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Mit dem Originaltopf hörst du die Knallerei kaum (weil Kammertopf). Mit einem offenen Resonanztopf hingegen sehr stark. Das kommt daher, das das Gemisch bereits so mager ist, das es im Arbeitstakt im Zylinder nicht mehr zündet. Es sammelt sich im Krümmer/Auspuff solange an, bis eine zündfähige Konzentration erreicht ist - und dann knallts (manchmal sogar mit Stichflamme hinten raus)! Beim Kammertopf verpuffts in den Kammern - beim Resonanztopf ist nichts da, was es aufhalten könnte - freut die Dahinterfahrenden!
Die Lastwechselreaktion, welche ich hier meine, hat nichts mit der Kette oder Getriebespiel zu tun, sondern damit, daß das Gemisch beim Wiedergasgeben nach dem Schiebebetrieb plötzlich noch weiter abmagert, was zu einem verzögerten Einsetzen der Motorleistung führt. Das kann einen ordentlichen Ruck geben. Je magerer die Grundeinstellung, umso ausgeprägter ist das. Am Vergaser hat man hier leider nur die Möglichkeit mit der GMR zu spielen, da diese bei geschlossenen Schiebern die Anreicherung im Schiebebetrieb maßgeblich beeinflusst - auch bei hohen Drehzahlen. Und man kann nur hoffen, das Mikuni seine Hausaufgaben bei der Geometrieauslegung der Vergaser gemacht hat - denn sonst findet man keinen vernünftigen Arbeitspunkt, in dem Standgas zu Abtourverhalten und zu Lastwechselreaktion bei Schiebebetrieb zusammenpassen. Das Problem kennen aber auch die Einspritzer und das zusätzlich auch noch in Verbindung mit der Schubabschaltung (diese ist üblicherweise über 3000rpm aktiv). Der Hauptgrund dafür ist aber die elendsmagere Einstellung im unteren Drehzahlbereich, wo die Abgasmessung erfolgt. Die Originalmaps sind bei manchen Motorrädern deswegen kaum verünftig fahrbar, weswegen die Käufer diese meistens sofort tauschen. Das betrifft vor allem Motoren mit großen Einzelhubräumen, aber auch an einer 600er-4-Zyl kann es auftreten - wenn auch abgemildert. Wenn dich das interessiert, empfehle ich dir einmal die Tunerfibel von Ulf Penner durchzulesen. Das ist ein ganz gutes Standardwerk für Einsteiger und erklärt die Zusammenhänge halbwegs verständlich. Die Abgaswerte stehen im PDF auf Seite 6. |
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Ich habe gerade in die letzten beiden HU Berichte geguckt. 2019 bei der dekra hatte die Bandit 1,2 %vol und jetzt im Juli hatte sie beim TÜV 0,167 %vol. Einer von beiden misst wohl Mist...
Weil es wahrscheinlich der letzte Besuch beim hiesigen TÜV war, bin ich auf die HU in 2 Jahren gespannt. |
Wahrscheinlich sind doch die Ergebnisse bei so vielen Nachkommastellen gar nicht mehr bzw. nicht in der Genauigkeit replizierbar (Die Dekra hört bei 0,00 auf). Zumal ggf. auch eine Verlängerung mit Manschette genommen werden muss und die Längendifferenz rechnerisch per Korrekturfaktor vom Gerät subtrahiert wird. Und wenn dann noch manch ein Motor eher laukalt als warm ist, dann erklären sich die Unterschiede sicherlich.
Mich würden auch mal die dortigen Meßgerätetoleranzen interessieren. Bei meiner NC übrigens das gleiche Bild: 2018 bei der Dekra 0,03 Vol%, und 2020 beim TÜV nur 0,007 Vol%, jeweils bei 2500 U/min. Der Unterschied ist hier zwar Faktor 4, aber das bei den Nachkommastellen. Insofern eigentlich ja sogar sehr gut repliziert, und das mit 2 Jahren Differenz und zwei Firmen. Vielen Dank auch für Literaturhinweis und Lastwechselursachen. Magergemisch sowie Kettendurchhang und waren soweit klar, aber das andere eher nicht. |
Zitat:
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Aber so krass?
Der Luftfilter wird auch dreckiger, könnte sich also ausgehen... Im Winter kommt der Vergaser eh zu Ric und wird auch gleich mit den nötigen Neuteilen bestrückt. Nach 143.000km und einigen Jahren sporadischer Bewegung beim Vorbesitzer darf das auch mal nötig sein. |
Zitat:
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143tkm ist ne ganze Menge, Respekt! Da ist Ultraschall kein Luxus.
Meine an der GS waren bei 60tkm im Bad |
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