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Alt 07.04.2016, 23:02:00   #1
DrumRobson
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Standard Ventileinstellung: Welche Shims?

Hi Leute,

bin grade an meiner Ewigbaustelle GS 500 E zugange. Wer will, kann sich meine Geschichte unten in diesem Beitrag (ich hoffe, das funktioniert so, wie ich mir das vorstelle) ansehen. Hier gehts allerdings mal wieder um die Ventileinstellung, wo ich ne Einschätzung von Leuten bräuchte, die damit Erfahrung haben bzw. das schon ein paar mal gemacht haben.

Frage:
Bin grade dabei meine Ventile an der GS einzustellen, da das wohl die letzten 20.000km nie gemacht wurde (Maschine hat 40.000 gelaufen - Story siehe unten). Die FAQ Anleitung ist übrigens fantastisch, mal so am Rande! Nun hab ich als kleinste nur ne 0.04er Fühlerlehre (die "gute" von Louis ). Diese passte allerdings in keines der Ventile. Die Shims hatte ich draußen und hab sie ausgemessen und mir alles notiert. Ich frag mich nun aber, ob ich, da es die Shims ja nur in 0.05er Schritten gibt, direkt 2 Nummern (also 0.1mm) kleinere für alle 4 Ventile besorgen soll oder ob ein Schritt da eher reichen könnte. Ich weiss, dass das ein Schätz- und Ratespiel ist, aber wenn jemand schonmal was ähnliches hatte, würds mich echt interessieren, wie das da so war. Der nächste Freundliche ist halt leider gut 75km entfernt und absolut inkompetent. Das (?) (Shim) einzige kleinere zum ausprobieren (untereinander durchtauschen) wäre bei mir das linke Auslassventil. Da ist ja mit tauschen nicht viel, da ich ja die Nockenwellen ohne Shim drehen müsste um an die anderen 3 zu kommen. Blöd. Bin leider nur armer Azubi und würde gerne vermeiden, mir 1000 Shims kaufen zu müssen ums auszuprobieren. Ist ja doch schon richtig eckig Geld, was die sich für so ein Metallplättchen verlangen..
Naja, danke schonmal für etwaige Antworten!

Beste Grüße,
Rob



Story zu meiner GS:
Der Bock ist mir auf Korsika verreckt und ich hab ihn auch nicht wieder ans laufen gekriegt. Das Problem damals: Sprang immer schlechter an, Sprit lief aus dem Airboxablauf. Die Kiste hat auf dem linken Zylinder zu viel Sprit bekommen, den sie nicht mehr verbrannt bekam. Kerze schwarz, linker Vergaser spuckte in die Airbox - lief mit der Zeit auch ins Öl. Bei hohen Drehzahlen allerdings nicht mehr, da lief sie dem Anschein nach sauber. Dachte damals also, dass sich was im Vergaser abgesetzt haben müsste, was mit genügend Zug aber frei werden könnte. Naja. Falsch gedacht. Wurde schlimmer. Also Vergaser auseinander genommen. Nachdem ich den Vergaser auseinander hatte (zusammen mit dem ortsansässigen 2-Radmechaniker), kam ich darauf, dass die Dichtung der Führung des Schwimmerkammerventils (richtig? Das Teil, das über die Schwimmer in der Führung bewegt wird) undicht war, und dass dadurch zu viel Sprit reinkam. Hat alles nix genutzt, auf Korsika gibts keine Ersatzteile, also mit riesen Aufwand das Ding zurück nach Deutschland bekommen. Hier dann Vergaser wieder auseinander, ins Ultraschallbad und mit komplett neuem Dichtsatz + Düsen und Düsennadeln wieder zusammen. Per Kugelfall vorsynchronisiert, eingebaut, springt sofort an und läuft ohne zu mucken im Standgas. Leider dummerweise auch die Leerlaufgemischschrauben rausgedreht ohne zu merken, wie viele Umdrehungen das waren. Nach Recherche dann beide mit je 2.25 Umdrehungen ab (leichtem) Anschlag raus voreingestellt. ALLERDINGS ist die linke Kerze immer noch pechschwarz, die rechte allerdings nichtmal weiß, sondern sieht halt neu aus - was sie ja auch ist. Hab nach dem Einbau mal den Ansaugtrakt (Airbox einbauen ist ja mal richtig ekelhaft) im Leerlauf mit Bremsenreiniger abgesprüht bzgl Fehlluft. Man könnte sich einreden, dass auf der rechten Seite die Drehzahl ca 4 Sekunden nach dem Sprühen abfällt. Kann die Stelle aber nicht finden, wo das sein soll. Sieht alles perfekt sitzend aus. Hab anschließend auf Verdacht mal den Vorbesitzer gefragt, wann die Ventile das letzte mal eingestellt wurden. Anscheinend wurde da während der letzten 20.000 km nie nach geschaut. Ergo zuerst Kompression geprüft. Die liegt aber wie im Reparaturhandbuch beschrieben im guten Bereich. Dann also Ventildeckel runter und nachgemessen. Und da bin ich jetzt und frage euch, was die sinnvollsten Shims wären.
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Alt 08.04.2016, 05:27:27   #2
berndy
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Kannst du doch ausrechnen.

