Ventilspiel am Minimum, kann ich noch 2000km fahren?
 

Hallo liebe Leute.
Ich habe heute das Ventilspiel kontrolliert, und siehe da, an beiden Einlassventilen sowie am rechten Auslassventil ist das Spiel nur 0,03mm, also genau am Minimum :sad: . Ich weiß, dass ich an allen drei die shims tauschen sollte, allerdings wollte ich gerade dieses Wochenende mit dem Motorrad nach Berlin fahren mit einem Kumpel. Nun habe ich Angst, dass ich es nicht mehr schaffe vorher die Shims zu wechseln (wer weiß wie lange das Bestellen dauert). Nach Berlin und zurück wären es 2000km, die GS hat bisher 17500 gelaufen, und ich weiß nicht ob das Ventilspiel überhaupt schonmal eingestellt wurde. Meint ihr ich kann die 2000km noch fahren ohne das Ventil zu schrotten?
Und wenn ich die Shims dann tausche, kann ich die überhaupt alle drei gleichzeitig ausbauen ohne die Nockenwellen abzumachen? Ich darf ja die Kurbelwelle/Nockenwellen nicht mehr drehen sobald ich einen Shim draußen habe, kann aber den Shim nicht rausholen wenn der Nocken nicht davon weg zeigt oder?

Liebe Grüße und vielen Dank für die Engelsgeduld die mir als Laien hier immer entgegengebracht wird :anbet:,

Gasp0de

Bei einem Prüfintervall von 6000 km sind das 33 % die du da überziehst. Möglich, dass nichts passiert, möglich wäre auch ein Ventilabriss, wenn das Ventil nicht mehr richtig schließt. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen...

0,03mm liegt in der Toleranz, warum willst du das ändern? Die Shims gibt es (regulär) nur in 5er-Schritten, dann wärst du am oberen Limit. Mit Glück findest du "krumme" Shims, z.B. 262. Die wurden teilweise im Werk eingesetzt, um das VS einzustellen. Wenn du also einen Shim bekommst (bzw 3 in deinem Fall), der das VS auf 0,06mm erhöht, würde ich den nehmen. Zwingend notwenig ist das mMn allerdings nicht.
Nach deiner Tour würde ich aber nochmal nach dem VS gucken und dann ggf handeln.

Richtig, du kannst nicht alle Shims gleichzeitig wechseln. Wenn du aber an 3 Ventilen 0,03mm VS hast, brauchst du 3 Shims entweder nen 5er Schritt kleiner (Shim dünner - Spiel größer, sollte sich das Spiel weiter verkleinert haben) oder du suchst nach nem krummen Maß.

Die Shims solltest du aber in jedem Fall mit einer Bügelmessschraube an der Kontaktfläche zur NW nachmessen. Das aufgedruckte Maß muss nicht immer dem tatsächlichen entsprechen. Beim Einbau darauf achten, dass die Zahl nach unten zeigt, also nicht mit der Nocke in Berührung kommt.

Wäre es mein Motorrad würde ich mir keine Sorgen machen und das erst nach 6.000km wieder kontrollieren.
Das Ventilspiel befindet sich im Soll und die Überprüfung ist damit abgeschlossen & in Ordnung. Nächste Überprüfung lt. Wartungsintervall 6.000 km später.
Dass sich das Ventilspiel weiter verkleinert ist zwar durchaus möglich, muss aber nicht sein.

LG

da hätte ich die Frage: hat schon jemand den Gedanken weiterverfolgt ein Shim eventuell auf der Nummernseite per Bettschleifmaschine um 1-2 Hundertstel zu schwächen. Müsste doch machbar sein oder?

Ist machbar, wenn man den Shim fixiert bekommt und die Maschine entsprechend fein schleifen kann.

Achrung: Die Shimms sind oberflächengehärtet! Wenn du diese Schicht runterschleifst, fährst du nicht mehr lange.....

Auch, wenn sie in der Tasse ist und nicht mit der Nocke in Berührung kommt?

Hoffe nur du (oder dein Nachfolger, falls du sie einmal verkaufst) legst sie niemals verkehrt ein.......
Ich würde sowas nicht machen - irgendwann ist das vergessen und dann passiert es.........soviel kostet ein neuer Shimm auch wieder nicht

Nee, war nur ne Interessenfrage. Ich habe ja selbst keine Shims mehr. Ist "umgebaut" auf Kipphebel :grinser2:

So, die Reise nach Berlin und zurück ist jedenfalls gut überstanden. In Kürze werde ich dann wohl nochmal das Ventilspiel kontrollieren (es ist sowieso die 18.000er Inspektion dran, und da soll man ja die Zylinderkopfschrauben (heißen die so?) nachziehen. Weil hier so viele gesagt haben ich solle gar nichts ändern bin ich ein wenig verwirrt. In den anderen Forenbeiträgen zum Ventilspiel steht immer, dass das Ventilspiel eher kleiner wird, und dass es besser sei ein größeres Spiel zu haben. Wenn ich also ein Spiel von 0,03 habe, und einen etwas größeren Shim hole (also 0,05 größer) bin ich doch bei 0,08 und somit hätte ich ein Ideales Spiel an der Obergrenze des erwünschten Bereichs oder?

