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Startschwierigkeiten
Hallo,
ich brauche Euren Rat: Ich fahre seit drei Tagen eine GS 500, Bj. 96, ungedrosselt. Vorher hatte ich keine eigene Karre. Leider wird mir der Fahrspaß etwas vermiest, weil die GS ewig braucht, bis sie auf Betriebstemperatur ist und ich bis dahin jedesmal hoffe, dass ich mich nicht an jeder Ampel zum Vollidioten mache. Ich beschreibe mal das Startverhalten, wenn sie eine Nacht stand und ich am Morgen mit der GS losfahren will. Choke wird bis zum Anschlag gezogen, dann springt sie auch gleich an und pegelt sich bei 1.000 Umdrehungen ein. Lasse ich sie ein paar Sekunden laufen (immer noch stehend), geht sie wieder aus. Also gebe ich Gas bis zum Anschlag. Dann dreht sie ganz langsam und schleppend hoch, zwischendurch wieder ein wenig runter und es hört sich an, als würde sie auch gleich wieder aus gehen wollen. Nach ein paar Sekunden mit voll aufgedrehtem Gas dreht sie dann auf 3.000 hoch und danach richtig. Also wieder Gas auf Null und Zeit für mich, langsam loszufahren. Choke ist immer noch voll auf. 1. Gang rein und los geht es. Jetzt komme ich nur ganz langsam voran. Immer wieder sind Verpuffungen aus dem Motor-Bereich zu hören. Nach rund 500 Metern, während denen ich nicht hoffe, irgendwo anhalten zu müssen, kann ich den Choke ein kleines Stückchen reinschieben. Aber er ist immer noch 3/4 draußen und das bleibt er auch die nächsten 10 Minuten. Wenn ich unterwegs halten muss, dann komme ich kaum vom Fleck. Beim Anfahren an einer Kreuzung sind dann immer wieder die Knallgeräusche zu hören und erst ab Mitte der Kreuzung macht sie dann einen Satz und dreht dann voll auf - obwohl ich die ganze Zeit Gas gebe wie ein Irrer. Nach den 10 Minuten kann ich den Choke dann fast reindrücken. Erst wenn sie warmgefahren ist, mache ich ihn dann ganz rein und spätestens dann läuft die GS wie ein Bienchen...bis zum nächsten Kaltstart. Habt Ihr eine Ahnung, was diese Probleme verursachen könnte? Die Vorbesitzerin meinte zu mir: "Choke raus, Maschine an, Choke halb rein und nach kurzer Zeit dann ganz rein." Wenn ich das mache, dann geht sie mir aber aus! Ich danke schon mal für Eure Antworten. Grüße, Steve |
So wie sie schreibt sollts auch im Idealfall sein.
Also mir fallen spontan folgende Möglichkeiten ein: - Es läuft nur 1 Zylinder (zumindest im kalten Zustand oder bei niedrigen Drehzahlen): Zieh mal, wenn sie läuft, einen Kerzenschuh ab. Bleibt die Drehzahl gleich, lief er nicht. Fällt sie ab, liefen beide. Geht sie aus, lief womöglich nur einer - Prozedur mit dem anderen wiederholen. - Der Choke-Zug klemmt/ist ausgehängt/... : Choke-Mechanik auf Funktion und Gängigkeit prüfen - Falschluft : läuft sie sonst normal? Schwankt die Drehzahl? Bremsenreiniger-Test - Leerlaufeinstellung falsch: bei betriebswarmem Motor sollte sie ohne Choke so 1200-1500 haben - lässt sich an der Schraube unten am Vergaser einstellen. - Alles was sonst noch mit dem Vergaser sein kann (Einstellungen, versifft, Schwimmernadeln...) geh vielleicht die Möglichkeiten der Reihe nach mal durch und gib Rückmeldung. Wenn (zeitweise) nur ein Zylinder läuft gibts wieder viele verschiedene mögliche Ursachen. |
Das hört sich so an, als würde nur ein Zylinder laufen, wenn sie kalt ist.
