Hörensagen?
 

Hallo,

bin neu im Forum, und dazu nicht allzu versiert damit, drum verzeiht mir meine Fehler.

Ich bin seit neuestem stolzer Besitzer einer gs500e bj98, gekauft in Großbritannien, weil ich eben gerade jetzt hier lebe (Studium und so). Sieht alles schön aus dran, soweit ich das beurteilen kann, und auch ein befreundeter mechaniker hat nichts gefunden was besorgniserregend wäre.

nun hab ich beschlossen, im sommer dieses jahres eine tour nach deutschland zu machen....1600 km sollten nach ein wenig praxis doch schon möglich sein, zumal ich schon vorher auf der maschine rumdüse.
und jetzt zum eigentlichen: zwei fragen brennen mir auf der seele, erstens: wenn ich den tank während dieser fahrt wirklich bis zum exitus leerfahre-da muss ich zwar schieben oder den reservesprit einkippen, schon klar- aber ist das irgendwie gefährlich für den motor, oder kommt er damit aus das er demnächst wieder sprit bekommt? ich werds auch grosszügig bemessen mit den tankpausen auf dem weg, aber man weiss ja nie...
und zweitens: ein bekannter von mir sagte einmal zu mir, dass man im sommer mit luftgekühlten maschinen, wie es wohl meine gs ist, regelmässig pausen einlegen muss, damit sich der motor nicht überhitzt....ich mein, rein logisch gesehen, warme luft, wärmende zylinderbewegungen....das wird schon ziemlich heiss, nehm ich an, aber metall schmilzt doch nicht von sommerluft und reibungshitze...oder? ich hatte eig. vor, von kurzen tankstopps abgesehen, jeweils plusminus 500km in drei etappen abzufahren, eine pause eine stunde (kanalüberfahrt), die nächste eine nacht pause (familienbesuch in holland)...also jetzt nicht aus der ermüdungsperspektive meinerseits gesehen, sondern aus der perspektive der gs, geht das in ordnung, oder muss ich alle 100, 200, 300..? km eine pause einlegen damit da nichts passiert?

ich will mich nicht auf hörensagen verlassen, sondern frage mal "experten", wenn man euch so nennen kann. danke schonmal :)

mfG
Crapp

Dann mal :welcome: im Forum.

Zu deinen Fragen.

Selbstverständlich kannst du den Tank komplett leer fahren. Schaden tut das dem Motor nicht, da die GS ein 4-Takter ist und die Schmierung aus dem Ölkreislauf erhält. Die Reserve hält je nach Tank ca. 40 bis 70km. Das sollte reichen, um noch zu einer Tankstelle zu kommen. Üb vorher, den Benzinhahn von On auf Res zu stellen, das musst du während der Fahrt können.

Zu der Luftkühlung. Wenn es draußen sehr warm ist, sollte man stundenlange Heizertouren im hohen Drehzahlbereich oder lange Autobahnfahrten mit Vollgas meiden. Landstraße ist aber kein Problem, auch nicht mit ausführlichen Beschleunigungsampelstarts. ;) Falls du dich in der Frage unsicher fühlst, dann kannst du auch ca. 40 Euro in ein Ölthermometer investieren. Das wird nur mit dem Ölmessstab ausgetauscht und ist dann bequem ablesbar, während man auf der Maschine sitzt. Nicht wundern, was die Temperatur anzeigt. 120°C sind für die GS eher die Regel als die Ausnahme.

Hallo Crappz,
:welcome: im Forum!

Es sollte dem Motor nichts ausmachen wenn du den Tank komplett leer fährst. Wenn das Benzin zu Neige geht läuft der kurz nen bisschen magerer, aber dann iss eh sofort vorbei - das sollte kein Problem sein. Zumal: Egal wie verplant man ist, das Schieben trainiert schon gut: Das passiert dir eh nur einmal! Da solltest du dir keine Gedanken drüber machen.
Und Hitzeprobleme im Sommer? Bei 30° im Schatten sollte man es vielleicht nicht übertreiben - 10000 rpm, erster Gang, dauerhaft, da bedankt sich der Motor vermutlich. Aber wer macht sowas schon? Im Zweifelsfall fahr halt ein bisschen piano. An sonsten bekommst du vermutlich auch in GB ein Ölthermometer zum Einschrauben.

