OK, los geht`s :
Motorrad aufbocken.
Sitzbank abnehmen, Heckverkleidung entfernen (mittig seitlich 2 Schrauben, am Mittelstück ganz hinten 2 Schrauben und dann pro Seite (vorn, mitte, hinten) noch 3 Schraublose Steckverbindungen (Nippel in Gummimuffe).
Seitlich hinten am Tank ist rechts und links eine größere Schraube durch den Rahmen, die raus muss.
Jetzt kann man den Tank hinten anheben und zB ein Holz zwischen Tank und Rahmen packen um von der rechten Seite unten am Tank den Benzinhahn mit einem Schlitzschraubendreher zu schließen (Schlitz muss waagerecht sein).
Nun würde ich die Schwimmerkammern der Vergaser leeren.
Dazu stellst du den großen Benzinhahn auf PRI. Jetzt drehst du nacheinander rechts und links die kleine Kreuzschlitzschraube ganz unten am Vergaser auf und fängst mit einem gekürzten Knickstrohhalm und einem leeren Marmeladenglas den teuren Sprit auf.
Schwimmerkammerablassschrauben wieder zudrehen nicht vergessen.
Jetzt kann man am Benzinhahn unterm Tank die Schläuche abziehen.
Im Zweifelsfall hier Schläuche und ihre ursprünglichen Positionen markieren (zB mit nummerierten Pflastern).
Jetzt kannst du den Tank nach hinten abziehen und bei Seite legen.
Nun ist allerhand zu tun:
die Schellen an den Vergaserstutzen lösen (insgesamt 4 Stück), den Luftfilterkasten (eine Schraube rechts, eine Schraube links) lösen, den Benzinhahn vom Luftfilterkasten abschrauben, Choke Bowdenzug aushängen, wenn man herankommt auch schon den Gasbowdenzug lösen (das ist meist etwas fummelig), den Entlüftungsschlauch zwischen Motor und Luftfilterkasten lösen und den Luftfilterkasten nach hinten ziehen.
Jetzt sollte genug Platz sein, um den Vergaser vorn aus den Ansaugstutzen des Motors zu ziehen (geht schwerer) und den Vergaser aus dem Rahmen zu fädeln. Dabei ziehst du die anhängenden Schläuche ab und markierst ihre Herkunft (sofern die für dich nicht eindeutig ist) und kontrollierst alle Schläuche schonmal auf Beschädigungen.
Ich hoffe ich habe bis hierher nichts vergessen...
Jetzt hast du den Vergaser in der Hand und vermutlich schmutzige Finger

Also den Vergaser grob mit zB Bremsenreiniger/Kettenreiniger säubern und dich an einen Tisch setzen.
Zeitung drunter und Papierhandtücher verhindern unnötige Sauerei.
Nun legst du den Vergaser vor dich hin und löst mit einem wirklich gut sitzenden Bit/schraubendreher die 4 Schrauben einer Schwimmerkammer deiner Wahl.
(Wenn du die ganzen Vergaserarbeiten rechts und links abwechselnd machst, kannst du zur Not bei dem noch unberührten Vergaser nachschauen, was in welcher Reihenfolge wo war.)
Sollten die Schrauben wirklich festsitzen und der Kreutzschlitz entsprechend rundgelutscht, kannst du mit einem Dremel und ner dünnen Trennscheibe den Schraubenkopf ein Stück weit mittig schlitzen, umd ann mit einem großen Schlitzschraubendreher die Schraube doch noch lösen zu können. Dabei die Schrauben nicht zu tief schlitzen, da sonst der Kopf zur Hälfte abbrechen kann.
Wenn du die Schwimmerkammer ab hast, siehst du jetzt ein paar Messingdüsen und die Schwimmer:
http://mitglied.lycos.de/gs500e/Vergaser/vergaser_u.jpg
Jetzt kannst du ablesen, was auf der großen Hauptdüse in der Mitte steht.
Nun kannst du kontrollieren, ob die Dichtung noch gut ist und den Dreck aus der Schwimmerkammer entfernen.
Wenn das alles passt, schraubst du die Schwimmerkammer wieder zu und machst das Gleiche bei dem zweiten Vergaser.
Die Größen der Hauptdüsen notiert?
gut

Jetzt sind die schwarzen Deckel dran.
Den öffnest du vorsichtig und achtest dabei auf den klitzekleinen O-Ring unter dem Deckel.
Jetzt schaust du unter den Deckel und checkst, ob da ein Anschlag verbaut ist und wie hoch der ist (mit Anschlag sähe das so aus):
http://mitglied.lycos.de/gs500e/Vergaser/deckel1.jpg
Die lange Feder kannst du herausziehen und ihre Länge messen.
Jetzt ziehst du vorsichtig an der schwarzen Gummimembran (kann sein, dass die irgendwo etwas festklebt). An der Membran hängt gleich der Gasschieber und darin hängt die Düsennadel.
Wenn du den Schieber umdrehst, fallen dir Düsennadel und Federteller entgegen.
Jetzt kontrollierst du die Membran auf Schäden, und schaust, ob der Schieber seitlich irgendwelche Löcher hat.
Dann machst du ein Foto von der Düsennadel mit allem, was daran geclipst ist und notierst die Anzahl der Kerben zwischen langem Düsennadelende und dem aufgesteckten Metallclip:
http://mitglied.lycos.de/gs500e/Vergaser/nadelsatz.jpg
Jetzt wird alles schön sauber gemacht, dann fädelst du die Düsennadel wieder in den Schieber und mit dem Schieber in das kleine Loch ganz unten, wirfst den Federteller rein, steckst die Feder rein, positionierst den Rand der Membran schön in der dafür vorgesehenen Fuge, platzierst den winzigen O-Ring, setzt den Deckel auf und schraubst ihn wieder ran.
Das Ganze wieder auf der anderen Seite.
Jetzt müsstest du wissen:
Welche Hauptdüsengröße rechts und links verbaut ist, auf welcher Kerbe der Düsennadelclip sitzt, das die Schieber keine seitlichen Ausgleichsbohrungen haben, ob die kleinen O-Ringe da sind, wie lang die Federn sind, wie gut die Membranen sind und ob du Anschläge in den Vergaserdeckeln hast.
Und das alles schreibst du dann mit Angabe deines Baujahres und ob die Maschine offen oder gedrosselt sein sollte hier ins Forum.
Viel Spaß