Kette spannen: Achsmutter lässt sich nicht lösen

[RemoteC]

Hallo!

Meine Kette gehört mal wieder gespannt. Bis jetzt war das immer nur ein kleines Problem aber jetzt ist es ein großes: Die Achsmutter (22 Gabelschlüssel) lässt sich nicht lösen. Wenn ich daran drehe, dreht sich die Gegenmutter (17 Gabelschlüssel) nur mit. Irgendwas blockiert da, selbst wenn auf beiden Seiten jemand auf den Gabelschlüssel steigt, gegengleich versteht sich, bewegt sich keine der Muttern auch nur einen Millimeter.

Ich glaub da hat die Werkstatt, beim Reifenwechsel, die Muttern viel zu stark angezogen. Laut Anleitung gehören da 78Nm (zumindest in der Größenordnung, hab das Fahrerhandbuch grad nicht da) und bis jetzt ging die Mutter auch immer mit sanfter Gewalt auf.

Ideen wie ich die Mutter(n) lösen kann? Würde gerne irgendwann meine Kette wieder spannen. Wobei: in 2000km muss ich eh wieder in die Werkstatt zum nächsten Service

[berndy]

Musst gegenhalten. Das ist ne durchgehende Achse, eine riesengroße lange Schaftschraube. Auf der einen Seite mit dem 17er gegenhalten und auf der anderen Seite mit dem 22er drehen.

Beim festziehen mit max. 80 Nm musst du dann ebenfalls gegenhalten.


Edit:
Ähem, nicht richtig gelesen, könnte sein, dass die die Mutter verkantet haben. Da hilft nur längere Hebel, rohe Gewalt, Schlagschrauber und später eine neue Steckachse mit gutem Gewinde.

Mit Gabelschlüsseln würde ich da gar nicht erst anfangen, die rutschen viel zu leicht ab. Da braucht man vernünftige Nüsse und eine gescheite Ratsche oder besser noch einen starren 1/2 Zoll-Antrieb mit einem langen Hebel und das auf beiden Seiten.

[Kunibert Babenco]

wd40 wirkt wunder!!

eionfach ordentlich einsprühen, 15min warten, nochma einsprühen, nochma kurz warten, sauberwischen und dann nochmal versuchen...

sollte die mutter aber wirklich verkantet sein wird auch das nich mehr viel helfen, da brauchste, wie berndy schon sagte, wohl ne neue achse...

LG Pat

[RemoteC]

Das wd40 greift die Kette nicht an? Will mir ja nicht noch mehr kaputt machen.

Ich hoffe mal ich brauche keine neue Achse, sonst kann ich mir schon wieder eine neue Werkstatt suchen -__-

[berndy]

Wenn du die Kette einsprühst wirkt das nicht am Gewinde der Achse.

Die Kette klemmt schließlich ja nicht.

Folglich sollst du das aufs Gewinde sprühen.

[Kunibert Babenco]

welches übrigens _nicht_ an der Kettenseite ist...

oder isses bei mir falsch rum?

[Jais]

Ich tipp mal auf Ja.

http://alpha-sports.com/spst/1995%20GS500E/44.gif

[Saugwurmmensch]

Andersrum ist es aber wesentlich praktischer und von der Sicherungsfunktion her vermutlich total egal.

[Sgt.Fragg]

was bei mir hilft: "massieren" des ganzen spasses mit nem kleinen schlosserhammer/gummihammer

[RemoteC]

Gestern Abend war mein Nachbar grad an seiner alten BMW am Schrauben und da habe ich ihm das Problem berichtet und nachdem er nicht im Stress war haben wir uns das zusammen angesehen.

