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Wie viel Schräglage ist drin ~ Heidenau K80, YSS
Hallo liebes Forum,
Ich hoffe ich hin hier halbwegs an der richtigen Stelle diese Frage zu stellen. Ich habe meine gs seit August letzten Jahres, bin auch schon ein paar tausend km gefahren und habe jetzt kürzlich so ziemlich allein einmal neu gemacht, unter anderem sind jetzt Heidenau K80 drauf gekommen (die alten Reifen waren viel zu alt) und ich habe vorne wie hinten Federn bzw ein Federbein von YSS verbaut. Die ersten Fahrten liefen Bombe, die Reifen sind toll, das Fahrwerk fühlt sich für mich gut an. Ach ja Sturzbügel habe ich auch noch, die sind aber schon so bearbeitet dass die nicht zuerst den Boden berühren werden. Zu mir: ich bin an die 1,90 und mit Ausrüstung etwa 90kg schwer, also nicht allzu viel eigentlich. Nun zu meinem Problem: Die Reifen habe ich hinten bis auf 2mm vor Kante gefahren, vorne sind noch vielleicht 5mm Angststreifen. Heute dann plötzlich ganz kurz bei voller Schräglage und etwa 60kmh irgendein ungewögliches Gefühl bekommen, ich kann nicht genau sagen ob ich plötzlich an der Kante war oder sonst was gespürt habe oder mir nur irgendwas eingebildet habe, geschliffen hat bei mir allerdings noch gar nichts. Ich habe die letzte Zeit auch schonmal nach ähnlichen Themen gesucht und öfter gehört dass bei manchen die Fußspitzen am Boden kratzen aber nichtmal das ist mir auf zwang gelungen. Wie merke ich denn dass noch mehr geht? Ist es sicher möglich bei sauberer Straße und Temperaturen >20 Grad die rasten auf den Boden zu bekommen, auch mit einem vernünftigen Fahrwerk? Kann man überhaupt wegrutschen bevor etwas aufsetzt, wenn man nicht am Gashahn zieht oder in die Eisen langt? Hat der K80 eine halbwegs gute Rückmeldung dass es mich als halben Anfänger nicht direkt lang macht? Mir geht es nicht darum immer so zu fahren, allerdings würde ich gern Mal wissen wie sich die maximale Schräglage bei meiner Maschine mit meinem Fahrwerk anfühlen damit ich immer weiß wie weit ich noch gehen kann in einer Notsituation oder so. Ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tips geben, danke! :) LG Max |
Ist es denn erstrebenswert die Fußfasten abzuschleifen oder den Angststreifen möglichst schmal zu halten?
Das ist von so vielen Faktoren abhängig, dass man das nicht allgemein sagen kann. Das fängt beim Reifen an, geht über den Fahrbahnbelag bis hin zum richtigen Luftdruck usw. Was heute noch geklappt hat, kann morgen schon zu viel sein, weil sich die Temperatur geändert hat oder etwas Schmutz auf der Straße liegt. Das mag vielleicht auf einer Rennstrecke auf Zeitenjagd erforderlich sein, im Straßenverkehr zählen aber andere Eigenschaften. Hier gilt: Sicher ankommen ist das Ziel. Man sollte sich angewöhnen immer möglichst sicher unterwegs zu sein, nicht möglichst schnell. Leider gibt es viel zu viele Beispiele, die das Gegenteil praktizieren. Mir fällt da immer wieder ein junger User ein, der vor einigen Jahren fragte, welche Strafe ihn erwartet, da er mit seiner GS von der Straße abgekommen ist. Bei den vielen privaten Nachrichten kam er dann damit heraus, dass er wohl viel zu schnell war und sich bei dem Unfall auch noch seinen einen Fuß so stark verletzt hatte, dass er amputiert werden musste. Wenn man sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen hält, kommt man selten in die Verlegenheit die Schräglagenmöglichkeiten der GS voll ausschöpfen zu müssen oder überraschend in gefährliche Situationen zu kommen, die plötzlich mehr Schräglage erfordern. Im Straßenverkehr gibt es nichts zu gewinnen aber sehr viel zu verlieren (siehe oben). Wenn du sicherer mit deiner Schräglage werden willst, mach ein Schräglagentraining. Viel wichtiger als die maximale Schräglage ist es die vielfältigen Gefahren im Straßenverkehr, die von den anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen, rechtzeitg zu erkennen. Rollt ein Ball auf die Straße ... Hat der aus der untergeordneten Straße mich gesehen, Augenkontakt ...usw. Wenn du lange genug Motorrad fährst, bekommst du ein Gespür dafür, was für dich komfortabel ist und das ist die Hauptsache, nicht das, was andere sagen oder zu wissen glauben. |
Hey berndy,
Danke für deine Antwort! Wie ich schon sagte mir geht es nicht darum immer möglichst schnell zu sein oder sonst was. Was das sichere fahren im Straßenverkehr angeht, sowohl Fahrsicherheitstraining als auch Kurventraining werden die nächsten Wochen gemacht, Gutscheine liegen schon hier und wollen eingelöst werden! Hier bei mir in der Eifel gibt es allerdings Straßen die super einsehbar sind was Gegenverkehr angeht und in denen man die Schräglage voll auskosten könnte wenn man es wollte und man sich damit noch komplett im legalen Bereich befände. Ab und zu ist der Fahrbahnbelag sogar noch richtig gut und wenn das Wetter mitspielt und man einige gefahren umgeht wie die Straße ein paar mal fahren um auf Verschmutzungen usw zu achten und