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krok 12.08.2017 17:03:00

Kleiner Knall beim Starten und Benzingeruch [Zylinderkopfdichtung?]
 
So, kaum ist man durch den TÜV (heute), kommt man nach Hause und will die GS starten, dann gibts nen kleinen Knall und am Zylinderkopf spritzt etwas Flüssigkeit heraus. Dazu ein unheimlicher Benzingeruch. Hab den Benzingeruch schon seit 2-3 Wochen vernommen, dachte aber das liegt am Sommer und am durch die Sonne aufgeheizten Tank, bzw. Benzingase, die durch die Wärme aufsteigen. Ich vermute, dass da die Zylinderkopfdichtung hinüber ist? Bin dann ein bisschen gefahren und das Motorverhalten ist etwas unruhig, also nicht so rund wie sonst.

Man siehts auf dem ersten Foto ganz gut, bei der 4.Rippe von oben ist es etwas dunkel, bin nicht sicher ob es Benzin oder Öl ist, müsste aber Öl sein?

https://ibb.co/hALjev

https://ibb.co/fSAvma

a) Was meint ihr? Ist die Zylinderkopfdichtung hinüber?
b) Und was kostet der Wechsel, bzw. ist das etwas was ich selbst hinkriege? Hab in der Wiki/Web bisher keine Anleitung gefunden.
c) Es ist sicherlich nicht ratsam, aber ist es trotzdem möglich weiterhin zu fahren, ohne bleibende Schäden am Motor zu verursachen?

Danke euch wie immer für eure Antworten!

berndy 12.08.2017 20:13:13

a) wahrscheinlich

b) ca. 6 Stunden Arbeit, ca. 600 €, ich würde eher 10 Stunden kalkulieren. Kann man selber machen, wenn man kann. Ob du kannst, musst du wissen. Du brauchst auch das nötige Werkzeug und einen geeigneten Platz zum arbeiten. Wenn der Kopf runter ist, muss man auch die Fußdichtung machen. Es empfiehlt sich dann auch gleich Ventile, Ventilsitze und die Schaftdichtungen zu kontrollieren, einzuschleifen bzw. zu wechseln. Beim Selbermachen spart man die Arbeitskosten. Die Teile dürften bei min. 100 € liegen.

c) eine gewisse Zeit wird es wohl gehen. Aber, die heißen Gase verbrennen dir nicht nur die Dichtung sondern auch die Dichtflächen. Wenn es zu viel ist, bekommt man das mit planschleifen auch nicht mehr weg.

Wenn da aber Flüssigkeit herausgespritzt ist, war da was flüssiges im Zylinder. Das ist nicht gut. Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren. Im schlimmsten Fall drückt es einem das Pleuel krumm. Es heißt zwar Wasserschlag, es ist aber egal, welche Flüssigkeit im Hubraum war, das Ergebnis bleibt das selbe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserschlag

Vermutlich stand dein Benzinhahn auf PRI oder der ist defekt und dir ist Benzin in die Zylinder gelaufen.

In dem Fall sollte man die Pleuel und die Kolben auch prüfen.

Kay73 12.08.2017 20:36:35

Das wäre dann auch ein ganz neuer Ansatz für den zu hohen CO-Gehalt?

krok 12.08.2017 20:55:07

Da hast du recht;-) kaum eine Baustelle geschlossen, ploppt die nächste auf. Aber so lernt man und das schrauben macht mir ja spass

Kay73 12.08.2017 21:05:28

War Blödsinn. Es ist nämlich IMMER das Nadelventil.
Allerhöchstens noch die Batterie.


bevor hier noch mit Sandförmchen geworfen wird... :roll:

krok 13.08.2017 14:14:23

Hmm, also heute springt sie gar nicht mehr an. Zudem hat sich Flüssigkeit (die dunklen Flecken, riecht stark nach Benzin) auf dem Motor abgesetzt, muss wohl irgendwo ausgelaufen sein. Hab mal rot gekennzeichnet, wo die Flüssigkeit ist.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die aus dem Luftfilterkasten unten rauskommt.

https://ibb.co/fJ3mba
https://ibb.co/d76HhF
https://ibb.co/d6xq2F

Hmmm, bin ein bisschen mit meinem Latein am Ende, denke ich muss die Maschine wohl mal in die Werkstatt geben...:-/

Sutzenmann 13.08.2017 14:45:14

Wenn aus dem Luftfilterkasten Sprit kommt, kann es doch nur am Vergaser liegen, der durch einen nicht schließenden Benzinhahn geflutet wird und wegen nicht schließender Schwimmernadelventile überläuft, oder?

berndy 13.08.2017 14:55:40

Ja was jetzt?