Anfangs hat es sich keinen Millimeter bewegt, erst als wir auf beiden Seiten mit ca. 1m langen Verlängerungen am Schraubenschlüssel einen entsprechenden Hebel hatten, ging die Mutter ein paar Umdrehungen immer noch streng auf. So lange bis auf der einen Seite die Stecknuss gesprungen ist und nun die 17er Mutter komplett vernudelt ist. Sprich eine neue Achse werde ich jetzt brauchen Vermutlich hilft nur noch die Flex

Habe auch schon die Werkstatt angerufen, seit dem Reifenwechsel wurde die Hinterachse nicht angerührt. Die Werkstatt kann natürlich nicht Schuld sein, die sind unfehlbar. Immerhin habe ich schon am Freitag einen Termin bekommen, sonst hätte er erst Ende Juli wieder Zeit gehabt.

Das Wetter ist toll und ich kann mit der GS nicht fahren weil die Kette gespannt gehört und ich außerdem etwas Angst bei der Achse habe, erst recht nachdem wir daran gestern Abend so wild herumgewerkelt haben.

Wie viel kostet so eine Hinterachse als Ersatzteil bei Suzuki? Mit Garantie lässt sich da sicher nichts machen, ist ja ein Verschleißteil und sicher meine Schuld weil die Werkstatt unmöglich einen Fehler beim Reifenwechsel gemacht hat

[Cherry]

Ich schau mal, wenn du Glück hast hab ich noch ne Hinterachse da.

Cherry
<edit> Grad in der Garage gewesen, ne Hinterachse für die GS liegt da noch rum. Fürn Zwanni (inkl. Versand) kannst die haben. Ist auch gut gefettet und garantiert unvergammelt ;-)</edit>

[RemoteC]

Welche Teile (auf der Explosionszeichnung) wären das? Hat sich da zwischen den Baujahren nichts geändert? Hab ne GS 500FU K6

[Jais]

Das einzige, was sich geändert hat mit den Jahren ist bei den alten ein Splint als Sicherung und bei den neuen eine selbstsichernde Mutter.

#8 Gewindestange
#12 Mutter und 27# Splint

Sollte bei dir ohne Probleme passen.

[Cherry]

Zitat von Jais

Das einzige, was sich geändert hat mit den Jahren ist bei den alten ein Splint als Sicherung und bei den neuen eine selbstsichernde Mutter.

#8 Gewindestange
#12 Mutter und 27# Splint

Sollte bei dir ohne Probleme passen.

Das muß aber ganz alt gewesen sein... meine 91er hatte iirc auch keinen Splint. Die fragliche Achse ist aber eh von einer 97er und hat auch ne selbstsichernde Mutter.

Cherry

[Jais]

Ich weiß nicht, wann sich das geändert hat, aber die Explosionszeichnung oben hab ich aus dem 95er Baujahr.

edit: Schreibfehler rausgemacht. ^^

[RemoteC]

Ich habe keinen Splint.
Im Benutzerhandbuch steht aber "(für Kanada: ziehen Sie den Splint heraus)", also gehe ich davon aus, dass die kanadische GS 500 (F)U einen Splint hat

[berndy]

Splint bei USA und vermutlich Canada-Ausführung, Nordamerika halt.

[RemoteC]

War gestern in der Werkstatt und hab heute Vormittag mein Motorrad schon wieder abholen können. Die neue Achse hat er über Nacht bekommen und gleich in der Früh eingebaut.
Hab jetzt eine Achse mit Splint, brauch also Cherrys Achse nicht.

[Cysign]

Zitat von Saugwurmmensch

Andersrum ist es aber wesentlich praktischer und von der Sicherungsfunktion her vermutlich total egal.

Bin mir da nich so ganz sicher...
Denn im Extremfall geh ich jetzt mal davon aus, dass sich die Achse minimal mitdreht. Ist die Mutter auf der Seite des Kettenrads, zieht sich die Achse immer weiter fest, da die Mutter nen Reibwiederstand an der Schwinge hat.
Sitzt die Mutter allerdings rechts, könnte sich die Achse theoretisch losdrehn!

Vllt. hör ich grade Flöhe husten...aber rein theoretisch mein ich halt...