Ich denke, dass Nitrox mit seiner Einschätzung richtig liegt. |
Das "Knallen" ist wahrscheinlich Vergaserpatschen, ein typisches Zeichen für Falschluft. Die restlichen Symptome passen auch dazu. Das würde ich zuerst testen.
Es kann allerdings durchaus sein, dass du nicht nur ein Problem hast. Aber immer schön der Reihe nach testen und beheben. @Nitrox: 1500 U/min Standgas ist etwas viel, die 1200 sind besser. |
Da läuft ein Zylinder nicht. Wie schnell kanst du max fahren und wie lange braucht sie gefühlt bis dahin? Ich hatte das auch mal. Man kommt kaum weg und sie hört sich sehr dumpf an. Max 70 war drin
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Nicht unbedingt. Meine GS zeigte exakt die gleichen Probleme, beide Zylinder liefen - allerdings mit sporadischen Aussetzern.
Ursachen damals:
Nachdem ich nach und nach alle Probleme gefunden und beseitigt hatte, läuft sie nun richtig sauber. |
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten. @gsmattis Ich habe sie vor zwei Tagen hier bei uns auf der Stadtautobahn bis 130 km/h gefahren. Da lief sie ohne Probleme, da sie ja auch schon auf Betriebstemperatur war. Wie gesagt, die von mir geschilderten Aussetzer hat sie nur in den ersten 10-15 Minuten. Und auch da dreht sie nach einer Weile Vollgas ganz hoch und zieht auch ordentlich, beim nächsten Halt dann wieder dasselbe von vorn - kommt kaum aus dem Knick, leichte Knallgeräusche aus dem Motorbereich, irgendwann ein kurzer Ruck und dann zieht sie. Ich habe das Gefühl, dass sie nur im unteren Drehzahlbereich bis 3000 Umdrehungen nicht richtig klar kommt. @Nitrox Ich werde das mit den Kerzenschuhen als erstes testen, aber wahrscheinlich erst am Wochenende, weil die Maschine vollverkleidet ist und ich an den Motor nicht so einfach ran komme. Selbst wenn ich den Ölstand checken will, breche ich mir dabei fast das Handgelenk. Ich vermute nach Euren Schilderungen auch, dass ein Zylinder nicht richtig läuft. Ich hatte vor Jahren mal einen Trabant, bei dem war es ähnlich, wenn eine Topp nicht mitlief, allerdings blieb es dann auch dabei und ich musste erst die Zündkerze wechseln, damit wieder alles funktionierte. Bei der GS scheint der Zylinder mit steigender Temperatur und bei höherer Drehzahl allerdings wieder einzusetzen. Zur Sicherheit werde ich mir auch den Vergaser einmal vornehmen. Über die Ergebnisse werde ich Euch dann informieren. Grüße! |
Moin,
wie alt sind denn die Zündkerzen? Vielleicht wechselst du sie einfach mal und kannst dann diesen Fehler schon mal ausschließen falls es nicht daran liegt. Geschadet hast du der GS dann aber auch nicht ;) Viel Erfolg bei der Fehlersuche / -bekämpfung! |
Ich weiß leider nicht, wie alt die Zündkerzen sind. Aber auch das werde ich probieren. Gibt es einen bestimmten Hersteller, der zu empfehlen ist?
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NGK Dpr8ea9
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Danke! Ich habe hier einen KFZ-Laden umme Ecke. Da gehe ich in der Mittagspause gleich mal hin. Ihr seid die Besten!:-)
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Wenn Zündkerzen, Kerzenstecker, -kabel oder Zündspulen schuld sein sollen, gehen die doch nicht bei höheren Drehzahlen auf einmal problemlos. Das sind dann dauerhafte Probleme, die weder von der Betriebstemperatur noch der Drehzahl signifikant abhängen.
Prüfe zuerst auf Falschluft und beseitige diese, stelle dabei die Vergaser auf Werkseinstellung ein (steht im PDF in den Drossel-FAQ). Möglicherweise gibt es weitere Probleme, aber schön eines nach dem anderen. Die Kerzen kannst du tauschen, das ist kein Fehler. Als Ursache für deine Probleme kannst du die jedoch vorerst ausschließen. |
Oh doch, genau das hatte ich bei der ZRX schon mal...