Der GS ist es egal ob du mit ihr 20 oder 1000 km am Stück fährst, solange du regelmäßig tankst. Du solltest deinen Ölverbrauch kennen, 1l auf 1000km sind laut Suzuki noch ok (hahaha :no:), aber zwischen Min und Max liegen nur 400ml. Aber wenn du dich auf eine solche Fahrt machst, solltest du solche Kleinigkeiten deiner Maschine auch kennen und dementsprechend planen können.

An sonsten.. ist das hier nicht auch nur Hörensagen?

Gruß,
Grolli

:wink2: Jais

okay, schon mal herzlichen dank für die antworten, sehr erquicklich, besonders das erste ^^ (ich mach mich ans üben...^^)
beim zweiten: nun ja ich fahre mit sicherheit autobahn, diese allerdings allerhöchstens mit 80mph, etwa 130km/h, und das auch hoffentlich nicht in brühender hitze bei 40°, ist in diesen breitengraden auch eher ungewöhnlich.
das mit dem ölthermometer bringt mich auf den gedanken, dass das mit dem überhitzen was mit dem öl zu tun haben könnte (achtung, sherlock holmes am werk)....unter welcher temperatur muss das denn bleiben damit da alles "okay" ist, und wann muss ich anhalten und, vllt auch noch wichtig, wie lange stehen? also letzteres als erfahrungsbericht (wenn du damit erfahrung hast)

Ab ca. 80°C hat es die richtige Temperatur und bis 110°C sollte auch noch nichts passieren. Aber anhalten ist dann auch nicht die beste Lösung, da ja dann auch keine Kühlung durch den Fahrtwind stattfindet. Dann also lieber mit 80-100km/h weiterfahren.
Aber wenn du nur 130km/h durchgängig fährst, musst du dir darum kein Gedanken machen. Einfach tanken, regelmäßig nach dem Öl gucken und fahren.

ach ist das schön, ich fühl mich hier gut aufgehoben ^^
danke für die vielen, ausführlichen antworten ^^
was ich jetzt machen werde ist: lernen auf reserve umzuschalten, mir merken nen reservekanister mitzunehmen (aufs schieben hab ich echt keine lust ^^)-und ihn an der tanke auch mit auffüllen!-, ein ölthermometer besorgen, und mich kundig machen wie viel öl mein rad so verbraucht, und öl mitnehmen für den ernstfall....der gedanke gefällt mir immer besser, wird sicher ein spass ^^

damit meint schnubbi vorallem , dass der Ölstand immer im angegebenen Bereich sein sollte

denn bei längeren Autobahnfahrten kann der Ölverbrauch schon merklich ansteigen , was aber nicht weiter tragisch ist , insofern du immer fleißig nachfüllst bzw. regelmäßig kontrollierst

über ne Fahrt von GB nach Deutschland würde ich mir keine Gedanken machen, Kasi-Laubfrosch ist mit ner GS nach Mecka gefahren...... da ist es richtig warm.:grinser2::grinser2:

Hey, mach Dir keine Gedanken. Generationen von Motorradfahrern vor uns sind schon mangels eines Autos mit kleinen, luftgekühlten Motorrädern in den Urlaub gedüst. Heute sind Material und Öle deutlich besser, da sollte nix passieren. Einzig eine Runde Vollgas mit anschließendem "Im Stau stehen" ist für einen Luftgekühlten Motor nicht so ganz gesund. Fahr einfach gesittet, und wenns doch mal schneller wird, dann drossele gute 10 Km vor dem nächsten Tankstop einfach wieder die Geschwindigkeit.
Sonst wie alle sagen, ganz wichtig: regelmäßige Ölstandskontrolle. So ein Ölthermometer ist eigentlich ne feine Sache, könnte Dich aber unter Umständen auch nur nervös machen...

Ach, und denk daran, das der Benzinverbrauch auf der Autobahn doch anders ist, als auf der Landstraße. Aber bei der Tankstellendichte sollte nix passieren.

Und wenn Doch:

http://www.fuelfriend.de/?gclid=CPa4...FdOMzAodfn9LIQ

Gruß Ric

Hi und willkommen.