Ist jetzt etwas durch die Zylinderkopfdichtung gespritzt oder weißt du das nicht so genau?

Wenn die Vergaser überlaufen, stimmt etwas mit den Schwimmernadelventilen oder den Schwimmern nicht. Wenn der Unterdruckbenzinhahn funktioniert, läuft da aber nichts, wenn der Motor nicht läuft.

Läuft es, wenn der Motor nicht läuft, steht der Unterdruckhahn auf PRI oder ist defekt.

Du solltest mal deine Vergaser überholen und den Benzinhahn nachsehen.

Wenn da etwas nicht stimmt, kann es auch zu deinem Abgasproblem führen.

Bevor das nicht in Ordnung ist, kannst du auch nicht fahren.

Du solltest auch deinen Ölstand kontrollieren. Es könnte sein, dass Benzin ins Öl gelaufen ist.

krok 13.08.2017 15:07:00

So, grad nochmal die Zündkerze getauscht bei dem fraglichen Zylinder. Da schau, sie springt an und läuft, wenn auch sehr holprig. Und siehe da, es tropft tatsächlich Flüssigkeit aus dem Luftfilterkasten, habs sogar geschafft den Tropfen zu fotografieren:

https://ibb.co/mk3oNF

Zum gesamten Werdegang des Problems:

Samstag, 12.08.2017
-Start der GS, kleiner Knall (eher ein Popp) und es spritzt etwas Flüssigkeit aus dem linken Zylinderkopf (vermute Öl)
-sah dann so aus: https://ibb.co/hALjev
-Benzinhahn ist auf PRI
-bin dann ein bisschen Probegefahren, Maschine ließ sich trotzdem starten, undichte Stelle in der Dichtung kann also nicht so groß sein, denn sonst gäbe es ja keine Kompression, oder?

Sonntag, 13.08.2017
-GS startet nicht, zudem scheint Flüssigkeit aus dem Luftfilterkasten ausgelaufen zu sein: https://ibb.co/fJ3mba
-Wechsel Zündkerze
-Maschine startet, läuft unruhig
-Benzinhahn vorsichtshalber mal auf RES gestellt

berndy 13.08.2017 15:23:39

http://forum.gs-500.de/showthread.php?t=16744

GS nie mit Benzinhahn auf PRI abstellen!

Guck nach deinem Öl.

Mit Benzin verdünntes Öl führt in aller Regel zu Motorschäden.

Die Kopfdichtung solltest du überprüfen lassen, ein Kompressionstest oder Abdrücken des Zylinders kann Aufschluss darüber geben, ob die Kopfdichtung gewechselt werden muss.

krok 13.08.2017 15:35:35

Hab das Öl schon geprüft, woran erkenne ich ob Benzin im Öl ist? Akut sah es ganz normal aus.

Ein Kumpel hat mir den Tipp gegeben, die Maschine mal anzuwerfen und dann Bremsenreiniger auf die fragliche Stelle zu sprühen. Wenn sie dann ausgeht, ist die Stelle undicht. Habe ich gerade gemacht und sie geht nicht aus.

berndy 13.08.2017 16:01:30

Wenn Benzin ins Öl gelaufen ist, ist der Ölpegel natürlich höher als normal. Außerdem riecht das Öl dann auch nach Benzin. Das Öl ist auch dünnflüssiger als normal.

Im Brennraum herrschen beim Otto-Motor bis 75 Bar Verbrennungsdruck, das drückt von innen nach außen. Nicht von außen nach innen. Was willst du da mit etwas Bremsenreiniger außen bewirken?

Das mag zur Falsch- oder Nebenluftprüfung im Ansaugtrakt bei Unterdrücken von einigen mBar taugen. Nur umgekehrt, wenn Druck von innen bläst, kann es nicht wirken!

Bei einer undichten Kopfdichtung geht es darum, dass kein Verbrennungsdruck bzw. heißen Abgase durch den Spalt gehen. Das verbrennt dir in relativ kurzer Zeit die Dichtflächen.