1 Kerze im Ar... Neuer Satz und gut war! |
Bei mir andersrum. 1 Kerze ging, die anderen 3 nicht. Hört sich gut an wenn ein Zylinder die anderen mitschleppen muss
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Passierte bei meiner GS auch: Kombination aus dreckigen Kontakten und kaputtem Kerzenschuh führt zu Aussetzern - Zündkerze verrußt - lief bei Standgas nicht mehr.
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Ich war gerade in einer Werkstatt, in der man unter Anleitung selbst schrauben kann. Der Werkstattleiter hat sich meine GS kurz angehört und meinte, dass im unteren Drehzahlbereich nur ein Zylinder läuft. Wir werden am 13.05. den Vergaser auseinander nehmen und per Ultraschallbad reinigen. Neue Kerzen bekommt sie auch. Ich hoffe, dass es das dann gewesen ist. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Vielen Dank noch mal.
Grüße! |
Die Kerzen sind es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht.
Schau mal die Steckkontakte der Elektrik nach, alles was mit der Zündung zu tun hat. Wenn da irgendwo Korrosion drin sitzt, tut das auch nicht. |
Hallo, hier das versprochene Update: Nachdem ich heute den ganzen Tag, in einer Werkstatt zum Selbstschrauben, damit zugebracht habe, die Vergaser zu reinigen (Ultraschallbad), stellte sich heraus, dass es kein Vergaserproblem war... Mir fiel auf, dass am rechten Zylinder beim Gas geben Abgase entweichen, also haben die dort einen Kompressionstest gemacht. Resultat: 10 Bar auf dem linken Zylinder und nur 2 Bar auf dem rechten. Das bedeutet, der Motor ist schrott! Mir war zum Heulen zumute, wie Ihr Euch denken könnt. Jetzt bin ich 200 Euro los (90 Euro für die gebrauchten Vergaser, weil meine sich beim Auseinanderbauen als nicht mehr brauchbar entpuppten, 35 Euro für das Ultraschallbad der Austauschvergaser und der Rest Miete für die Werkzeuge und den Stellplatz). Ich weiß nicht, was ich machen soll - Karre wieder verkaufen oder einen Austauschmotor besorgen (ich könnte für 200 Euro einen bekommen, der 25.000 KM gelaufen ist, aber von dem keiner weiß, ob er in Ordnung ist) oder auf gut Glück eine Zylinderkopfdichtung besorgen und hoffen, dass es wirklich nur daran liegt, und diese einbauen? Was würdet Ihr vorschlagen? ich weiß, dass es letztendlich auch eine Kostenfrage ist, deshalb will ich abwägen, was lohnenswerter ist.
Grüße und vielen Dank! |
Was kriegste denn für eine GS mit kaputtem Motor? Reicht das für ne andere?
Ich denke nicht, dass es mit dem Tausch der Kopfdichtung erledigt ist, da ist bestimmt noch mehr zu tun. Ein gebrauchter Motor wäre eine Alternative. Etwas Vertrauen muss man halt schon dem Verkäufer entgegenbringen. Man kann den auch probelaufen lassen, wenn er nicht eingebaut ist. Wenn man sich vorher alles zurechtbasteln muss, ist das aber auch kein irrelevanter Aufwand. Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=6QyQGhKftMI http://www.youtube.com/watch?v=vjZJfr2QkZA |
Wo ist das Abgas denn rausgekommen?
Also ich würde an deiner Stelle nochmal das Ventilspiel checken. Ich hatte mit meiner GS ähnliche Probleme. Hat sich herausgestellt, dass das Ventilspiel bei -0,09 oder so lag. Also Ventile waren die ganze Zeit offen. Da hat man dann auch keine Kompression mehr und heftige Kaltstartprobleme. |
@Burtel: Das Abgas kommt aus dem rechten Zylinder - ziemlich mittig.
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Das 2.e Video hört sich schon stark nach Schiffsdiesel an oder diese kleinen Boote die man mieten xD
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