Das vorgeschriebene Spiel liegt zwischen 0,03 und 0,08 mm. Wenn du eine Größe überspringst, hast du mindestens 0,1 mm Spiel, also ist das nicht so gut.

Wenn sich die Tassen der Tassenstößel noch frei bewegen lassen, wenn sie nicht von einer Nocke belastet sind, reicht auf jeden Fall ein Shim der 0,05 mm kleiner ist.

Trotzdem, ohne 0,03 mm Fühlerblatt ist das nur schätzen.

Frag mal in deiner Werkstatt nach, meine Werkstatt hat die 0,03 mm Fühlerlehre als Meterware und 5 cm reichen.

Meine Werkstatt nimmt die Shims im Austausch gegen die Hälfte des Kaufpreises zurück, sofern die unbeschädigt sind.
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Alt 08.04.2016, 05:33:17   #3
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Moin und willkommen im Forum.

zu den Maßen mit den Shims: Das Spiel darf maximal 0,08mm betragen wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Wenn du also die 4er Lehre nicht reinbekommst und nen Shim eine Nummer kleiner nimmst hast du mindestens 0,05mm Spiel (angenommen, das Spiel wäre auf Null). Das liegt dann voll im Soll und mehr darfst du auch nicht machen. Ist das Spiel zu groß schlagen die Nocken härter auf die Shims und nehmen über kurz oder lang Schaden in Form von Pitting. Soll auch für die Ventile nicht so gut sein (korrigier mich einer, wenns nicht stimmt).
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Alt 08.04.2016, 08:55:11   #4
DrumRobson
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Hi Leute,

Danke schonmal für die Antworten.

Zitat:
Wenn sich die Tassen der Tassenstößel noch frei bewegen lassen, wenn sie nicht von einer Nocke belastet sind, reicht auf jeden Fall ein Shim der 0,05 mm kleiner ist.
DAS klingt ja schonmal nach nem guten Ansatz. Die Tassen lassen sich in Messstellung auf jeden Fall noch drehen ( z.B. um die Kerbe zum rausnehmen der Shims ans Licht zu fördern). Ist das so der Zustand, den du damit meinst?


Ich habe halt den Verdacht, dass kein Spiel mehr vorhanden ist. Habe mit einer kleinen Lampe mal zwischen Shim und Nocke geleuchtet und es kommt kein Licht durch. Meine Theorie zur Wahl von 0.1mm kleineren Shims ist (Was übrigens der User Saugwurmmensch hier im Forum wohl auch schonmal hatte), dass die Ventilfeder bereits mit einigem Druck an der Nocke anliegt/komprimiert ist. Demnach wäre das ja eine Art "Negativ-Spiel". Wären in dem Fall aber eben die Tassenstößel nicht mehr beweglich?

gsmattis, ich musste erstmal überlegen, wie du das meinst. Habs aber verstanden, glaub ich. Ich war mir halt nicht sicher, aber größeres Spiel gilt ja als viel unkritischer als zu kleines, daher dachte ich mir, da ich meinen Ausgangspunkt ja nicht 100%ig kenne, würde ich vielleicht lieber etwas mehr nehmen.

Wie gesagt: Danke schonmal soweit!
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Alt 08.04.2016, 09:40:32   #5
Alexsnd
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Kannst du nicht eventuell die Shims untereinander so tauschen dass du wenigstens teilweise das Spiel ermitteln kannst? Oder sind sie alle gleich?

Gruß
Alex
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Alt 08.04.2016, 09:50:38   #6
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Zitat:
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Das (?) (Shim) einzige kleinere zum ausprobieren (untereinander durchtauschen) wäre bei mir das linke Auslassventil. Da ist ja mit tauschen nicht viel, da ich ja die Nockenwellen ohne Shim drehen müsste um an die anderen 3 zu kommen.
Ist vlt im großen Text untergegangen
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Alt 08.04.2016, 09:59:21   #7
Alexsnd
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Zitat:
Zitat von gsmattis Beitrag anzeigen
Ist vlt im großen Text untergegangen
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Alt 08.04.2016, 10:23:22   #8
CustomRider
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Frag mal die Werkstatt des Vertrauens, ob du dir nicht mal kurz eine Lehre ausleihen könntest. Ist recht unpassend da einfach zu schätzen. Übrigens, wenn das Spiel generell unter 0,02 liegt ist da ein Ölfilm zwischen Nocke und Shim. Dadurch wirst du mit einer Taschenlampe nicht durchleuchten können.

Kurze Anmerkung am Rande, die Shims sind AUCH in 0,02-Schritten verfügbar. Ein guter Suzuki-Laden kann dir auch diese besorgen falls nicht vorrätig.