seine Reifen warm fährt dann ist man ja doch schon relativ nah an idealen Bedingungen dran und man kann schon ziemlich flott sein, ohne ein großes Risiko ein zu gehen (natürlich können sich die Umstände auch dann noch plötzlich ändern aber das Risiko ist ziemlich gering). In der Eifel gibt's allerdings auch einige sehr uneinsehbare stellen, wenn da nur man ein Lkw entgegen kommt oder ein anderer Biker trotz Überholverbot meint überholen zu müssen dann kann eine Kurve die man noch mit 120 nehmen könnte schon eine grfshr werden wenn man nur 60 fährt, wenn man dann nicht weiß wie viel man seiner Moped zutrauen kann. Zudem sind wir alle, ich ganz besonders, nur Menschen, wenn man sich Mal dazu verleiten lässt schneller zu fahren obwohl man nicht 100% sicher ist und die Kurve doch zu macht oder man ausweichen muss, dann will ich nicht erschrocken gerade aus fahren weil ich mich nicht mehr in die Schräge traue. Wüsste ich dass dann noch etwas geht und wie viel dann noch geht dann könnte ich mich noch retten, deshalb meine Frage hier :) Ich weiß natürlich dass mir keiner garantieren kann dass ich das mit meiner Maschine auch hin bekomme ohne zu rutschen, aber wenn hier einige schreiben würden dass ich mir da trotz des guten Fahrwerks noch keine Gedanken machen muss solange nichts auf setzt, dann wüsste ich ja für mich wie weit ich mich über die nächsten x 1000 km IN SICHEREM UMFELD (vorher kontrollierte Hausstrecke oder irgendein großer leerer Platz bei super Wetter) heran Tasten kann. LG Max |
Zitat:
Zu wissen, was (noch) geht, kann in entscheidenden Momenten, z.B. beim Ausweichen, lebensrettend sein ("legen, legen, legen, legen", wie Bernt Spiegel in seinem bekannten Buch schreibt). Man sollte also schon wissen, wann Teile aufsetzen, bzw. wie es sich anfühlt, wenn der Reifen zu rutschen beginnt. Das ist, wie Berndy schreibt, regelmäßig in einem Training zu "erfahren", und nicht auf der Strasse. Das Training ist üblicherweise wenig risikoreich, aber macht Spass und der Lerneffekt ist beachtlich. Mit der Methode bin ich jetzt viele Jahrzehnte gut unterwegs gewesen. VG und gute Fahrt! HWK |
https://www.youtube.com/watch?v=SIarRdqkbx0
Also, die GS rutsch nicht gleich weg, wenn die Fußraste kratzt. Das ist aber auch abhängig von der Geschwindigkeit und natürlich von der Fahrbahn. Wenn es arg uneben ist, würde ich meine Hand dafür nicht ins Feuer legen. |
Tatsache das geht ja wirklich :anbet:
Danke für das Video! Ist eine gute Idee sich Mal auf so einem Parkplatz oder so an die Schräglage heran zu Tasten, da muss ich mich Mal auf die Suche machen. Lg |
Zitat:
Wenn der Reifen an der Kante ist, ist noch lange nicht Schluss! |
Ja das werde ich auf jeden Fall noch machen :smile: ich weiß nur noch nicht ob ein Kurventraining oder ein Schräglagentraining (teils mit Auslegermotorrad) im Endeffekt besser wäre? Bzw hat ein Kurventraining irgendeinen Vorteil im Vergleich zum Schräglagentraining?
Lg Max |
Ja hat es, du fährst ausschließlich mit deiner Maschine und kannst dich da an deine persönliche maximale Schräglage mit deinem Motorrad herantasten.
Ich bin mit meiner GS bei einem Kurventraining einen Kreisel gefahren und dann immer ein bissel schräger und hab es nicht bis zum schleifen der Fußrasten geschafft. Was aber für mich auch nicht das vorrangige Ziel war, aber ich bin über meinen Wohlfühlfaktor hinausgegangen ;-). Du lernst bremsen in der Kurve, das Aufstellmoment beim Bremsen in der Kurve und wie man denn Kurven richtig im Straßenverkehr fährt. Das war für mich das interessanteste an dem Tag. Es macht auch einfach Spaß über die Strecken zu fahren und sich ein bissel auszuprobieren. Ich denke das ein Kurventraining den Teilaspekt "Schräglage" ausreichend beleuchtet und so ein Mopped mit Stützrädern einem nicht soviel bringt. :meinung: |
Hallo zusammen,
Ich bin in letzter Zeit nochmal zum fahren gekommen und siehe da, dadurch dass Frauchen gefilmt hat könnte ich sehen wie weit ich unten bin, bei der letzten Fahrt haben die rasten tatsächlich den Boden geküsst, ohne Probleme :mrgreen: danke für eure Ratschläge. Zu den K80, bisher kann ich mich nicht beklagen, vorne und hinten sind sie auf Kante und trotz teilweise 10 Grad und etwas salzigen Straßen habe ich noch keinen Rutscher bemerkt, bin also zufrieden :crossy: Die beiden Fahrsicherheitstrainings werden natürlich nach wie vor bald durchgeführt, sobald das Wetter etwas stabiler wird. MfG Max |
Schräglagen kann man relativ gefahrlos auch auf leeren Parkplätzen üben.
Beim Kreisfahren geht man immer weiter runter bis die Rasten oder andere Teile aufsetzen. Durch Drücken kann man auch tiefste Schräglagen simulieren. So habe ich zum Beispiel festgestellt, dass meine Sturzbügel falsch (zu tief) montiert waren und zu früh aufsetzten. Hab sie dann unten einfach nach hinten oben gedreht und die Gefahr des Aufsetzens und sich Aushebelns war gebannt. Grüße Coyote |
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