Der Shim muss KLEINER werden damit das Spiel größer wird.

Wer hat dir gesagt das du bei einem Service die Zylinderkopfschrauben nachziehen sollst?? Die werden im Normalfall niemals angerührt! Oder meinst du was anderes? Die Zylinderkopfschrauben verbinden den Zylinderkopf und den Zylinder mit dem Motorgehäuse. Dazwischen liegen Zylinderkopfdichtung und Zylinderfussdichtung. Die Schrauben werden vom Werk mit einem bestimmten Drehmoment angezogen und lockern sich im Normalfall nicht. Wenn sie gelockert werden müssen in den meisten Fällen diese Dichtungen getauscht werden.

Es gibt bei der GS keine Schrauben am Zylinderkopf/Ventiltrieb die bei einem Service nachgezogen werden müssten.

Ich denke er meint die Schrauben vom Nockenwellengehäuse.

Wat is dat denn?

Nockenwellen Deckel? Na dat Ding was du abmachst zum Ventilspiel messen. Wie heißt Dat denn in deiner Welt.

Ventildeckel :grinser2:

Wird im Werkstatthandbuch aber explizit erwähnt. Konkret die Muttern der Stehbolzen, die Zylinder und Zylinderkopf mit dem Kurbelgehäuse verbinden. Abwägig ist das nicht, da es sich meines Wissens nach nicht um Dehnbolzen handelt. Praktisch sollte man glaube ich aber eher davon absehen, ich würde behaupten da handelt man sich mehr probleme ein als das es irgend etwas bringt.

Gerade nachgesehen, stimmt. Steht so drinne.

Und selbst wenn, werden die nur nachgezogen und nicht erst gelöst. Also Drehmo auf Nennwert und gucken ob sie sich gelockert haben.

Zur Aufklärung erlaube ich mir den entsprechenden Auszug aus dem WHB anzuhängen. Erst lösen, dann nachziehen. Wie schon geschrieben halte ich das nicht unbedingt für klug, sofern man ohnehin keine Probleme in der Richtung hat.

In den Werkstattbulletins steht dies auch so nicht drinnen (muss mal schauen ob es im deutschen Servicemanual überhaupt so drinnen ist). Diese Schrauben werden nur einmal bei der Erstinspektion des Ventiltriebes überprüft, aber nicht gelockert.
Abgesehen davon kenne ich in meinem ganzen Schrauberleben keinen Fall, wo sich das jemals von selbst gelockert hätte.....
Da weite Teile des Handbuches von der GS400/450 stammen, könnte das ein Überbleibsel aus der Zeit sein - damals wurden noch andere Materialien verwendet, wodurch das vielleicht einen Sinn gemacht hat.

Im deutschen Werkstatthandbuch steht das auch so drin. Werd ich dann aber wohl lieber lassen :p der shim muss natürlich kleiner werden, wenn das spiel größer werden soll. Aber was ist denn nun, soll ich die Shims tauschen, um das Spiel auf 0,08 zu bringen, oder soll ich es bei 0,03 belassen?

Gasp0de

erst wenn das Spiel unter 0,03 sinkt, machste Dir nen neuen Shim rein.
Denn der Schritt von 0,03 bis 0,02 sind gaaaaaaaanz viele Kilometer ;d

So werd ich's machen, ein Problem habe ich aber noch: Die Gehäuseentlüftung (heißt das so, der Deckel auf dem Ventildeckel, mit dem kleinen Metallschwämmchen drin) ist durch mein wiederholtes öffnen jetzt undicht geworden. Da ist so eine rote Papierdichtung drin, die ich bei louis und co beim besten Willen nicht finden kann. Wie nennt sich das Ding und wo kann ich ne neue kaufen? Muss ich die mit Dichtmasse festkleben (die alte klebt nämlich ziemlich am Ventildeckel, deshalb ist sie auch zerrissen beim öffnen)?

Gasp0de

du kaufst einfach Dichtungspapier und schneidest sie nach dem muster der Alten zu.
Das hat auch Louis und Polo im Bogen.
Damit hab ich auch schon die Dichtung vom Benzinhahn neu gemacht.

Alles klar, danke!

Oder du besorgst dir für 5-6€ die richtige Dichtung beim Händler, die Nummer findest du z.b. Bei Alpha-Sports. Dichtmasse brauchst da keine, nur saubere Dichtflächen.

Habe mir tatsächlich die Originaldichtung geholt, die ist ja aus Asbest! Das man das überhaupt noch verkaufen darf... Oder war das ding seit 16 Jahren da im Lager? Naja, solang es dichtet. Mit Öl dran sollte es ja dann auch nicht mehr stauben 8-O

Gasp0de

Tatsächlich Asbest, das glaub ich nicht. Das Zeugs ist schon ewig auf der
Blacklist:benni2:
An meiner alten Yamaha RD250 von 1979 waren die Bremsbeläge damals mit Asbest zusammengebacken. Jedesmal wenn ich da leicht dran geglättet hab mit Feile oder Schmirgel sah man das Teufelszeug.
Mann, hab ich Glück gehabt :pop:- I'm still alive.

Greetings
Coyote