Falls für den Zeitraum wirklich sehr hohe Temperaturen gemeldet sind, kannst du auch ein Öl mit höherer Temperaturbeständigkeit (Viskosität) einfüllen - z.B. 20W50. Die Zahl hinter dem W gibt das Verhalten bei hohen Temperaturen an - je höher umso besser. Die Zahl vor dem W gibt die Viskosität bei niedrigen Temp. an, je niedriger, umso besser. Das 20W50 solltest du aber an kalten Tagen nicht fahren, da hier die Schmierwirkung nicht ausreicht, solange der Motor nicht bertriebswarm ist.

Die GS veträgt problemlos das billige, mineralische oder teilsynthetische Öl der großen Vertriebsketten (louis, Polo, HG), vollsynthetisch kann Probleme mit der Kupplung machen. Es muss jedoch in jedem Fall Motorradöl sein, Autoöle enthalten reibmindernde Additive, die ebenfalls Kupplungsprobleme (rutschen) verursachen können.

Nochwas: Unterschätze die Anstrengung nicht, die ganze Zeit die Konzentration halten zu müssen. Also plane lieber ein paar Pausen mehr ein.

Und immer dran denken:
Beim Ölstand messen, den Stab nur AUFLEGEN und nicht einschrauben. Hatte ich am Anfang genau wie viele andere Anfänger falschg gemacht.

mfg

joah, das hab ich zu beginn gemacht, bis ich rein zufällig was drüber gelesen habe....nun hab ich allerdings noch ne frage, bezüglich des nachkippens: ich mein, wenn der motor läuft, ist das öl ja irgendwie...verteilt, d.h. der wert den ich messe wenn ich den stab reinhalte wird sich vom tatsächlichen wert unterscheiden....gibt es da ne pi-mal-daumen-formel, wie viel dann bei messung im warmen motor angezeigt werden muss, damit ich weiss wann ich nachzufüllen habe? (werd einfach bei jedem tankstopp schauen, kost ja nicht ne ewig lange zeit)
gruss

? Natürlich nicht bei laufendem Motor messen.
Die Kennzeichnungen auf dem Peilstab sind genau dafür da, dir den Ölstand anzuzeigen.
An der Tanke messen ist OK, nach jeder Tour geht auch.
Der Unterschied ist auch nicht soooo groß zwischen warm/kalt, sodass du auch vor einer Tour messen kannst.
Nach ein paar Touren wirst du ja sehen, ob und wieviel Öl dene GS frisst (denk dran: hohe Drehzahlen = höherer Ölverbrauch).

na ich weiss dass ich das öl nicht messe, wenn der motor läuft, genauso werd ich dann auch nicht tanken
aber das öl braucht doch ne weile bis es wieder nach unten abfliesst oder?

Da reichen ein paar Minuten aus.
Miss doch einfach nach der Tour zu Hause.

Und unterwegs einfach bei jedem Tankstopp _nach_ dem Tanken, vor dem Bezahlen. Dann hatte das Öl genug Zeit, sich zu setzen und du kannst in der Tanke ggf. gleich noch Nachschub kaufen (besser du hast genug Öl dabei, an der Tanke ist das immer höllisch teuer).

also ich werd einfach nen liter öl mitnehmen, der sollte zumindest in eine richtung reichen, und in deutschland werd ich es wohl noch hinkriegen, mir auf den rückweg noch nen liter zu besorgen...dazu in der seitentasche nen 2l-benzintänkchen, und ich bin gut dabei nehm ich an... ach ich freu mich drauf, selbst wenns noch fast n halbes jahr hin ist...ich würd am liebsten SOFORT los, aber uni und konsorten hätten entschieden was dagegen...*grml* :undwech:
nun ja, vielen lieben dank für eure hilfe, es hat sich wirklich gelohnt sich hier anzumelden...ich würd am liebsten sternchen verteilen für die grossartigen kommentare

gruss und ein unfallfreies jahr wünsche ich

Für Tagestouren innerhalb Deutschlands braucht man weder Sprit noch Öl mitnehmen.
Zwischen min und max liegen über 400 ml...da ist mit der Kiste schon was im Argen, wenn man an einem Tag mehr als nen halben Liter Öl verbraucht.
Und das Tankstellennetz ist bei der großzügigen GS-Reserve auch mehr als dicht um sich den Quatsch zu sparen.

nun ja, meine tour geht eher über 1600km, und auch durch 5 länder....ich mein so nen liter öl wiegt ja keine tonne, und nen kleiner benzinkanister macht den kohl auch nicht fett....aber trotzdem danke :)