Wenn nur etwas Öl an der Kopfdichtung schwitzt, ist das nicht dramatisch. Damit kann man noch lange fahren. Nur wenn Druck entweicht, muss man reparieren.

Die Kopfdichtung hat im Brennraum einen Metallring, der zwischen Zylinder und Kopf eingeklemmt wird und das so abdichtet. Außen herum ist normales Dichtungsmaterial.

Wenn der Metallring einen Schaden hat und so der Druck entweicht, dann verliert man Leistung und die Teile verbrennen mit der Zeit. Bei Grau- oder Stahlguss dauerts länger, bei Alu gehts schneller.

Das ist zwar ein Zweitaktzylinder mit einer Kupfer-Kopfdichtung, man sieht aber, was die heißen Blow-by-Gase mit der Zeit anrichten können.

http://www.franks-vespa-garage.de/20...m-malossi-102/

krok 13.08.2017 16:12:28

Hej Berndy, danke für die detaillierte Antwort. Ich hab mir den Ölstand gerade nochmal angeschaut, der scheint tatsächlich sehr hoch/höher als normal zu sein. Vermute dass tatsächlich Benzin im Motoröl ist. Mir ist allerdings immer noch nicht ganz klar, warum eine kaputte Zylinderkopfdichtung, die ja gestern alles ausgelöst zu haben scheint, zu einem Überlaufen des Vergasers führt.

berndy 13.08.2017 16:22:33

Deine Vergaser haben schon seit du dich hier angemeldet hast Probleme, daher auch der hohe CO-Wert.

Deine Vergaser sind übergelaufen, weil du deine GS mit dem Benzinhahn auf PRI abgestellt hast, nicht weil deine Kopfdichtung eventuell undicht ist.

Umgekehrt könnte aber deine eventuell undichte Kopfdichtung Resultat des Vergaserproblems und dem auf PRI stehenden Benzinhahn sein.

Wenn, was ich vermute, Benzin im Brennraum stand und es zu einem Wasserschlag kam, gibt das schächste Glied nach. Das könnte die Kopfdichtung gewesen sein.

Wie ich ja schon weiter oben beschrieben habe, lassen sich Flüssigkeiten nicht komprimieren. Manchmal kostet es das Pleuel, den Kolben oder die Kopfdichtung oder alles zusammen.

Ich würde zuerst mal das mit den Vergasern richten. Dann die Zylinder abdrücken lassen, damit feststeht, ob da was undicht ist oder nicht. Dann muss man gegebenenfalls das reparieren.

Edit:

Ach so, ja, natürlich das Öl wechseln, wenn du fahren willst.

Kay73 13.08.2017 17:04:40

War Blödsinn. Es ist nämlich IMMER das Nadelventil.
Allerhöchstens noch die Batterie.


bevor hier noch mit Sandförmchen geworfen wird... :roll:

TheKiki 13.08.2017 17:49:36

Zitat:

Zitat von berndy (Beitrag 590119)
Ich würde zuerst mal das mit den Vergasern richten. Dann die Zylinder abdrücken lassen, damit feststeht, ob da was undicht ist oder nicht. Dann muss man gegebenenfalls das reparieren.

Ach so, ja, natürlich das Öl wechseln, wenn du fahren willst.

Genau so würde ich auch vorgehen. Ölwechsel, danach die Vergaser überarbeiten, bis die wirklich einwandfrei funktionieren. Evtl. Benzinhahn ersetzen, dann um den Zylinder kümmern...
Was mir noch einfällt : bis du sicher, dass die Schläuche richtig am Benzinhahn angeschlossen sind und nichts vertauscht ist ?

krok 13.08.2017 17:55:55

Ja, Schläuche sind korrekt angeschlossen :-) Denke mal ich werde den Tipp von Kay73 mit der Werkstatt verfolgen, wollte ich morgen eh machen. Scheint mir auch der beste Kurs zu sein, da aktuell wohl Benzin im Motoröl, Vergaser keine korrekte Funktion UND auch potentiell Zylinderkopfdichtung hinüber. Einziges Problem, Werkstatt ist 3km entfernt und dann auch noch bergauf xD

berndy 13.08.2017 18:28:28

@Kay73 siehe mein Post #8, da hab ich das mit den Schwimmernadelventilen schon geschrieben. Das wollte ich in #14 nicht nochmal wiederholen, deswegen hab ich das kurz gefasst.

