-Georg
Ah mea culpa! Ich vergaß :-D Muss ich dann demnächst mal machen, haste Recht. Heute schaff ichs aber nicht mehr zum Ersatzteilhändler oder zu den 3.
Hab grad eher Hummeln im Hintern und will die GS endlich wieder starten.

@Berndy
Danke für den Tipp. Das mit den Schrauben in den Tank und gut schütteln habe ich ebenfalls nicht gemacht, da ich Angst hatte, die Schrauben nicht mehr alle rauszubekommen. Die Öffnung unten ist wirklich viel zu klein.

krok 05.09.2017 19:48:54

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Soooooooo, heute alles zusammen gebaut und dann gleich beim ersten Startversuch nix passiert. Woran kanns liegen? Hab dann kurz in Erwägung gezogen, den LuFi wieder ausuzubauen und Bremsenreiniger in den Vergaser zu sprühen, dann ist mir aber eingefallen, dass ich die Leerlaufgemischschrauben ja auf 2 Umdrehungen runtergeschraubt habe, vorher hatte der Vorbesitzer (und ich lange Zeit) die Schraube 6 Umdrehungen raus. Hab sie also wieder auf 6 Umdrehungen mit nem Schlitzbit rausgedreht und siehe da, sie springt sofort an! Bin dann ein paar Runden in meiner Straße gedreht und hab die ganze Zeit grinsen müssen :grinser2:

Werd die Leerlaufgemischschrauben aber morgen denke ich wieder auf 4 Umdrehungen runterschrauben, je nachdem worauf sie anspringt, keine Lust wieder so fett zu fahren.

Beim Fahren aber gemerkt dass vorne am Ölfilterdeckel Öl tropft. Mal kurz die Schrauben nachgezogen, die waren nicht fest genug. Leider dann der Klassiker passiert und einen Schraubenkopf abgedreht :roll: Sollte aber denke ich erst beim nächsten Ölfilterwechsel relevant werden, oder?

Auf jeden Fall wieder ein Mal vielen vielen Dank an euch Alle und die viele hilfreichen Posts! War für mich mal wieder spannend, interessant und vor allem lehrreich, alles auseinander zunehmen, in der Halt zu halten und am Ende wieder zusammenzubauen, so dass es funktioniert!

krok 05.09.2017 20:23:53

Haha ja oder auch nicht. Muss ich wohl doch ne neue Schraube besorgen.

gsmattis 06.09.2017 05:29:30

Wenn sie auf 2 Umdrehungen nicht anspringt, solltest du dem auf den Grund gehen. Da stimmt was nicht. Im einfachsten Fall musst du einfach die Leerlaufdrehzahl erhöhen.

Denk dran, dass das Stehbolzen sind, keine Schrauben.

Vinz-Georg 06.09.2017 05:50:31

Zitat:

Zitat von krok (Beitrag 590911)
Werd die Leerlaufgemischschrauben aber morgen denke ich wieder auf 4 Umdrehungen runterschrauben, je nachdem worauf sie anspringt, keine Lust wieder so fett zu fahren.

Bei Kaltstartproblemen hilft auch der Blick auf die Zündkerzen. Es sei denn sie sind neu ;-). Elektrodenabstand prüfen oder mal neue einbauen, sonst das machen was gsmattis schrieb :-).

berndy 06.09.2017 09:00:18

Und immer eine neue Dichtung einbauen und aufpassen, dass die auch gut sitzt!

krok 06.09.2017 09:10:55

@gsmattis
Du meinst die Leerlaufbegrenzerschraube rausdrehen? Hab ich schon gemacht, läuft im LL auf 1500 Umdrehungen. Ich werd das Verhalten mal beobachten und sie ggf. graduell wieder auf 2 Umdrehungen runterschrauben. Vlt. waren die 6 Umdrehungen raus auch nur für den Start nach 3 Wochen Pause nötig.

@Vinz-Georg
Zündkerzen sind relativ neu (rechts 4 Monate, links 3 Wochen). Denke nicht dass da ein Problem besteht. Die linke vor 3 Wochen getauscht, da die Vorgängerin wahrscheinlich abgesoffen ist, als Benzin im Motor war.

@berndy
Du meinst beim Ölfilter? Da ist ne neue Dichtung drin, denke aber dass die ggf. beim Einbau vor 3 Wochen nicht richtig drin saß und es deshalb getropft hat. Hätt ich mal ein bisschen Fett draufmachen sollen.:roll:

Wie man den abgebrochenen Stehbolzen rausbekommt hab ich nun schon nachgelesen. Neue Stehbolzen habe ich schon beim Suzuki-Händler geholt, leider hatte der keine Hutmuttern da. Kann ich da auch eine aus dem Baumarkt holen? Im Ersatzteilkatalog wird die ja nur als "Nut 6mm" bezeichnet.

gsmattis 06.09.2017 09:18:02

Geht auch mit einer normalen Mutter, der O-Ring liegt ja innerhalb der Bolzen und dichtet vorher ab. Die Hutmutter ist mMn nur zum Schutz des Gewindes da.

krok 06.09.2017 09:56:41

Hmm, also könnte ich theoretisch auch ohne Hutmutter/Mutter fahren? Gestern Abend bin ich nach dem Abbrechen der Hutmutter noch 200m gefahren und
es spritzte dann vorne ziemlich viel Öl raus. Konnte aber nicht genau sagen ob aus der Öffnung des nun freiliegenden Stehbolzens oder aus den Bereich um den Deckel herum, der eigentlich durch die Dichtung dicht sein sollte.

