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Alt 22.02.2014, 21:42:38   #1
dent
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Standard Leistungsloch nach Entdrosselung bei 2k-4k rpm

Hi Freunde,
Nach langem Hin und Her und viel Testen versuche ich jetzt nochmal hier einen Rat zu bekommen. Ich versuche meine Symptome mal möglichst genau zu beschreiben, da Ferndiagnosen ja bekanntlich sehr schwer sind:

Also:

Ich habe eine GS 500E Bj. 2000.
Ich habe sie gedrosselt gekauft und nach einiger Zeit entdrosseln lassen.
Wenn ich mich richtig erinnere wurden dazu die Schieber, die zuvor Löcher hatten, durch Schieber ohne Löcher ersetzt.

VOR der Entdrosselung lief die Maschine an sich gut, zumindest habe ich damal noch keinen Leistungsverlust bei bestimmten Drehzahlen bzw. Gashahn Stellungen feststellen können.
NACH der Entdrosselung gingen die Probleme los:

Motor springt ganz normal an, nie Probleme damit gehabt.

Motor läuft, nach etwas Warmlaufen, auch ganz ruhig im Stand.

Im Stand:
Ziehe ich nun ruckartig(innerhalb von ca. 1 sec) den Gashahn von 0% auf 100% geht die Drehzahl noch minimal nach oben bis ca. 1800rpm, dann geht der Motor aus.

Ziehe ich den Gashahn hingegen langsam und gleichmäßig(innerhalb von ca. 10 sec) von 0% auf 100%, so erhöht sich anfangs die Drehzahl normal von Standgas(ca. 1400rpm) auf ca 2000rpm. Ab einer bestimmten Gashahnstellung(ab ca. 10%) erhöht sich die Drehzahl nicht weiter und es ist zu hören, wie der Motor "zu kämpfen hat". (Wenn "zu kämpfen hat" näher erläutert werden soll, bitte nochmal bescheid sagen)
Wärend dessen drehe ich den Gashahn immernoch gleichmäßig weiter auf.
Wenn ich dann ca. 1 sec später die Gashahnstellung (ca. 20%) erreicht habe,
kommt der Motor dann so langsam wieder klar und beginnt wieder hochzudrehen.
Ist dieser Punkt erstmal erreicht, dreht er dann auch voll in den Drehzahlbegrenzer rein( wenn man es drauf anlegt).

Während der Fahrt, sieht das ganze dementsprechend aus:

Wenn ich nun zB. anfahren will, geht das problemlos, solange ich unter den oben beschriebenen 10% Gashahnstellung bleibe, und bei der sich dann einstellenden Drehzahl, die Kupplung schleifen lasse bis ich dann rolle und ich voll einkuppeln kann. Erhöhe ich nun gleichmäßig die Gashahnstellung auf 20%, so tritt wieder das oben beschriebene "kämpfen des Motors" auf. Die Maschine geht allerdings nicht aus, da der Motor auch durch das schon rollende Motorrad weiter durchgedeht und "unterstützt" wird. (sollte ja eigentlich andersherum sein..)
Ist dann wieder dieser Bereich, des "kämpfens" überschritten, so dreht der Motor ohne Probleme weiter hoch und bietet, der Leistung entsprechenden Vortrieb.

Das wiederholt sich jedesmal, wenn ich den Gashahn wieder auf die Nullstellung zurückkehren lasse, also nach jedem Schaltvorgang, bei jedem Anfahren, usw...
Je schneller das Mopped ist, desto geringer wird der Effekt spürbar, da (so erkläre ich es mir zumindest) die Masse des Moppeds in Zusammenhang mit steigender Geschwindigkeit ein höheres Massenträgheitsmoment auf den Antriebsstrang zur Folge hat.. aber das ist ja auch nicht der Punkt..

Wenn ich hingegen, wie ich es vor der Entdrosselung gemacht habe, die Kupplung bei ca. 3000rpm (Gashahnstellung ca. 30%) schleifen lasse und anfahren will, geht der Motor aus, da genau in diesem Bereich das beschriebene Leistungsloch auftritt und der Motor nicht, wie während der Fahrt, duch das Rollende Motorrad am laufen gehalten wird.

Somit ist schnelles Anfahren nur möglich, wenn ich die Kupplung bei noch höherer Drehzahl und nach Überwindung des Leistungslochs, schleifen lasse, was natürlcih über kurz oder lang die Kupplung verbrennt. Somit fahre ich immer mit der vorher beschriebenen niedrigen Drehzahl an, überwinde dann vorsichtig das Leistungsloch und kann dann voll Gas geben.

So ich hoffe die Symptome habe ich einigermaßen verständlich beschrieben.
Falls ich das "kämpfen" des Motors nochmal näher erläutern soll, einfach nochmal kurz bescheid sagen. Aber es hört sich halt schon nach temporär falscher Kraftstoff/Luft Zusammensetzung an.


Nun zur Fehlersuche, die schon berieben wurde:

Die Ansaugstutzen, zwischen Vergaser und Ansaugkanal, weisen keine Risse oder spröde Stellen auf.

Auch sonst sind keine Risse oder derartiges am Zylingergehäuse, Nockenwellengehäuse usw. zu sehen.

Habe vor einiger Zeit bei laufendem Motor auch mal Bremsenreiniger auf potenziell undichte Stellen gesprüht. Keine Drehzahländerung.

Die Vergaser wurden ausgebaut und nochmal von einem Suzukimitarbeiter (in seiner Mittagspause) einer Sichtprüfung unterzogen und auf Standardeinstellung zurück gestellt. Keine Verbesserung.

Auf den Vergaseroberseiten befinden sich 2 Gummistopfen, wovon mal einer fehlte. Dieser wurde ersetzt. Keine Verbesserung.

Zündkerzen sind im Zuge von Wartungsarbeiten erneuert worden. Keine Verbesserung.

Heute hat mich ein Freund darauf hingewiesen, dass es einen speziellen Luftfilter für die entdrosselte Variante gibt. Wurde Verbaut. Evtl. leichte Verbesserung, muss aber noch verifiziert werden. Das Problem besteht aber grundsätzlich weiterhin.


Diagnose: (lasst euch nicht davon beeinflussen was ich jetzt mutmaße.. ich bin für jeden Vorschlag dankbar)

Relativ sicher ist für mich, das die Gemischzusammensetzung in dem beschriebenen Bereich falsch ist, und der Motor daher fast aus geht.
Der naheliegenste Grund dafür wäre, dass er Falschluft zieht. Allerdings wüsste ich mittlerweile nicht mehr von wo das der Fall sein könnte.
(werde die woche nochmal bei laufendem Motor, Bremsenreiniger auf potenziell undichte Stellen sprühen und gucken was passiert.)


Naja ich will erstmal gucken was ihr so dazu meint... danke schonmal für jede Antwort! Vieleicht ist das ja ein Problem, wo jeder von euch sagt: "Ach die Geschichte schonwieder... -.- Mach dies und das" Und alles funzt wieder perfekt wäre nice

Gruss dent

Geändert von dent (22.02.2014 um 22:02:19 Uhr)
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