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Alt 23.05.2006, 11:12:02   #1
Gast
 
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Standard Erfahrungen mit GS450

moin, schöne Seite hier. Kann nicht umhin meinen Senf dazu zugeben

Hatte eine GS450 (Bj87), Motor ist fast indentisch zur GS500 bis auf 30ccm weniger Hubraum und andere Kühlrippen. War über Nockewellen auf 27PS gedrosselt. Motor war noch gut auch nach 106 000km.

wen´s interessiert, Defekte und Probleme, die mir noch in Erinnerung sind:

· Nach 23 000 km war der Tankgeber defekt

· Nach 40 000 noch mal. Es löste sich immer der Kunststoffschwimmer von der Halterung. Ich baute das Ding etwas um, machte einen anderen Schwimmer dran. Danach hat´s dann gehalten.

· Bei 45 000 war eine Lichtmaschine, Anlasser, und Batterie fällig. Das äußerste sich zunächst so, das der Anlasser bei heißem Motor nicht mehr durchlief. Von der Werksstatt wurde zunächst mehr oder weniger auf Verdacht die Lichtmaschine ausgetauscht. Die war tatsächlich nicht mehr so fit, ging aber noch. Das Problem bestand aber weiterhin. Dummerweise haben Motorräder nach Bj. 1985 kaum noch Kickstarter, anschieben war angesagt.

· Irgendwann kam ich selbst mal drauf, dass der Anlasser eine Macke hatte. Ein gebrauchter, aus einer alten GS400, denn ich passend machte, löste das Problem endlich

· Ab 32 000 machte der 6. Gang mahlende Geräusche, was immer lauter wurde mit der Zeit

· Bei 50 000 kaufte ich mir einen neuen Helm wegen dem Krach

· Bei 63 000 tausche ich endlich die defekten Zahnräder aus. Das ging relativ einfach, da der Motor nicht komplett zerlegt werden musste, die GS-Motoren sind horizontal geteilt. Die Zahlflanken waren mit Furchen und Grübchen überzogen, die Zahnradgeometrie stimmte nicht mehr. Ursache: zu hohes Drehmoment bei zu geringer Umdrehungszahl. Dazu war der Grundwerkstoff auch zu weich. Ich hätte nicht so oft im 6. Gang fahren sollen.

· Ab 65 000 fielen immer mal wieder Tacho und Drehzahlmesser aus, dann gingen sie wieder. Die Nadeln blieben unten „hängen“.

· Die Prallbleche im Auspuff fingen schon nach 30 000 Kilometer an zu scheppern, ich kaufte bei 40 000 einen neuen Auspuff, den mir der TÜV aber nicht eintragen wollte. Bei 90 000 war auch dieser völlig hinüber, und ich baute den alten (originalen) wieder dran. Inzwischen waren die Bleche festgerostet durch das lange liegen in der feuchten Garage, und nichts schepperte mehr. Außerdem hatte der Bock mit der originalen Anlage mehr Leistung

· Die Zylinderkopfdichtung wurde bei 25 000km undicht und ausgetauscht. Danach war lange Zeit Ruhe. Erst ab 95 000 fing das wieder an undicht zu werden

· Sehr kurze Lebensdauer hatten die Kettensätze: zwischen 10 000 und 20 000 km. Wahrscheinlich waren Kettenrad und Kettenritzel nicht mehr ganz in der Flucht, bzw. parallel. Auch kann Reinigungsmittel (Kaltreiniger) die O-Ringe zerstört haben und somit drang das Fett in den Lagern vorzeitig nach außen

· Reifen besorgte ich mir vom einem Altreifenhaufen der Fa. Vergölst in Osnabrück. Dort fand sich immer was. Hauptsache 16, bzw. 19 Zoll und noch genug Profil

· Die Sitzbank war nach ca. 70 000 km auch bei guter Pflege eingerissen und völlig verschlissen, trotzdem noch gut bequem. Ich fing an mit Tesa – Textilklebeband und Nadel und Zwirn den Bezug zu flicken

· Bei 95 000 waren die Ventilsitze mal gecheckt worden: die müssten unbedingt erneuert werden, hieß es. Ich tat nichts dergleichen

· Ölverbrauch war zum Schluss so ca. 0,5 bis 1 L / 1000km. Motor sonst öldicht gewesen bis auf einen Dichtring an der Schaltwelle. Zylinderkopfdichtung siffte zum Schluss leicht

· ein einziges Mal wurde das Gabelöl gewechselt. Eine grün-rote Pampe kam da raus bei 80 000km

· Einmal riss mir auf der Bahn bei ca. 120 die Kette; der Kettenschutz rettete mein Bein. Zerknittert und verbeult hing das Ding an der Hinterradschwinge.

· Niemals gab es Probleme mir den Vergasern

· Federung vorne und hinten war bis zum Schluss ok

· Kupplungszug wurde mal ausgetauscht, weil der etwas schwer ging

Bis zum Verkauf, so mein ich jedenfalls, hatte die GS450L keinerlei Leistungsverlust. Liegend mit Rückenwind ging die so 155 lt. Tacho, aufrecht sitzend normal 130- 140.



Gruß, Ralf