@gsmattis
Eigentlich hast du ja recht, wenn die Dichtung richtig sitzen würde, sollte auch eigentlich kein Öl aus der Öffnung des Stehbolzens kommen. Vermute dass die Dichtung dann komplett raus aus der Form ist. Ich schraubs nachher nochmal auf.

Vinz-Georg 06.09.2017 10:10:17

Zitat:

Zitat von krok (Beitrag 590926)
Hmm, also könnte ich theoretisch auch ohne Hutmutter/Mutter fahren?

NEIN! Durch den Öldruck verlierst du das Öl sehr schnell und dreimal darfst du raten wo das Öl sich sammelt? Ja genau, auf deinem Hinterrad. Natürlich leidet auch die Schmierung da der Öldruck nicht passt und irgendwann ists leer...

Du kannst als Provisorium eine normale Mutter nehmen oder eine passende Schraube. Wenn du den Stehbolzen schon hast, dann mach es mit einer passenden Mutter. Die Dichtung solltest du aber auf korrekten Sitz prüfen vorher.

berndy 06.09.2017 10:34:57

Der Deckel des Ölfilters liegt ja auch nicht plan auf, da ist noch der O-Ring dazwischen.

Die Muttern sollen alle stufenweise, nach und nach, gleichmäßig, angezogen werden, sonst kann es passieren, dass der Deckel an einer Stelle nicht sauber gegen die Dichtung drückt und es dort undicht wird. Es hilft dann auch nichts, die anderen Muttern fester anzuziehen. Da gibt irgendetwas nach und reißt ab.

Fehlt der Druck von einem Stehbolzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass es dort undicht ist, weil der Deckel eben nicht mehr auf die Dichtung drückt. Das ist bei den meisten Konstruktionen so.

Anzunehmen, dass das schon irgendwie hält, wenn eine Schraube abgerissen oder die Dichtung verrutscht ist, ist naiv.

Jedes Teil hat eine Aufgabe. Die kann es aber nur übernehmen, wenn es ordnungsgemäß verbaut ist.

krok 06.09.2017 12:05:14

Ah ok, danke für den Input. Ist natürlich auch logisch, dass dann der Druck durch einen Stehbolzenkopf fehlt und an der Stelle dann Öl sickert, bzw. unter Druck dann auch rausgepresst wird. Neue Bolzen habe ich wie gesagt schon, muss dann nochmal neue Mutter holen.

Öl ablassen werde ich nachher auch nochmal und dann den Ölfilterdeckel abnehmen, sobald ich den abgebrochenen Stehbolzen raus hab. Dann kann ich nochmal die Dichtung prüfen.

berndy 06.09.2017 12:08:43

Hol dir eine neue Dichtung.

Sonst ärgerst du dich nur, weils wieder tropft.

krok 07.09.2017 21:19:54

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
So, Rostlöser gestern drauf und heute mit Kontermutter draufschrauben den abgebrochenen Stehbolzen rausgedreht bekommen. Unten ein Foto der Dichtung, offensichtlich ist die Dichtung letztes Mal beim Einsetzen des Ölfilterdeckels nicht in der Halterung geblieben, sondern wurde vom Deckel zerdrückt. Hätt ich letztes Mal ein bisschen Fett drauf gegeben, das hätte mir einiges an Zeit und Geld gespart. Aber so lernt man :-D

Alles wieder gut, GS fährt rund und smooth, Vergaser sauber, Tank sauber, neues Öl, die Saison kann kommen!!! XD

PS. Und mal wieder ein dickes Dankeschön an die Community!

gsmattis 08.09.2017 03:55:08

Jou, so wird das nichts mit dichten... aber auch mit Fett ist sie bei mir nicht in der Nut geblieben, weil sie im Karton deformiert wurde.

berndy 08.09.2017 11:00:57

Wenn es zu stark verformt ist, kann man so einen O-Ring auch mal etwas in heißes Wasser legen, dann sollte sie sich wieder richten oder man hilft halt etwas nach, in dem man das Ding in die Nut legt und bis zum Erkalten fixiert.

Ansonsten, wenn es mit Fett nicht hält, kann man auch mit kleinen Punkten nicht aushärtender Dichtmasse nachhelfen. Das klebt stärker als Fett.

Ich hab seit vielen Jahren Teroson Fluid D. Das blaue Zeug härtet nicht aus, ist demontierbar, mit Aceton bzw. Bremsenreiniger abwaschbar... Wen die Eigenschaften interessieren, kann googlen.

Da ich das selten brauche, hälts bei mir auch extrem lange. Man muss die Tube nur immer wieder verschließen und die Tülle sauber machen. Stinkt aber abartig und klebt furchtbar an Händen und Klamotten.


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