Erklärung dazu: Bei der Fertigung des Motors wurden zu Beginn alle Motoren auf mittleres Ventielspiel eingestellt. Da durch die Fertigung auch Zwischengrößen gebraucht wurden hat man die kurzerhand zu aller erst im Motor. Deswegen, um das Ventilspiel bei allen Motoren mittig einzustellen wurden auch krumme Shim-Maße produziert und verbaut.

Und zum tauschen der Shims untereinander: ich habe es geschafft drei Ventile durch untereinander Tauschen so einzustellen, dass sie zwischen 0,03 -0,08 waren.
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Abfahrt....
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Alt 08.04.2016, 10:25:55   #9
berndy
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Zitat:
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DAS klingt ja schonmal nach nem guten Ansatz. Die Tassen lassen sich in Messstellung auf jeden Fall noch drehen ( z.B. um die Kerbe zum rausnehmen der Shims ans Licht zu fördern). Ist das so der Zustand, den du damit meinst?
Ja, genau so meinte ich das.

Das Spiel soll ja zwischen 0,03 und 0,08 mm betragen. Wenn sich die Tassen noch drehen lassen, werden sie nicht belastet, also ist das Spiel noch größer/gleich 0. Dann reicht ein Shim 0,05 mm kleiner und du hast genau den Wert den du brauchst.

Allerdings macht es keinen großen Sinn ein Shim mit einem Spiel von größer 0,03 mm (z.B. 0,04 mm passt nicht mehr, 0,03 geht noch durch) zu tauschen, dann käme dein Spiel über 0,08 mm also außerhalb des Sollwertes.

Deswegen solltest du dir eine Fühlerlehre von 0,03 mm zulegen.
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Alt 08.04.2016, 11:50:25   #10
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Zitat:
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Hi Leute,
...Das (?) (Shim) einzige kleinere zum ausprobieren (untereinander durchtauschen) wäre bei mir das linke Auslassventil. Da ist ja mit tauschen nicht viel, da ich ja die Nockenwellen ohne Shim drehen müsste um an die anderen 3 zu kommen. Blöd. Bin leider nur armer Azubi und würde gerne vermeiden, mir 1000 Shims kaufen zu müssen ums auszuprobieren. Ist ja doch schon richtig eckig Geld, was die sich für so ein Metallplättchen verlangen....
Wo kommst du denn her ? Gib doch mal deinen Wohnort im Profil an, evtl ist ja einer mit nem Shimsortiment bei dir in der Nähe und kann dir dabei helfen...
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Alt 09.04.2016, 08:09:20   #11
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Im übrigen finden sich in der Bucht auch Meßlehren bis 0.02 für einen sehr schmalen Taler (~5€). Da hab ich meine auch her, nachdem ich weder bei Louis noch bei Polo eine fand, die so weit runter geht.
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Alt 09.04.2016, 10:45:23   #12
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Das Problem bei den Fühlerlehren ist, dass die GS sehr geringe Toleranzen hat. Andere fangen erst bei 1/10 mm an und gehen bis über 2/10.
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Alt 09.04.2016, 22:20:29   #13
Timbo
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Ein Korsika Freund?!

Bei meiner Freundin war es auch so, dass sie quasi negatives Spiel hatte, fazit - Ventil verraucht.

Wie merkt man das? - Auspuff ab, Flüssigkeit rein und den Motor per hand drehen. Macht es ein Geräusch, bzw. gibt es Blasen, so ist das Ventil undicht.
Zum Glück hatten wir einen 225 Shim, sodass mit diesem Shim das Messen kein Problem darstellte.

Tassenstößel lies sich übrigens auch mit negativen Spiel relativ leicht drehen, das ist also wohl eher nicht so ausschlaggebend.

Wenn Ventile in Ordnung = glück gehabt.

Teste doch lieber erstmal ob die Ventile ohne Schaden sind, ansonsten werde ich in den nächsten Tagen hier mal ein paar Ersatzteile bezüglich Kopf und Shims zum Verkauf posten.

Fühlerlehre mit 0,02 gibts bei ebay, wie oben bereits geschrieben, für schmales Geld.

Grüße
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Alt 04.09.2016, 18:34:39   #14
Coyote
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Kilometer: 39500
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Hi,
kann bestätigen, dass es Shims mit 3/100 Schritten von Suzuki gibt.
Hatte ein eingebautes 262er (gemessen mit Mikrometerschraube = 2,62 mm)
Shim (0,1 mm Spiel) gegen ein 265er (2,65 mm) beim Freundlichen
für 4 Euro getauscht bekommen.
Jetzt ist Spiel wieder 0,07 mm.
Ohne einen Fühlerlehrensatz aus der Bucht mit 0,02 - 1,00 mm hätte
ich keine Chance gehabt das ordentlich nachzumessen.

Grüße
Coyote
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