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Alt 05.06.2007, 23:46:02   #62
sven
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Registriert seit: 02.02.2006
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Standard

Zitat:
Zitat von BW
Wenn Leistung gleich Kraft mal Weg durch Zeit ist ( P = F * s / t )
bedeutet das doch, daß eine Strecke in einer Zeit überwunden wird und
dafür eine Kraft notwendig ist, oder?
Ja, kann man so sagen.
Wichtig ist noch, daß dazu die Kraft längs des durchlaufenen Weges
wirken muß, sonst stimmt die Formel nicht. Bzw. du mußt ansonsten das
"*" als Skalarprodukt zweier Vektoren interpretieren.

Zitat:
Daraus kann man dann die Leistung errechnen.
Sind die Abhängigkeiten dann so?
Ja.
Ja.

Zitat:
Je kürzer die Zeit desto höher die Geschwindigkeit ( v = s / t ) und
die Leistung?
Ja, du kannst die Fomel sozusagen auf zwei Arten interpretieren, bzw.
dir veranschaulichen: entweder du setzt die Klammern nach vorn, also
P=(F*s)/t, und liest sie wegen F*s = W als:
Leistung ist gleich geleistete Arbeit geteilt durch die Zeit, die dafür
gebraucht wurde.
Oder du setzt die Klammern nach rechts (das darfst du, ->
Assoziativgesetz ), dann heißt es:
P=F*(s/t), und das kannst du mit v=s/t so interpretieren: wenn du dich
mit einer Geschwindigkeit v "gegen den Widerstand einer Kraft" bewegst,
dann leistest du dabei P=F*v.
Das zweite ist für unser Beispiel die, wie soll ich sagen, irgendwie
griffigere Anschauung: wenn du z.B. mit dem Moped mit konstanter
Geschwindigkeit fährst, dann gibt der Motor dabei die Leistung
"Fahrtwiderstand (Roll- und Luftwiderstand usw.) mal gefahrene
Geschwindigkeit" ab.

Zitat:
Aber wo ist denn da die Beschleunigung?
Die Geschwindigkeit ( s / t ) ändert sich doch nicht.
Die ist sozusagen noch gar nicht da.
Bzw. die steckt in dem F drin.
Dreh' jetzt das obere Beispiel mal um:
Du fährst mit einer bestimmten konstanten Geschwindigkeit v,
und dein Motor gibt dabei die Leistung P ab. Damit "erzeugt" er
sozusagen automatisch die Kraft F=P/v, wäre diese Kraft nicht
vorhanden, würde auch nichts geleistet.
So, und was man jetzt sieht ist daß die Kraft am F Hinterrad bei
vorgegebener Geschwindigkeit proportional zur Leistung P ist
(und nicht zum Drehmoment, aber das hab' ich glaub' ich schon mal
erwähnt...).
Wenn diese Kraft F durch eine entsprechend große Gegenkraft auf-
gehoben wird, dann fährt das Mopped mit konstanter Geschwindigkeit.
Ist aber der Fahrtwiderstand geringer als die von der Leistung "erzeugte"
Antriebskraft, dann bleibt von letzterer ein Rest übrig, und der
beschleunigt dann das Motorrad. Die Beschleunigung a ist dann gleich
Restkraft geteilt durch Fahrzeuggesamtmasse.
Die maximale Antriebskraft am Rad kriegst du also wegen F=P/v bei
maximaler Motorleistung, und folglich ist dann auch die beschleunigende
Restkraft am größten, und somit die Beschleunigung maximal.

Der Schlüssel zu der ganzen Geschichte ist halt die Formel
F = P/v, weil du damit auf denkbar einfache Weise die Antriebskraft am
Rad ausrechnen kannst. Und deshalb ist diese Formel für mich schon die
Herleitung, weil der Rest läuft ja dann sozusagen automatisch.

Verständlich?

Gruß
Sven
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