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bolzen im bremskolben wichtig?
hi,
ich wollte letztens mal meine bremsbeläge vorn an meiner 96er gs wechseln. da ich die gs erst seit einem jahr habe war das für mich das erste mal. ich habe während des wechselns jedoch festgestellt, dass das teil nr. 1 im bild unten fehlt. also die kolben sind leer und drücken mit ihrem rand an die beläge. nun wollte ich wissen ob die teile einen großen nutzen haben, da die gs bisher auch ohne die teile immer sehr zuverlässig gebremst hat. wisst ihr wo ich solche teile zu humanen preisen bekommen könnte? hab schon ein bisschen im netz gesucht aber nix gefunden. vielen dank mfg quant53 http://www.alpha-sports.com/spst/1996%20GS500E/22.gif |
Je nach Bj und Typ (GM51A / GM51B) sind die Dinger (Nr.1) vorhanden oder halt nicht.
Nun kannst das drehen wie du lustig bist: - Ohne die Dinger verringerst du die ungefederten Maßen am Rad (*für die Superrennsportler unter uns ^^) - Mit den Dingern kannst schöner die Kupferpaste auftragen, damit die Bremse nicht quitscht. Schlussendlich brauchst die aber keine Gedanken zu machen. Hab hier 3 GS´en rum stehen, von denen nur eine die Dinger hat. Gruß Chris |
ah klasse das war doch mal ne schnelle antwort :-D
vielen dank... wieder n paar euro gespart :grinser2: |
Die Teile sind wohl als Hitzeisolierung gedacht, damit sich die Temperatur vom Belag nicht so stark auf den Sattel überträgt.
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is das normal das die Bolzen an den Belag gschmelzen?
Bei meinem letzten Wechsel wars so. Von der Kupferpaste hat man nichts mehr gesehn |
Das sind Duroplastteile, die sollten eigentlich nicht schmelzen. Kann es sein, dass die Kupferpaste einfach nur hart geworden ist?
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Wenn ich mich recht erinnere ist grad duroplaste chemisch anfälliger, was hitze angeht, als zum beispiel thermoplasten. allerdings wäre thermoplaste am bremssattel eher.. öhm.. ungeeignet :D
wenn so ein ding zuviel hitze abbekommt, isses optisch wie chemisch "matsche". |
Gerade das zeichnet Duroplaste oder Duromere ja aus: Thermisch hoch belastbar, verformen sich nicht unter Hitze, schmelzen nicht. Wird die Zersetzungstemperatur überschritten, zerfallen sie in der Pyrolyse.
http://de.wikipedia.org/wiki/Duroplast |
Zitat:
Da erinnerst du dich falsch! Duroplaste sind chemisch vernetzte Polymere und damit unschmelzbar (=hitzebeständiger) als Thermoplaste, welche nur unterkühlte Schmelzen (ertarrt) darstellen und auch wieder schmelzbar sind. Im obigen Fall kann der Bolzen gar nicht angeschmolzen sein - maximal verbrannt. Das was hier als Schmelze tituliert wurde ist höchstwarscheinlich ein Mischung aus Dreck, Kupferleitpaste oder Siliconfett und Abriebsstaub..... |
Und was sagst du zur Funktion?
Wichtig oder können die Kojben in den Bremskolben weggelassen werden? |
ahoi.
irgendwie bin ich da mit dem chemie-zeugs noch nicht ganz einverstanden. kurze zusammenfassung, was ich noch im hirn hab über polymere: - et gibt die duroplasten, die (wie du schon geschrieben hast) stark untereinander verketten sind, sodass sie eine sehr feste struktur bilden (duro = hart) - et gibt die thermoplasten, die von ihren molekülketten her eisenspähnen im magnetfeld ähneln (oder wie nen schichtsalat, ums mal nicht so wissenschaftlich zu betrachten). thermoplasten sind gegenüber duroplasten recht weich. - da gabs son mittelding zwischen thermo und duro. das war dann son flummi-plastik (hier ja nicht weiter von relevanz) edit: ok, et sind die elastomere jedes polymer hat einen temperaturbereich, wo die molekülketten sich voneinander lösen können --> der schmelzpunkt (oder besser das schmelzintervall, da nicht alle ketten gleich lang sind usw) Hier können plaste dauerhaft umgeformt werden jedes polymer hat einen temperaturbereich, ab dem sich die molekülketten aufspalten. --> zerfall / zersetzungstemperatur wenn die temperatur erreicht ist, is über kurz oder lang die plaste "matsche" (versetzt, verbrannt, whatever) vorteil von den thermoplasten: ihr schmelzintervall is eindeutig kälter als ihr zersetzungsintervall. bei duroplasten überlappen sich diese bereiche fast vollständig --> wenns geschmolzen is, isses auch gleichzeitig inne fritten um nu zum eigentlichen punkt zu kommen: das schmelzintervall bzw zersetzungsintervall einer plaste is abhängig von den bindungen der atome untereinander. nun schmeissen wir aus den kochbuch der orbitale und sp-x hybritisierungen die stichwörter pi- / sigma-bindungen der kohlenstoffe in den topf (um die freggels, die hier immer fleissig mitlesen, dann bei wiki fix zwei schlaue wörter nachschlagen und den konsenz hier posten, um auf dicke hose zu machen gänzlich zu verwirren) und siehe da: wärend bei der erstehung von duroplasten pi-bindungen aufgelöst werden, um mehr als zwei bindungsglieder je molekülkette bereit zu stellen, bleiben (sofern vorhanden) diese bindungen bei thermoplasten erhalten. ein "aufbrechen" dieser bindungen durch energiezufuhr is also mindestens so hoch, wie bei duroplasten ---> zerfallsintervall sollte ähnlich hoch sein "anfälliger" im sinne von chemisch reaktiv wären demnach also duroplasten (davon ausgehend, dass es thermo- und duroplasten gibt, die ihre molekülketten aus einem identischen pool an atomen zusammen bauen) wie es mit dem schmelzintervall aussieht und dass jenes wie oben geschrieben ja deutlich unter dem des zerfallsintervall bei thermoplasten liegt, verschwig ich nu einfach. also so gesehen isses schon klar, dass man da am bremssattel keine thermoplasten hinkloppen sollte, da die sich schon irgendwann verflüssigen und alles vollsauen gruß chris |
Zuerst: Die Kunststoffkolben sind für die Bremsen bis 1995 vorgeschrieben (also alle Bremsen deren Doppelkolben unterschiedliche Durchmesser haben). Ab 96 wurden andere Bremssättel mit gleich großen Kolben verbaut - die sind anders aufgebaut und brauchen diese Kunststoffkolben nicht mehr.
@i.doc: Ganz ehrlich - ich habe Probleme aus dem was du da oben geschrieben hast die Quintessenz rauszuziehen.... Ich versuchs mal so: Themoplaste sind aus unvernetzten makromolekularen Kohlenstoffketten aufgebaut. Sie besitzen einen Schmelzpunkt (bzw. Erweichungsbereich wenn sie nicht teilkristallin sind) bei dem die sog. Macrobrownsche Bewegung der Moleküle eintritt und einen wesentlich höheren Zersetzungspunkt bei dem sie ganz einfach verbrennen. Duroplaste haben vernetzte Kunststoffketten und können daher nicht schmelzen - die Ketten können sich nicht soweit Bewegen als das eine Ortsänderung des Schwerpunktes der Kette eintritt - das lässt die Vernetzung nicht zu. Dh. sie können nur mehr Verbrennen - und bis dorthin sind sie (im Gegensatz zu Thermoplasten) formstabil. Diese Verbrennungstemeratur liegt natürlich im gleichen Bereich wie bei den Thermoplasten, da ja im Wesentlichen die gleichen Kohlenstoffverbindungen geknackt werden müssen.......(ob das nun sigma oder pi-Bindungen sind hängt davon ab ob es sich um Doppel- oder Einfachbindungen handelt - die kommen sowohl bei Thermo- als auch bei Duroplasten vor - je nach Aufbau des Kunststoffes)... Elastomere sind weitmaschig vernetzte Duroplaste welche nicht schmelzbar, aber elastisch - prominentester Vertreter dieser Stofftype ist der allseits bekannte Gummi! (Wäre ja auch blöd wenn der Reifen auf der Autobahn schmelzen würde...) Thermoelaste sind im Prinzip nur besonders weiche/elastische Thermoplaste - sie sind ebenso schmelzbar (z.b. PVC-Fensterdichtungen) Zusammenfassend: Duroplaste sind bis weit über die Schmelztemperatur der Thermoplaste hin formstabil und damit technisch verwendbar. Spezielle Duropaste erreichen Einsatztemperaturen weit jenseits der 400°C Grenze, während Thermoplaste selbst bei den sauteuren Leiterpolymeren kaum über die 200°C ihre Grenze hinauskommen (Dauerfestigkeit!). Ich hoffe das war halbwegs verständlich...... |
Zitat:
Ich glaub ich hatte nur Langeweile auf der Arbeit und wollte mal den pauschalen "x is hitzebeständiger als y" entgegenkommen, weil man sich im einzelnen immer die Zusammensetzung des Werkstoffes ansehen sollte. Mann kann bestimmt ne Duroplaste herstellen, dessen Zerfallintervall unter dem Schmelzintervall einer Thermoplaste liegt, auch wenn das eher die Ausnahme darstellt ;) *note: Deine Zusammenfassung find ich gut!* gruß chris ;) |
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