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Drehzahl sinkt beim Gas geben
Hallo Leute,
Ich bin neu hier, besitze seit kurzem eine Suzuki GS500 und kämpfe aktuell mit Problemen beim Motorlauf bzw. Vergaser. Leider komme ich mit meiner Fehlersuche nicht mehr richtig weiter und wollte euch nun um Rat fragen. Ich beschreibe nun kurze Details der Vorgeschichte und des Problems an dem Fahrzeug. Unten ist noch ein von mir aufgenommendes Youtube-Video verlinkt, in dem ich das Problem filme. Vorgeschichte: Ich habe das Fahrzeug Anfang des Jahres auf Kleinanzeigen in Einzelteilen zerlegt als Konvolut quasi geschenkt bekommen. Nun habe ich das Fahrzeug zusammengebaut und dabei folgendes gemacht: - neue Zündkerzen - neuen Luftfilter - Ventilspiel eingestellt - Vergaser im Ultraschallbad (China-Gerät) gereingt mit Tickopur TR14 - neue Keyster Reparatursätze im Vergaser verbaut - Ölwechsel - neue Kraftstoffschläuche Bei der Durchführung einiger Reparaturen habe ich mich an die auf Youtube veröffentlichten Videos des "Vergaseronkels" gehalten. Als ich das Fahzeug letztes Wochenende fertiggestellt hatte, lief es ziemlich gut und ich konnte damit direkt die Hauptuntersuchung inklusive Abgasuntersuchung (<2Vol% CO) ohne Probleme bestehen. Problem: Als ich fünf Tage später die erste Ausfahrt unternehmen wollte, lief das Fahrzeug nicht richtig. Es ist so, dass das Motorrad kein Gas mehr annimmt bzw. die Drehzahl sinkt beim Gas geben bis die Maschine letztendlich absäuft (wenn man weiterhin Gas gibt). Es ist zudem so, dass beim Zuführen von Bremsenreiniger in den Luftfilter die Drehzahl sinkt. Der CO-Wert ist inzwischen auch erhöht auf etwa 5-8Vol%. Aufgrund dieser Symptome, gehe ich davon aus, dass der Motor etwas zu fett läuft. In der Zwischenzeit habe ich eine Undichtigkeit am Vergaserdeckel der Membrane mithilfe von Bremsenreiniger lokalisiert und mit einer Silikondichtmasse laut Bremsenreinigerprüfung dicht bekommen. Ich weiß, dass das eine unprofessionelle Reparatur ist, allerdings wollte ich diese Fehlerquelle schnell beheben und wissen ob es die Ursache für mein Problem ist. Weitere Undichtigkeiten habe ich bisher nicht finden können und auch sonstige Bauteile wie z.B. Gaszug und Gassschieber (ohne Luftfilter war beim Gas geben eine aufwärtsbewegung sichtbar) bewegen sich meiner Einschätzung nach ordentlich. Des Weiteren habe ich den Schwimmerstand, auf den in meinem Reperaturbuch beschriebenen Sollwert von 13,6-15,6mm eingestellt. Wie in dem Video zu sehen, ich der Schwimmerstand mit der Schlauchmethode gemessen wohl etwas zu hoch. Was meinst ihr, ist der Schwimmerstand trotz des eingestellten Sollwerts per Messschieber zu hoch, bzw. kann dieser das Problem für meine fehlende Gasannahme sein? Über eine Idee und eine Einschätzung wäre ich dankbar. Hier der Link zu dem Youtube Video meiner Fehlerbeschreibung: https://www.youtube.com/watch?v=dNu5jTvaFY4 Vielen Dank im Voraus! DannyDanger |
Moin Danny,
also, konstruktionsmäßig gehört der Spritpegel in einer Schwimmerkammer afaik immer unterhalb der Schwimmerkammerdichtung, bei dir steht der Pegel oberhalb. Das hat zur Folge, dass der Motor beim Öffnen des Gasgriffs (= Heben der Hauptdüsennadel) sofort "gemästet" wird und absäuft. |
Die HD befindet sich sowieso weit unterhalb des Kraftstoffpegels, die Nadeldüse ein ganzes Ende oberhalb. Von dem kleinen Stück zu hohem Pegel säuft sie nicht gleich ab. Natürlich ist es besser, das zu korrigieren, aber ich glaube nicht, dass das die Ursache vom Fehlerbild ist.
Grüße vom Vergaseronkel |
Also, ich würde da gar nicht lange herumprobieren, bau die Vergaser nochmal aus, zerlege die und guck, was da nicht stimmt. Ich denke, auch wenn der Motor zu fett zu laufen scheint, dass der hoffnungslos abmagert, wenn du die Drosselklappen öffnest. Vll. hängt eine Düsennadel oder eine Membran ist nicht dicht. So ähnlich hatte sich damals meine CB250G verhalten, als eine Membran einen Riss hatte. Meiner Erfahrung nach: Wenn der Motor wegen Überfettung absterben würde, würde der nicht sofort im Leerlauf wieder anspringen. Hingegen, wenn der abmagert und ausgeht, springt der auch sofort wieder an, sobald ein zündfähiges Gemisch ensteht. Und das ist hier im Leerlauf ja der Fall.
