Soweit ich mich noch erinnnern kann gabs zwar diese "Beilagscheiben" bei den alten Modellen in 3 Dicken - nur das waren keine Lagerringe sondern einfache "Beilagsringe" und es hat dementsprechend nie lange gehalten und bei der 3. Stärke ist sowieso Schluß (und genau die war vom Werk oft schon drinnen). Mit den Scheiben kann man maximal ein Spiel von 0,3mm ausgleichen - das ist nichts und bei nur 0,3mm tritt das Klopfen meiner Erfahrung nach nicht hörbar auf - es benötigt gut 0,5mm bis man es deutlich (nervig) hört.
Aus dem Grund hat sich Suzuki nach immerhin schon 16(!) Jahren entschlossen das Problem durch eine Doppelscheibe mit zwischenliegendem Anlaufelement (jetzt aber nachhaltig) zu lösen (wie in den Fichen zur K6 dargestellt). Die alten Scheiben sind auf der anderen Seite dennoch auch verbaut. Dazu muss man wissen woher diese Scheiben überhaupt kommen: Sie stammen aus der Zeit der mechanisch angetriebenen Drehzahlmesser. Der Zahnradtrieb drückt die NW nämlich leicht seitlich aus - das und die Fertigungstoleranzen beim Fräsen des Zylinderkopfes sollen diese Scheiben abfangen. Bei den ersten GS-Motoren Ende der 70er-Jahre, welche nichts dergleichen eingebaut hatten, führte das zu echten Problemen - die Lagerböcke der Ausslaßnockenwelle rieben sich einseitig ab, und zwar ordentlich. Recht rasch kamen dann die axialen Halblagerschalen.
Aus fertigungstechnischen Gründen (seitl Lagerbockabfräsung im Kopf) muss das bei beiden NW eingebaut werden, auch wenn es nur für die Auslasswelle relevant ist (für den Toleranzausgleich ist es nat. schon relevant). Da Suzuki ab der Umstellung auf el. Drehzahlmesser scheinbar den Produktionsprozess oder auch das NW-Design nicht ändern wollte, gibts die Scheiben noch immer. Für die K6 musste dann aber auf der anderen Seite Platz für dieses federnde Anlauflager geschaffen werden. Deswegen geht das auch in den alten Kisten nicht ohne neuen Kopf bzw. Wellen.
Btw: Die ersten GS500 wurden 1988/89 ja mit schärferen NW (51PS) ausgeliefert, welche dann in einer Nacht&Nebel-Aktion ausgetauscht wurden. Wer in Österreich damals eine der ersten GS gekauft hat, kennt die Geschichte. Diese NW führten zu Motorschäden (Ventile, Kolben) und, was vielleicht weniger bekannt ist, sind auf Grund eines Material- und Bearbeitungsfehlers sofort seitlich eingelaufen - sie hatten nämlich zudem auch noch keine Anlaufscheiben verbaut. Da einige GS-Treiber mit diesen NW doch schon ein paar tausend KM gefahren waren, musste auch der Kopf mitgetauscht werden. Das hat damals nicht gerade wenig gekostet.
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