TheKiki 13.08.2017 18:59:18

Zitat:

Zitat von krok (Beitrag 590096)
Da hast du recht;-) kaum eine Baustelle geschlossen, ploppt die nächste auf. Aber so lernt man und das schrauben macht mir ja spass

Was ist aus deinem Enthusiasmus geworden ?:D
Also ich denke mal das Hauptproblem sind die Vergaser. Die kann man selber mit den Reparaturkits von z.B. Lou.. relativ schnell selber "reparieren"und einstellen. Anleitungen gibt´s gute hier im Forum.:wink2: Ölwechsel bekommst du doch bestimmt auch selber hin. Wenn es dann noch immer nicht läuft, kannst du ja in die Werkstatt fahren.

krok 13.08.2017 19:29:18

Haha ja grundsätzlich gerne. Hab aber gerade sehr wenig Zeit um mich mal 4-5 Stunden mit dem Vergaser zu beschäftigen, zudem hab ich bei mir auch nicht das passende Werkzeug UND ich würde gerne demnächst auch wieder fahren können. Ansonsten würd ich mich da gerne dran ausprobieren :-)

gsmattis 14.08.2017 06:21:59

Ohne Scheiß, die schreiben sich hier die Finger wund, geben dir Tipps, versuchen dir zu helfen und am Ende schmeißt du die Flinte ins Korn weil du noch nicht mal irgendwelches Werkzeug hast und eh so schnell wie möglich wieder fahren willst?

Ganz feiner Zug...

Kay73 14.08.2017 07:25:06

edit

krok 14.08.2017 07:41:51

@Kay73
Danke für den Zuspruch, sind genau die Faktoren die du angesprochen hast, die mich dazu bewegen, die Maschine doch in die Werkstatt zu geben.

@gsmattis
Danke für die Motivation, aber die vielen Faktoren haben mich dazu bewogen, die Maschine doch in die Werkstatt zu geben. Ich hab schon Werkzeug, für etwas komplexeres, wie Vergaser vermute ich aber, dass mir zum Einen nicht nur das passende Werkzeug fehlt, sondern auch der Ort an dem ich mich mal 4-5h im Licht mit der Maschine beschäftigen kann, da ich in meiner Mietwohnung keine Garage hab. Dazu kommt der Zeitfaktor, da ich vollzeitbeschäftigt bin und nebenbei noch berufsbegleitend studiere, fehlt mir im Vorfeld meiner Bachelorarbeit einfach auch die Zeit ;-)

Ich bin schon sehr dankbar für eure und auch deine Tipps in der Vergangenheit und ich hab seit dem Kauf des Motorrads letztes Jahr von Null auf Jetzt schon viel gelernt (Lenker/Kette/Öl/Felge/Reifen/Bremsbeläge/Bremsflüssigkeit/Luftfilter/Gabelöl/Gabelholme selbst gewechselt) aber diese Sache übersteigt meine Fähigkeiten und ich hab Angst mehr kaputt zu machen als zu reparieren.

gsmattis 14.08.2017 07:50:10

Sorry, kam mir so rüber und meine Meinung. Muss man halt mit um können.

RomanL 14.08.2017 08:19:34

Der Knalleffekt und der Flüssigkeitsaustritt passen definitiv zu einer abgepfiffenen ZKD. Die Flüssigkeit beim Knallen wird eber eher Kondenswasser als Benzin gewesen sein. Wenn er Benzin aus dem Zylinder pufft, dann brennt das auch (hab ich nicht nur 1x hinter mir).

Ob die Benzinflutung nun an Benzinhahn + versifftem Ventil oder "nur" am versifften Ventil liegt...in beiden Fällen muß der Vergaser revidiert werden. Das ist übrigens bei der GS mehr als einfach und das Komplizierteste am Ganzen ist der Ausbau des Tanks.

Ich kann verstehen, wenn man die GS zum ZKD-Tausch aus dem Haus gibt (was bei ner luftgekühlten Maschine wie der GS aber auch eher simpel ist), aber für's reine Revidieren der Vergaser ist das absolut unnötig. Da braucht man keinerlei Spezialwerkzeug außer Schraubendreher und Schlüsselsatz.
Uhren sollte eh jeder Mehrzylinderreiter zu Hause haben...

Just my2cts.

Gruß
Roman


PS: Zum Öl siehe meine Posts der letzten Woche. Auch da erst mal in Ruhe schauen, ob und wie viel Benzin wirklich im Öl ist und dann ggfs. abdunsten lassen. So schnell wie immer statuiert hat man da keinen Motorschaden durch ein paar ml Benzin im Öl.

