Die 10 schlimmsten Computerfehler - gs-500.de

10.11.2005, 13:25:52

Die schlimmsten Software-Fehler aller Zeiten
Computer-Komponenten und Software finden sich inzwischen in fast allen Lebensbereichen - und damit auch Probleme, die durch falsch programmierte Software ausgelöst werden. Das amerikanische IT-Magazin "Wired" hat jetzt die zehn schlimmsten Software-Fehler aller Zeiten gekürt:

1962 Die Raumsonde Mariner I
Die Raumsonde Mariner I weicht vom vorausberechneten Kurs ab und muss schließlich über dem Atlantik gesprengt werden. Eine Untersuchung ergibt, dass eine Formel, die ursprünglich von Hand auf einen Zettel geschrieben worden war, falsch in die Software übertragen wurde.

1982 Eine sowjetische Gas-Pipeline
Eine Fehlfunktion in der Software, die die Funktion einer Gas-Pipeline in Sibirien steuert, sorgt für eine der größten nicht-nuklearen Explosionen in der Geschichte der Erde. Die Sowjetunion hatte sich die ursprünglich amerikanische Technologie auf dunklen Wegen über den Umweg Kanada verschafft. Laut "Wired" bekam die CIA Wind von der Aktion und baute den Fehler mit Absicht ein.

1985-1987 Der Therac-25-Beschleuniger
Der Therac 25 wird in der medizinischen Strahlentherapie eingesetzt. Er ist in der Lage, sowohl Beta- als auch Gamma-Strahlen zu erzeugen. Die Gamma-Strahlung wird dabei erzeugt, indem Elektronen mit hoher Energie auf einen Metallblock geschossen werden.

Nachdem die Geräte mehrfach tödliche Strahlendosen abgegeben haben, stellt sich heraus: Werden die Bestrahlungsdaten zu schnell eingegeben, dann startet das Gerät den Elektronenbeschuss, obwohl das Metallziel nicht in Position ist. Das Vorgängermodell Therac 20 hatte noch über eine elektro-mechanische Sicherung verfügt. Für den Nachfolger wurde diese durch eine Software-Steuerung ersetzt.

1988 Der erste Internet-Wurm
Dem so genannten Morris-Wurm gelingt es, in weniger als einem Tag mehrere tausend Unix-Rechner zu befallen. Verantwortlich dafür ist die Funktion "gets( )",über die sich ein Speicherüberlauf provozieren lässt.

Aus dem Unix-Code wird die Funktion daraufhin entfernt. Nicht aber aus der Funktionsbibliothek der Programmiersprache C, wo sie laut "Wired" bis heute anzutreffen ist.

1988-1996 Der Zahlengenerator
Acht Jahre lang ist es auf einfache Art möglich, in jeden Rechner einzudringen, dessen Passwort-System auf dem Kerberos-Protokoll beruht. Grund ist, dass das System mit Zufallszahlen arbeitet - die allerdings sind durch einen Fehler bei der Programmierung vorhersehbar. Laut "Wired" ist nicht klar, ob der Fehler jemals ausgenutzt wurde.

1990 Der AT&T-Netz-Ausfall
Die Switches, die im Netz des Telefonnetzbetreibers AT&T die Ferngespräche schalten, erhalten eine neue Software-Version. Leider gibt es eine Botschaft, mit der sich die riesigen Rechner zum Absturz bringen lassen - und zwar ausgerechnet diejenige, die die benachbarten Switches aussenden, wenn sie nach einem Absturz wieder neu starten.

Als in New York ein Rechner nach einer Panne neu booten muss, entsteht eine Kettenreaktion, die dafür sorgt, dass insgesamt 114 Switches anwechselnd abstürzen und neu starten. 60.000 Menschen können für Stunden keine Ferngespräche führen. Die Techniker lösen das Problem, indem sie wieder die alte Software installieren.

1993 Das Pentium-Divisionsproblem
Intels neu erschienener Pentium-Prozessor liefert bei der Division von Komma-Zahlen falsche Ergebnisse. Zwar wirkt sich der Fehler erst mehrere Stellen hinter dem Komma aus, die Anwender sind trotzdem alles andere als begeistert. Zum PR-Super-GAU wird die Panne für den Chip-Hersteller, als er von seinen Kunden verlangt, vor einem Austausch zu beweisen, dass für ihre Anwendungen solch hohe Genauigkeit erforderlich ist. Für Intel liegt der Gesamtschaden am Ende bei 475 Millionen Dollar.

