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Zitat von Merlin
Ein Mechaniker hatte mir mal gesagt, dass solches Pannenspray wirklich nur für die unmittelbare Weiterfahrt geeignet ist da es den Reifen angreift, somit aufweicht und dadurch temporär von innen verschließen kann (Wirkstoff Amoniak?)
Wenn du also einfach weiterfährst wird sich der Reifen nach ein paar Tagen auflösen.
Ich hab das jetzt nicht nach geprüft aber ich bin mir sicher, dass man mit google innerhalb von 3 Minuten verlässliche Angaben dazu finden kann 
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Was die Leute so erzählen.
Der Reifen löst sich nicht auf. In dem Pannenspray ist ein Treibmittel, das den Reifen wieder aufpumpen und die Flüssigkeit (Reifenmilch) in den Reifen bringen soll. Die Flüssigkeit soll die verhandene Löcher verschließen. Bei kleinen Löchern (Nagellöcher) klappt das auch, bei Rissen verständlicherweise nicht. Die Flüssigkeit verklebt die Löcher. Manchmal leider auch die Ventile. Um einen schnellstmögliche Reifenwechsel kommt man also nicht herum. Es soll ja auch nicht den Reifen dauerhaft reparieren sondern nur die Weiterfahrt bis zur nächsten Werkstatt ermöglichen.
Laut Sicherheitsdatenblatt enthält das Procycle Pannenspray eine wässrige Latex-Emulsion ca. 40 % und als Treibmittel Propan/Butan, ca. 60 %, Ammoniak ist nicht aufgeführt.
Ammoniak wird normalerweise einer Latex-Emulsion beigesetzt um diese flüssig zu halten, da sie sonst von alleine vulkanisieren würde (der Ph-Wert wird etwas basisch eingestellt). Kommt die Emulsion an die Luft, verdunstet das Ammoniak und die Emulsion beginnt zu vulkanisieren. Üblicherweise sind 0,1 bis 1,0 % Ammoniak zugesetzt. Es gibt aber auch Latexmilch ganz ohne Ammoniak.
Daher kann ich nicht ausschließen, dass nicht doch Spuren von Ammoniak in dem Pannenspray enthalten sein könnten. Allerdings wahrscheinlich nicht soviel, dass es den Reifen auflösen würde.
Wenn die Löcher abgedichtet sind, spräche eigentlich nichts dagegen den Reifen noch länger zu gebrauchen. Ein platter Reifen ist aber meistens auch mechanisch beschädigt, es hat ja seinen Grund, warum der platt war. Und, wenn man mit dem platten Reifen noch ein paar Meter gefahren ist, wird der durch den Walkvorgang selbst auch beschädigt.
Nach einigen Metern (< 100 m) bilden sich schon sichtbare Gummikrümel im Reifeninnern und die Karkasse ist beschädigt.
Zumindest ein Autoreifen besteht nach ca. 15 km Fahrt mit etwa max. 20 km/h nur noch aus Fetzen und heiß wird der auch. (Hab ich schon ausprobiert, ist billiger als Abschleppen, wenn man kein Ersatzrad hat.)
Im www. habe ich nur einen Hinweis entdeckt, dass Latex-Reifenmilch das Gummi angreifen würde. Dieser Hinweis befand sich aber auf der Seite des Herstellers der Luft-Dicht-Reifenmilch, praktisch dem Konkurrenzprodukt zur Latexmilch. Und bezog sich seltsamer Weise nur auf das Treibmittel.
http://www.ltp-laue.de/kfz/reifenmilch.htm?rmilch-2.htm
Leider weist diese Firma nicht darauf hin, dass ein Pannenreifen auch mechanisch beschädigt sein könnte und deswegen schon getauscht oder wenigstens überprüft werden sollte. Das finde ich etwas unseriös.
Reifenmilch (auch auf Latex-Basis) wird auch zum Dichten von schlauchlosen Reifen auf Felgen verwendet, wenn die Verbindung Reifen/Felge nicht dicht werden will. Ich denke, das würde man nicht machen, wenn der Reifen dadurch geschädigt würde.
Ob Butan/Propan Gummi angreift, konnte ich nicht finden. Jedenfalls hatten meine Eltern früher Propangasflaschen an denen Verbindungsschläuche aus diesem roten Gummi waren. Die lösten sich nicht auf.