Kay73 14.08.2017 08:43:42

edit

RomanL 14.08.2017 09:36:30

Hmmh, Gaszüge/Choke aushängen, Gaser raus, Deckel ab, Nadelventil raus - reinigen oder ersetzen, wieder Deckel drauf, Gaser rein, feddisch. Man muß nichts aufmachen oder auseinandernehmen, was nicht direkt zum Schwimmer-Nadelventil-System gehört. Und selbst mit groben Fingern kann man das im Halbdunkel machen - wenn man natürlich weiß wie und was.

Klar, daß man dabei tunlichst alles unangetastet läßt, was nicht zum Schwimmersystem gehört. Der Fehler der meisten ist ja, daß bei einer solchen Reparatur/Revision alles zerlegt und verstellt wird, was sich irgendwie zerlegen oder verstellen läßt. Das ist dann natürlich Sackstand pur... Wobei man auch da mit einer soliden Grundeinstellug und dem strikten Befolgen von Einstellvorschriften wieder fahrfertig raus kommt.

@Kay: Damit meine ich jetzt nicht Dich, sondern die Kandidaten, die nach dem kauf erst mal alles "reparieren" müssen, was irgend geht und am Ende einen großen Teilehaufen ihr eigen nennen ... und wieder mit dem Bus fahren. ;-)

Gruß
Roman

der übrigens die Konstruktion der Benzinzuführung an der GS auch für absolut bescheuert hält. Ein simpler mechanischer Hahn wäre deutlich einfacher und betriebssicherer. Na ja, von irgendwas müssen Werkstätten ja auch leben **ggg**

Sutzenmann 14.08.2017 10:10:52

Ich als schraubtechnisch unerfahrener habe mich bisher auch nur einmal an den Vergaser getraut, wonach meine GS nur noch auf einem Pott lief :doof:

Danach habe ich den ausgebauten Vergaser in eine Werkstatt gebracht, die ihn ultraschallgereinigt haben und einen O - Ring getauscht haben für 62€.
Wäre mir an deiner Stelle noch einen Versuch wert. Wenn es danach noch nicht läuft, kannst du die ganze Maschine immer noch hinbringen, dann kann die Werkstatt den Vergaser schonmal ausschließen. Seitdem läuft sie und der Ölständ verändert sich in die richtige Richtung :D


Als mein Benzinhahn neulich undicht wurde und weder richtig geöffnet noch geschlossen hat, hätte ich mir auch am liebsten einen einfachen mechanischen Hahn nachgekauft, nur leider habe ich keinen gefunden, bei dem die Schlauchanschlüsse an passenden Stellen waren.

klassikfon 14.08.2017 10:32:22

Zitat:

Zitat von Kay73 (Beitrag 590160)
Und der Versager sollte tunlichst in Ruhe gelassen werden, wenn es NUR am Benzinhahn (defekte Unterdruckmembrane) liegt!
Weil dann jedes Reparieren nur ein Verstellen ist.

Bitte klär mich mal auf, was beim Zerlegen des Vergasers "verstellt" wird...

krok 14.08.2017 11:58:39

Freu mich fast über die lebhafte Diskussion die ich hier vom Zaun gebrochen habe :nut: Noch einmal danke für alle Antworten!

Also da die Werkstatt meines Vertrauens erst ab nächster Woche für mich Zeit hat und damit das Zeitelement etwas aus der Gleichung genommen ist, werde ich wohl doch folgende Maßnahmen selbst durchführen:

1.Öl ablassen, Ölfilter wechseln, ggf. neues Öl einfüllen
2.Vergaser ausbauen (ist billiger wenn ich ihn so in die Werkstatt gebe)
3.Bei der Gelegenheit mir auch mal den Zylinderkopf und die Dichtungen ansehen

Dafür reicht mein Werkzeug allemal. Vermute dass ich das wohl auch selbst hinkriege. Wenn mein Kumpel von der Ostsee zurückkommt (der seit 20 Jahren an Motorrädern schraubt) werd ich zusammen mit ihm mir mal den Vergaser anschauen.

gsmattis 14.08.2017 12:05:40

Wegen dem Versager schreib mal Klassikfon an, der macht auch Reinigung mit Ultraschall ;)

krok 14.08.2017 12:08:09

Ah ok gerne, vielen Dank für den Tipp. Warum schreibt ihr eigentlich immer versager statt vergaser? :-D

gsmattis 14.08.2017 12:41:47

Hab ich mal iwann angefangen, weil der Vergaser die Ursache war und in dem Fall versagt hat :grinser2:

RomanL 14.08.2017 14:00:58

Ist in Foren ein alter Witz... Und ja, der Versager ist oft tatsächlich einer.

