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Pleuel cracken?
hallo
ich hab die tage von nem kollegen erfahren, dass das pleuel aus einem teil gegossen wird. um es nun auf die krubelwelle zu bringen bricht man den unteren teil ( den mit dem loch für die kurbelwelle) einfach durch, bohrt zwei löcher rein und schraubt es fest. ich dachte immer (und so sah es auch auf den fishen der gs aus) das man dort 2 teile verwendet einmal das pleuel, an dem, am unteren teil, ein halbkreis ist und das zweite teil ist dann einfach nur ein weiterer halbkreis, den man mit dem pleuel verschraubt. theoretisch und wahrscheinlich auch praktisch funktioniert beides... aber wieso macht man das :?: ich hoffe hier können mir einige motorenkundige helfen und wissen auch was ich meine :roll: gruß taifun |
Also es gibt gecrackte Pleuel, da wird erst ein einteiliges Pleuel fertig bearbeitet und dann die untere Hälfte vom bigend abgebrochen.
Der Vorteil ist, daß es die Herstellung vereinfacht bzw. verbilligt. Außerdem zentrieren sich die Bruchflächen sehr gut aufeinander. Ich weiß allerdings nicht, ob sich das auch mit geschmiedeten Pleueln machen läßt, die meisten Motorradmotoren haben konventionell geteilte Pleuel, also das Pleuel und die untere Hälfte werden getrennt bearbeitet und nur für die Fertigbearbeitung der Lagerbohrung werden die Bauteile montiert und gemeinsam bearbeitet. Gruß Sven |
Dass das mit dem Cracken so gut funktioniert soll, halte ich persönlich etwas für weit hergeholt.
1. Durch das Brechen wird an dieser Stelle das Materialgefüge sehr stark verändert, ich hätte Angst, dass sich da Risse bilden und etwas Material dann im Betrieb abbröckelt 2. Ob ich jetzt geteilte Pleuel herstelle, die zusammenschraube und das Pleuelauge passend bearbeite bzw. das Pleuelauge auseinanderbreche ... dürfte sich von der Fertigung her nicht viel nehmen. 3. selbst wenn man das Pleuel am Stück arbeitet und nachträglich teilt dürfte es meiner Meinung nach einfacher sein einen Sägeschnitt anzubringen als da etwas abzubrechen. Das Material verzieht sich dabei ja zwangsläufig. Mal davon abgesehen, dass eine Vorrichtung, die gezielt an einer genau definierten Stelle etwas abbricht vermutlich auch nicht weniger aufwändig ist als eine Fräse oder Säge. |
Moin!
Das Cracken funkschoniert ganz hervorragend. Nur werden die Pleuel erst gebrochen und dann bearbeitet. Das Gefüge ist schon von der Legierung her für diesen Vorgang optimiert. Durch eine Wärmebehandlung wird das Gefüge wieder entspannt. Vorteil ist u.a., dass die Bruchflächen sich selber zentrieren und somit keine Paßschrauben verwendet werden müssen. Das Herstellen einer ebenen Kontaktfläche ist aufwändiger und somit teurer. Ausserdem müssen dann wieder Paßschrauben verwendet werden, die auch deutlich teurer in der Herstellung sind. Ausserdem kannst Du gecrackte Pleuel am Pleuelfuss dünner bauen, da der Kraftfluss im Material durch die größere Oberfläche deutlich besser ist, als bei aufgesägtem Pleuelfuß. Dadurch ergibt sich auch noch eine Reduzierung der Massen im Motor. Lohnt sich aber nur bei bestimmten Mindestmengen und entsprechend hohen Anforderungen an das Endprodukt (Motor). Ist eben ein Rechenexempel. |
Wenn sich das erst ab einer bestimmten Menge lohnt, ist die Herstellung teurer als normal.
Dass die Bearbeitung weniger aufwändig ist, bezweifle ich immer noch. Ich gehe mal davon aus, dass die Bruchstücke später zusammengeschraubt werden. Also Bruchstücke zusammensetzen, Bohren, Gewindeschneiden, Schrauben eindrehen. dazu muss an dem geteilten Pleuelauge auch noch genügend Material stehen bleiben, das wird wahrscheinlich auch nicht viel weniger sein als an einem konventionell geteilten Pleuel. Beim geteilten Pleuel ist das das selbe. Ob die Herstellung geteilter Pleuel aufwändiger ist, wage ich auch noch zu bezweifeln. Die Teile werden erst zusammengeschraubt und dann das Pleuelauge gebohrt. Das ist genauso aufwändig wie bei einem gecrackten Pleuel. Gut die Bohrungen und die Schaftschrauben beim geteilten Pleuel müssen wahrscheinlich genauer sitzen. Das macht aber ohnehin eine CNC-Maschine. Ob das tatsächlich Vorteile bringt, kann ich nicht abschätzen, dazu fehlt mir der tiefe Einblick in die Materie. Am billigsten sind einteilige Pleuel, das hat aber den Nachteil, dass man entweder die Kurbelwelle nur einseitig lagern kann oder die Kurbelwelle aus mehreren Stücken zusammenpressen muss. Wenn man dann da mal etwas reparieren muss, wirds sehr aufwändig und teuer. Aber man hat bei der Herstellung der Pleuel gespart. :wink: So hat alles seine Vor- und Nachteile. Die Ingenieure werden sich schon was dabei gedacht haben. Oder es ist wieder eine neue Masche unnötige Entwicklungen an den Mann zu bringen. :wink: |
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sich gebaute Wellen leichter reparieren. Zitat:
Gruß sven |
Aha, man lernt eben nie aus.
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