Konstruktionsbedingt entlüftet sich eine hydraulische Bremse selbst, wenn man den Ausgleichsbehälter offen lässt. Vorausgesetzt, der Ausgleichsbehälter ist der höchste Punkt.
Übrigens, das mit dem Bremshebel Druck aufpumpen und über Nacht fixieren ist m.M.n. nicht zielführend.
Wenn der Bremshebel an den Lenker gezogen wird, kann die Luft nicht in den Vorratsbehälter entweichen weil die Nachlaufbohrung verschlossen ist. Bei höherem Druck wird zwar die Luft besser von der Flüssigkeit aufgenommen, kann aber nicht entweichen. Nach dem Druckabbau sind dann wieder Luftblasen in der Flüssigkeit, die eventuell nach dem Druckabbau aber leichter aus der Nachlaufbohrung ausgasen, ich sage nur Sprudelflaschen.
Sinnvoller ist es den Vorratsbehälter offen zu lassen, mit einem sauberen Lappen abzudecken, und die Bremsleitung ab und zu leicht abzuschlagen damit sich kleine Bläschen leichter lösen.
Bremsflüssigkeit ist zwar hydrophil, über Nacht nimmt die aber auch nicht so viel Wasser auf. Im Schwimmbad würde ich das aber nicht machen.
Um das zu unterstützen wäre es vorteilhaft, wenn man Unterdruck auf den Vorratsbehälter geben könnte. Aber wer kann das schon?
Es wäre auch sinnvoller die Bremsanlage von unten nach oben zu füllen, sprich über ein erhöhtes Gefäß (etwa auf Höhe des Vorratsbehälters) über einen Schlauch Bremsflüssigkeit über die Entlüfterschraube in die Bremse einzufüllen (Stichwort kommunizierende Röhren). Dabei wird die Luft nach oben verdrängt. Physikalisch gesehen ist das einfacher als die Luft entgegen ihrem Bestreben nach oben zu steigen, nach unten aus dem System zu pumpen. Hierbei besteht immer die Gefahr, dass sich eine Luftblase in einer Biegung festsetzt.
Damit niemand denkt, ich würde hier Müll erzählen. Die genannten Methoden habe ich aus dem Buch "Wie helfe ich mir selbst MZ-Motorräder" von Neuber - Müller. Ich habe das auch selbst erprobt und es funktioniert bei den einfachen Bremsanlagen wie sie die MZ oder GS haben. Sollte auch bei der Yamaha funktionieren.
Die Methode mit dem von unten nach oben Auffüllen hat natürlich auch Nachteile. Man braucht etwas mehr Bremsflüssigkeit und muss sich die Einfüllvorrichtung selbst bauen. Außerdem kann an der Entlüfterschraube etwas Bremsflüssigkeit austreten. Luft kommt aber keine rein da der Druck an der Entlüfterschraube etwas höher ist als der Luftdruck (Flüssigkeitssäule).
Nachtrag:
Wenn du keinen Bremsdruck aufbauen kannst, könnte auch die Bremspumpe, trotz neuer Dichtungen, defekt sein. Hatte ich bei meiner MZ auch. Da half nur eine neue Bremspumpe.
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Man sollte es so oder so nicht übertreiben.
Geändert von berndy (30.05.2016 um 16:04:11 Uhr)
Grund: Zusatz
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