Verstellen am Vergaser geht grundsätzlich über 4 Grundelemente am schnellsten und sichersten:

1. Ich habe mir nicht gemerkt, wie mein Bowdenzug eingehängt war.
2. Ich biege erst mal wild an allen Blechzungen rum - vor allem an denen, die am Schwimmer sind (haben zum Glück nicht alle Gaser;-)
3. Ich drehe zuerst mal alle Düsen raus (inkl. der Leerlaufgemischschraube, Synchronschraube und was ich sonst noch für "Düse" halte) und zerwürge dabei am besten ncoh ein paar O-Ringe und Dichtflächen.
4. Ich frickele die Nadel aus dem Schieber und merke mir die Reihenfolge und zahl der Unterlagplättchen/Arretierringe nicht.

Voila, schon hab ich eine wunderbar verstellten Vergaser...obwohl ich ja eigentlich nur 4 Schrauben lösen und 1 Stift ausdrücken/eindrücken wollte...

Für's intensive Lernen durch Erfahrung Machen ist 1.-4. der beste Weg, für's fahren Wollen ist er's eher nicht :wink2:

Die richtig hohe Schule ist natürlich das Vertauschen von Düsen (selbst schon geschafft) oder das Ausstochern von Dreck aus den Öffnungen der Düsen und Kanäle - je gröber der "Bohrer", desto erfolgreicher! :rock2:

meist gefundene Hauptfehler sind:

- gnadenlos verstellte oder solide abgebrochene LLGS
- total verstelltes Standgas
- leicht (aber ausreichend) verstellte und nciht gemessene Synchro
- zerquetschte oder verlorene Mini-O-Ringe am Druckausgleichskanal
- eingeklemmte Schwimmer

Gruß
Roman


PS: Vom Prinzip kann man an den supereinfachen Gleichdruckeimern in der GS nix versauen und auch eigentlich nicht wirklich was verstellen. Aber man kann eine menge verbiegen, abbrechen, verlieren oder falsch einlemmen, so daß am Ende eine Grotte statt eines feinmechanischen Systems vor uns liegt. vergaser mögen genau 3 Dinge nicht: Schmutz, Zeitdruck/Ungeduld und Gewalt.

klassikfon 14.08.2017 17:08:23

Was Du nicht sagst! Aber gut, ich kenne mich ja mit sowas nicht aus...

Gruß Ric

RomanL 15.08.2017 06:45:24

Nun, was ich schrieb ist täglich erlebte "ich hab ja gar nichts verstellt"-Praxis. Am Ende ist nahezu alles verstellt, was sich überhaupt verstellen läßt, Düsen weg, Nadeln verbogen... ;-)

Selbst falsch rum eingebaute Schwimmer waren schon dabei - geht leider bei Honda PC10 und folgenden Modellen ziemlich gut und mit nur wenig Gewalteinsatz. Auch "zurechtgebogene" Messingschwimmer oder angebohrte Kunststoffschaumschwimmer sind üblich - und alle haben "nur auseinander- und wieder zusammengebaut"...
Auch 8bar-"Reinigungs"druckstöße mit Kompressorluft auf das Cutoff-Ventil oder auf die Membran sind keine gute Idee - leider aber so selten nicht bei Anfängern.

Ich find's schon richtig, absoluten Laien zumindest die Hauptpunkte mit auf den Weg zu geben, was Auseinanderbauen zum Reinigen ist und was eben nicht mehr. Zu behaupten, da könnte man "nichts verstellen", ist schon recht gewagt. Just my2cts.

Gruß
Roman

EOT

gsmattis 15.08.2017 07:16:33

Zitat:

Zitat von RomanL (Beitrag 590230)
Zu behaupten, da könnte man "nichts verstellen", ist schon recht gewagt.