1995 Der "Ping" des Todes
"Pings" sind Datenpakete, die über Netzwerke verschickt werden, um zu prüfen, ob ein anderer Rechner erreichbar ist. Ein weit verbreiteter Fehler in Fehlermanagement und Plausibilitätsprüfung auf der Adressatenseite macht es jedoch möglich, modifizierte "Pings" zu verschicken und so den Zielrechner zum Absturz zu bringen. Besonders Windows-Rechner reagieren gern mit dem "blue screen of death", betroffen sind aber auch Apple- und Unix-Systeme.

1996 Der Ariane-Flug 501
Teile der Programmierung der Ariane-4-Rakete werden für den Nachfolger Ariane 5 übernommen, unter anderem ein Modul, das dazu da ist, Zahlenwerte zu konvertieren. Allerdings sind die Motoren der neuen Ariane schneller - das führt dazu, dass das Modul die Berechnungen nicht mehr bewältigen kann und den Bordcomputer zum Absturz bringt.

Und nicht nur den Computer: Auf Flug 501 stürzen praktisch gleichzeitig Haupt- und Backup-Rechner ab. Als Resultat überlastet die Steuerung die Motoren, 40 Sekunden nach dem Start bricht die Rakete auseinander.

2000 Nationales Krebs-Institut Panama City
Um die genauen Werte für die Bestrahlung ihrer Patienten zu ermitteln, arbeiten die Ärzte des Nationalen Krebs-Instituts mit einem Programm der US-Firma Multidata Systems. Gesundes Gewebe wird bei der Therapie mit Metallschirmen geschützt, die individuell angeordnet werden müssen.

Mit dem Multidata-System lassen sich die Positionen von vier Schilden berechnen. Die Ärzte wollen aber fünf einsetzen - sie finden heraus, dass das Programm diese akzeptiert, wenn man sie behandelt wie einen einzigen, der ein Loch aufweist. Leider fällt ihnen nicht auf, dass die Bestrahlungsdosen variieren, je nachdem, wie das Loch angeordnet wird.

Die Patienten werden daher zum Teil mit dem Doppelten der gebotenen Dosis bestrahlt. Mindestens acht sterben, 20 werden durch die Überdosen verletzt. Die Ärzte, die nach dem Gesetz die Computerwerte von Hand zweimal hätten nachberechnen müssen, werden wegen Mordes angeklagt.

(N24.de, Netzeitung)