Edit: Ach, bevor ich es vergesse: Wenn der Motor kalt ist, kann das auch durchaus normal sein. Unsere CB600Hornet macht genau dasselbe, wenn der Motor kalt ist. Mit Choke läuft sie, sobald man aber nur daran denkt, Gas zu geben, geht sie aus. Das dauert so 1 - 2 Minuten, dann gehts. Lass den Motor doch mal im Stand etwas aufwärmen und probier es dann. |
Vielen Dank für eure Tipps! Nun ist etwas Zeit vergangen und ich habe zumindest ein paar Probleme gelöst bekommen.
Ich habe zuerst nochmals den Vergaser komplett zerlegt und im Ultraschallgerät gereinigt. Zudem habe ich die Undichtigkeit am Vergaserdeckel recht ordentlich behoben bekommen, indem ich die Dichtfläche mithilfe eines Spiegels und feinem Schleifpapier "plan" geschliffen habe. Eine weitere Undichtigkeit habe ich an der Dichtung der Drosselklappenwelle auf der rechten Seite mithilfe eines Schrumpfschlauchs beheben können. Mit diesem Setup konnte ich die ersten 100km recht akzeptabel fahren und wollte anschließend die Vergaser mit Unterdruckuhren synchronisieren. Leider sinkt die Drehzahl bei warmen Motor nur auf etwa 3000 U/min wodurch ich immernoch ein Falschluftproblem vermute. Nach erneutem Motorstart pendelt sich ein normaler Leerlauf von 1200 U/min ein, dabei habe ich einen CO-Wert von 0,5 Vol% und einen Lambda Wert von ~4. Die Zündkerzen sind bei warmen Motor schneeweiß. Neue Dichtringe für die Ansaugstutzen sind bestellt und werden nächste Woche eingebaut. Ich halte euch diesbezüglich auf dem Laufenden. Nun zu meiner Frage: Sind Undichtigkeiten vor dem Vergaser im Bereich der Luftfilterbox und dessen Stutzen relevant für ein zu langsames Abtouren nach einem Gasstoß? Oder Beeinflussen nur Undichtigkeiten nach der Drosselklappenwelle den Motorlauf so erheblich? Ich stelle diese Frage, da ich eine weitere Undichtigkeit aufgrund von ausgehärteten Stutzen des Luftfilters vermute. Beeinflusst das Fehlen des Entwässerungsschlauchs der Luftfilterbox den Motorlauf? |
Schneeweiss ist zu mager! Kann Falschluft sein, aber auch falsch eingestellte Gemischregulierschraube.
Und JA! Alles wo der Gasstrom vom Lufi bis in den Brennraum durchgeht, kann das Gemisch verändern. Wobei sich Fehler vor dem Vergaser meist eher in einer unsauberen Leistungsabgabe (zB Drehmomentloch). Aber ausgeschlossen ist eine Beeinflussung des Standgases dadurch natürlich auch nicht...... |
Zitat:
Der Entwässerungsschlauch ist dabei eigentlich gar nicht so ausschlaggebend sondern eher das was an dessen Ende ist. Da ist ein Rückschlagventil dran, das ermöglicht, dass Kondensat ablaufen, aber keine Luft angesaugt werden kann. Zur einfacheren Ersatzteilsuche: Part# 13870-21628 Desc TUBE,DRAIN -SU |
Also ich habe mal wieder ein Update. Zwei neue Dichtungen für die Ansaugstutzen sind verbaut, sowie ein neuer gebrauchter Luftfilterkasten mit dem besagten Entwässerungsschlauch. Das Motorrad läuft und fährt in Ordnung, allerdings sinkt die Drehzahl nach einem Gasstoß immernoch zu langsam bzw. wenn der Motor warm ist bleibt die Drehzahl manchmal bei 3000 U/min stehen. Da ich eine Undichtigkeit am Vergaserdeckel festgestellt habe, habe ich diesen von außen mit Dichtmasse bearbeitet. Nun scheint der Deckel dicht zu sein. Das Motorrad läuft auch seitdem besser. Allerdings habe ich im Leerlauf einen CO-Wert von 0,5Vol% und ein Lambda von 4,0. Ein weiterer unzähliger Versuch mit Bremsenreiniger eine Undichtigkeit festzustellen hat ergeben, dass vermutlich die Drosselklappenwelle in der Mitte zwischen den beiden Vergasern nicht ganz dicht ist. Soweit ich weiß, gibt es dafür keine Dichtungen im Zubehörhandel oder?