Nichts anderes hast du aber in deinem ersten Satz vom PS getan...

krok 15.08.2017 21:29:28

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So, hab nach der Arbeit wenigstens ein bisschen was geschafft. Schnell schrauben solange noch Tageslicht da ist. Sitz und Verkleidung runter, Tank ebenso. Luftfilter sieht ok aus, riecht aber nach Benzin. Im Luftfilterkasten recht viel Benzin drin.

krok 15.08.2017 21:36:03

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Weiter gehts. Ölpegel weit über dem normalen Füllstand, Öl riecht nach Benzin. Das schon mal nicht gut. Das erste Mal den Ablauf vom Luftfilterkasten in der Hand. Was sich der Vorbesitzer dabei gedacht hat...keine Ahnung. Erster Blick auf den Vergaser und Gas-Bowdenzug.

krok 15.08.2017 21:41:36

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Ummantelung des Einstellers abstreifen, Konter- und Klemmmutter lösen, Nippel raus und den Zug aus der Halterung.

krok 15.08.2017 21:47:01

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So, als nächstes den Choke-Bowdenzug. Zug mit Ummantelung aus der Halterung, Nippel ebenso raus. Anfangen auf Lenkerseite den Bowdenzug zu lösen, bis mir auffällt dass das fürs Vergaser ausbauen ja gar nicht nötig ist...
Hat man davon wenn man nur blind das Werkstatthandbuch liest :hammer:

krok 15.08.2017 21:51:24

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Nun die Schellen der Ansaugstutzen auf Luftfilterkastenseite sowie am Zylinderkopf lösen und den Vergaser herausnehmen.

krok 15.08.2017 21:55:10

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Anlasserkabel (?) scheint ein bisschen eingerissen zu sein. Muss ich wohl mal abkleben. Da sitzt er nun der böse Vergaser, Motorrad sieht, beraubt seiner wichtigsten Komponenten, etwas traurig aus.

krok 15.08.2017 21:58:23

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Und da sitzt nun der Vergaser. Werd ihn dann morgen in Ruhe zerlegen und dann wahrscheinlich an klassikfon schicken :rolleyes: Ach ja und so ein Werkstatthandbuch ist schon sehr nützlich!

TheKiki 15.08.2017 22:03:40

Oh man, du hast ja recht viel geschafft...
Ich bin mir aber nicht sicher ob der LuFi der richtige ist :kopfkratz2:
Welches Bj war die GS noch mal ?

krok 15.08.2017 22:12:23

Meine GS ist BJ 92, der LuFi ist der richtige. Letztes Jahr hat mir eine Werkstatt den falschen eingebaut und ich hatte dann Probleme mit der GS über 120km/h zu kommen. Nach Einbau des neuen aktuellen LuFis lief sie dann tadellos auch hoch auf 160km/h.

Hier der Thread.
http://forum.gs-500.de/showthread.ph...highlight=krok

gsmattis 16.08.2017 05:01:21

Schöne Doku :up: vielleicht könntest du daraus ja ein "How-to" für die FAQ erstellen? Ich weiß grad nicht, ob es sowas schon gibt.

klassikfon 16.08.2017 08:21:27

Der eine Schieber sieht ja....ähm.....interessant aus...8O

krok 16.08.2017 09:21:05

@klassikfon
Meinst du Bild 1897? Das spiegelt nur so komisch auf der Membran.

Saugwurmmensch 16.08.2017 09:38:50

Kopf- und Fußdichtung wechseln bekommst du hin.
Geht bei eingebautem Motor, ausgebaut ist es aber komfortabler.
Auch eine zusätzliche Hand ist hilfreich, wenn es zB darum geht, die Kolben wieder in die Zylinder zu fädeln.

Ich hoffe du hast ein Schrauberbuch (die Suzuki Wartungsanleitung kann man googlen und dann aus dem Netz raubmordkopieren).

DIe Schrauben der Nockenwellenlagerböcke, Die O-Ringe der Zylinderstehbolzen, die kupferscheiben der Stehbolzen-Muttern, Kopf und Fußdichtung brauchst du neu.
Kostet beim Händler deutlich mehr als ein kompletter Dichtsatz aus dem Zubehör.
Die Schrauben sind da allerdings nicht dabei (2-3€/Stk bei Suzuki).
Es gibt auch Dichtungssets nur für den Kopf.
Ein kompletter Dichtsatz kostet ab 50€ zB bei Ebay.

Schön sauber (und ölfrei) arbeiten, du hast bei den Dichtungen nur eine Chance.


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