10.11.2005, 13:25:52	#1
Chrischaaan Gast Beiträge: n/a	Die 10 schlimmsten Computerfehler Die schlimmsten Software-Fehler aller Zeiten Computer-Komponenten und Software finden sich inzwischen in fast allen Lebensbereichen - und damit auch Probleme, die durch falsch programmierte Software ausgelöst werden. Das amerikanische IT-Magazin "Wired" hat jetzt die zehn schlimmsten Software-Fehler aller Zeiten gekürt: 1962 Die Raumsonde Mariner I Die Raumsonde Mariner I weicht vom vorausberechneten Kurs ab und muss schließlich über dem Atlantik gesprengt werden. Eine Untersuchung ergibt, dass eine Formel, die ursprünglich von Hand auf einen Zettel geschrieben worden war, falsch in die Software übertragen wurde. 1982 Eine sowjetische Gas-Pipeline Eine Fehlfunktion in der Software, die die Funktion einer Gas-Pipeline in Sibirien steuert, sorgt für eine der größten nicht-nuklearen Explosionen in der Geschichte der Erde. Die Sowjetunion hatte sich die ursprünglich amerikanische Technologie auf dunklen Wegen über den Umweg Kanada verschafft. Laut "Wired" bekam die CIA Wind von der Aktion und baute den Fehler mit Absicht ein. 1985-1987 Der Therac-25-Beschleuniger Der Therac 25 wird in der medizinischen Strahlentherapie eingesetzt. Er ist in der Lage, sowohl Beta- als auch Gamma-Strahlen zu erzeugen. Die Gamma-Strahlung wird dabei erzeugt, indem Elektronen mit hoher Energie auf einen Metallblock geschossen werden. Nachdem die Geräte mehrfach tödliche Strahlendosen abgegeben haben, stellt sich heraus: Werden die Bestrahlungsdaten zu schnell eingegeben, dann startet das Gerät den Elektronenbeschuss, obwohl das Metallziel nicht in Position ist. Das Vorgängermodell Therac 20 hatte noch über eine elektro-mechanische Sicherung verfügt. Für den Nachfolger wurde diese durch eine Software-Steuerung ersetzt. 1988 Der erste Internet-Wurm Dem so genannten Morris-Wurm gelingt es, in weniger als einem Tag mehrere tausend Unix-Rechner zu befallen. Verantwortlich dafür ist die Funktion "gets( )",über die sich ein Speicherüberlauf provozieren lässt. Aus dem Unix-Code wird die Funktion daraufhin entfernt. Nicht aber aus der Funktionsbibliothek der Programmiersprache C, wo sie laut "Wired" bis heute anzutreffen ist. 1988-1996 Der Zahlengenerator Acht Jahre lang ist es auf einfache Art möglich, in jeden Rechner einzudringen, dessen Passwort-System auf dem Kerberos-Protokoll beruht. Grund ist, dass das System mit Zufallszahlen arbeitet - die allerdings sind durch einen Fehler bei der Programmierung vorhersehbar. Laut "Wired" ist nicht klar, ob der Fehler jemals ausgenutzt wurde. 1990 Der AT&T-Netz-Ausfall Die Switches, die im Netz des Telefonnetzbetreibers AT&T die Ferngespräche schalten, erhalten eine neue Software-Version. Leider gibt es eine Botschaft, mit der sich die riesigen Rechner zum Absturz bringen lassen - und zwar ausgerechnet diejenige, die die benachbarten Switches aussenden, wenn sie nach einem Absturz wieder neu starten. Als in New York ein Rechner nach einer Panne neu booten muss, entsteht eine Kettenreaktion, die dafür sorgt, dass insgesamt 114 Switches anwechselnd abstürzen und neu starten. 60.000 Menschen können für Stunden keine Ferngespräche führen. Die Techniker lösen das Problem, indem sie wieder die alte Software installieren. 1993 Das Pentium-Divisionsproblem Intels neu erschienener Pentium-Prozessor liefert bei der Division von Komma-Zahlen falsche Ergebnisse. Zwar wirkt sich der Fehler erst mehrere Stellen hinter dem Komma aus, die Anwender sind trotzdem alles andere als begeistert. Zum PR-Super-GAU wird die Panne für den Chip-Hersteller, als er von seinen Kunden verlangt, vor einem Austausch zu beweisen, dass für ihre Anwendungen solch hohe Genauigkeit erforderlich ist. Für Intel liegt der Gesamtschaden am Ende bei 475 Millionen Dollar. 1995 Der "Ping" des Todes "Pings" sind Datenpakete, die über Netzwerke verschickt werden, um zu prüfen, ob ein anderer Rechner erreichbar ist. Ein weit verbreiteter Fehler in Fehlermanagement und Plausibilitätsprüfung auf der Adressatenseite macht es jedoch möglich, modifizierte "Pings" zu verschicken und so den Zielrechner zum Absturz zu bringen. Besonders Windows-Rechner reagieren gern mit dem "blue screen of death", betroffen sind aber auch Apple- und Unix-Systeme. 1996 Der Ariane-Flug 501 Teile der Programmierung der Ariane-4-Rakete werden für den Nachfolger Ariane 5 übernommen, unter anderem ein Modul, das dazu da ist, Zahlenwerte zu konvertieren. Allerdings sind die Motoren der neuen Ariane schneller - das führt dazu, dass das Modul die Berechnungen nicht mehr bewältigen kann und den Bordcomputer zum Absturz bringt. Und nicht nur den Computer: Auf Flug 501 stürzen praktisch gleichzeitig Haupt- und Backup-Rechner ab. Als Resultat überlastet die Steuerung die Motoren, 40 Sekunden nach dem Start bricht die Rakete auseinander. 2000 Nationales Krebs-Institut Panama City Um die genauen Werte für die Bestrahlung ihrer Patienten zu ermitteln, arbeiten die Ärzte des Nationalen Krebs-Instituts mit einem Programm der US-Firma Multidata Systems. Gesundes Gewebe wird bei der Therapie mit Metallschirmen geschützt, die individuell angeordnet werden müssen. Mit dem Multidata-System lassen sich die Positionen von vier Schilden berechnen. Die Ärzte wollen aber fünf einsetzen - sie finden heraus, dass das Programm diese akzeptiert, wenn man sie behandelt wie einen einzigen, der ein Loch aufweist. Leider fällt ihnen nicht auf, dass die Bestrahlungsdosen variieren, je nachdem, wie das Loch angeordnet wird. Die Patienten werden daher zum Teil mit dem Doppelten der gebotenen Dosis bestrahlt. Mindestens acht sterben, 20 werden durch die Überdosen verletzt. Die Ärzte, die nach dem Gesetz die Computerwerte von Hand zweimal hätten nachberechnen müssen, werden wegen Mordes angeklagt. (N24.de, Netzeitung)