Nun bin ich am überlegen, ob ich mir einen kompletten (revidierten) Vergaser besorgen soll. Falls einer einen guten Vergaser hat gerne anbieten :) Nach meiner Probefahrt habe ich die Gelegenheit genutzt einen Kompressionstest zu machen. Ich bin nach Handbuch vorgegangen und habe am linken Zylinder einen Kompressionsdruck von 7,5 bar und rechts von 8,5 bar gemessen. Nachdem ich etwas WD40 an die Zylinderwände gesprüht habe, ergab sich im linken Zylinder ein Kompressionsdruck von 7,5 bar und rechts von 8,8 bar. Somit sind meiner Meinung nach die Kolbenringe nicht ursächlich für meinen geringen Kompressionsdruck. Laut Handbuch könnten die Ventilführungen verschlissen sein. Was meint ihr? Ich habe noch zwei Ersatzköpfe hier, allerdings weiß ich nicht ob die besser sind :| Da mir mein extrem hoher Lambdawert komisch vorkommt und ich eigentlich kaum eine Undichtigkeit mit Bremsenreiniger feststellen kann, habe ich mich gefragt, ob mein Problem auch von einer defekten Zylinderkopfdichtung kommen könnte. Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen? |
Mir fällt dazu ein das ich ebenfalls bei meiner GS dachte das die Drosselklappenwelle undicht sei. Nachdem mein Vergaser bei klassikfon war und er diesen netterweise wieder flott gemacht hat sagte er mir das die nicht undicht ist.
Bei mir waren es die Ansaugstutzen die undicht waren. Habe natürlich auch erst die O-Ringe gewechselt, im Anschluss dann die Ansaugstutzen. Ich würde mir die nochmal ganz genau anschauen, bzw. exakt da draufsprühen und die Welle mit ner Pappe oder sowas abdecken. Vielleicht kannst du es dann besser feststellen was die genaue Ursache ist. Viel Erfolg! |
Ich glaube nicht, das du ein Lambda von 4 hast! Das wäre so mager, das es nciht mehr zündfähig ist (wir nennen das Luft mit Benzinduft).
Du hast nach wie vor eine verstellte Gemischregulierschraube. Das langsame Abtouren deutet auf etwas zu mager hin. Du kannst versuchen, die Schrauben bei beiden Vergasern in 1/4 Umdrehungsschritten rauszuschrauben (Mitschreiben und Ursprungsposition merken!!). Immer BEIDE Vergaser pro Schritt verändern! Synchronisiert werden sie ja hoffentlich sein. a) Geht die Drehzahl im Standgas (heisser Motor) hoch, mit der Standgasschraube wieder runter holen auf 1100 +/-100 rpm. Das solange machen, bis der Motor beim "Gaszupfen" sauber abtourt. b) Geht die Drehzahl im Standgas durch reindrehen der Gemischregulierschrauben dagagen runter, musst du diese in die Gegenrichtung, also rein, drehen und dasselbe Spiel wie unter a) machen. Das ist ein einfacher Behelf den richtigen Lambda-Punkt ohne Abgastester zu finden. Gute Techniker stellen das so genauer ein als alle Motortester zusammen.... |
Ich habe heute nach einer Probefahrt die Gemischregulierschrauben nach der Anleitung von AmigaHarry eingestellt. Nun ist die Gemischregulierschraube knapp 5 Umdrehungen vom Anschlag rausgedreht. Das Motorrad läuft ruhiger, tourt relativ schnell ab und hat einen CO-Wert von 3,0 Vol/%. Aufgrund der mangelden Erfahrung fällt es mir schwer nur am Geräusch den Motorlauf und damit den Stand der Gemischregulierschraube korrekt beurteilen zu können. Im Anhang ist ein Video des aktuellen Motorlaufs angehängt. Mein Problem ist meiner Meinung nach gelöst und ich bedanke mich für die hilfreichen Antworten. Besonders der letzte Kommentar hat mir einiges an Zeit erspart. Vielen Dank :)
https://youtube.com/shorts/9aB3HzgX1iM?feature=share |
Hört sich normal an, tourt sauber ab und unterschwingt nicht - ich denke, damit kannst du ganz gut leben.
Ein luftgekühlter Motor hört sich im Motorlauf immer etwas rauher an. Das ist aber normal. Wenn du ein sehr feines Gehör und Gespür hast, hörst du sogar die asymetrische Zündfolge der Zylinder heraus (die GS ist ja ein Gegenläufer). |
Das luder braucht Bewegung, steht wohl schon was länger . Wenn nicht nochmal Ulta , der Kanal zum Choke ist dicht . Hatte Ärger auch so .:grinser2:
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[QUOTE=Tommi0303;625918]Das luder braucht Bewegung, steht wohl schon was länger . Wenn nicht nochmal Ulta , der Kanal zum Choke ist dicht . Hatte Ärger auch so .Versager ausbaun ultra nochmal . :grinser2:
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Toni, bist du es?
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:idea:
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Zitat:
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