[Saugwurmmensch]

Warum sollte sich die Mutter mitdrehen bzw. auf einer Seite nicht mitdrehen?
Da ist (egal auf welcher Seite) ne Unterlegscheibe drunter und bis zur Schwinge keine unterschiedliche Komponenten.
Und der Rest sind Distanzen und Lager.

[Jais]

Von der Theorie her hat Cysign schon Recht.

Dreht sich die Achse in Laufrichtung mit und die Mutter ist rechts, dreht sie sich lose.
Auch wenn dieser Spezialfall so gut wie unmöglich ist.

[Saugwurmmensch]

Ach das ist gemeint...
Wie gut, dass sich die Achse praktisch nie mitdreht.
Und wer seine Verschraubungen so lasch anzieht, dass sich die (gesicherte oder selbstsichernde Mutter) losedrehen kann, hat vermutlich noch viel ärgere Sachen verbastelt

Ich hab da nur ne stink normale Mutter drauf, ohne die Möglichkeit nen Splint durchzuziehen

[Jais]

Tja, aber wenn das Lager so langsam mal fest ist und man mit 100 fährt, dann helfen auch keine 90Nm Anzugsdrehmoment nicht mehr.


Es ist wie gesagt, ein Fall, den ich nie in Betracht ziehen würde. Wenn ein Lager hinüber ist, dann macht sich das schon bemerkbar und man wechselt das.



Wieso fällt mir ausgerechnet jetzt der Darwinaward ein?

[berndy]

Die Achse könnte sich therotisch mitdrehen, wenn die Radlager in sich und auf der Achse fressen, ansonsten müsste sie noch nicht mal handfest angezogen sein, damit sich da was mitdreht. Deswegen reichen da auch 60 - 80 Nm. Normale Radschrauben haben >100 Nm

[Saugwurmmensch]

Zitat von Benni

Ich hab da nur ne stink normale Mutter drauf, ohne die Möglichkeit nen Splint durchzuziehen

Sicher, dass das ne normale Mutter ist und da keine 2 kleinen Metallzungen am Ende des Gewindes sitzen?

Jop

[Saugwurmmensch]

Na dann ab zum Suzukihändler du veranwortungsloses Bürschlein!

Die Selbstsichernde Mutter sollte afaik eh regelmäßig (wartungsbedingt) gewechselt werden.
Allerdings verliert die weniger schnell an Selbstsicherheit als Suzuki das schwarzmalt.

Kann ich da nicht einfach sone Gummimutter drauftüddeln?

[Jais]

Solange die links ist, hast du vielleicht noch Glück.

[Saugwurmmensch]

Die selbstsichernden Muttern mit Kunstoffeinsatz sind eher einweg.
Paar mal rauf und runter und ich würde für die sichernde Funktion nichtmehr die Hand ins Feuer legen.


Ich kann mir immernoch nicht vorstellen, dass ein gefressenes Lager dermaßen starkes Losbrechmoment an der Mutter erzeugen können soll.

[Sonic]

Also Mutter links oder rechts ist egal. Schließlich drehen Achse und Mutter in die selbe Richtun lose. Und die wenigen Nm die man benötigt, die Achse in den Lagern und Distanzen zu drehen zählt nicht.

Auf der anderen Seite: Mutter rechts hat Vorteile: man kann die Achse ziehen, ohne den Topp abzubauen (ist bei manchen Anlagen ein Argument) und: man kann das Gewinde der Achse nicht mit Kettenfett einsauen. Gewinde sollten NIE gefettet werden. (Die Achse aber schon...).

[Cysign]

Zitat von Sonic

Schließlich drehen Achse und Mutter in die selbe Richtun lose.

Das ist richtig. Aber wenn die Mutter rechts sitzt, dreht sich die Achse in die andere Richtung...
aber im Endeffekt ist es wirklich scheinbar irrelevant.
Auch wenn meine Mutter da sitzen bleibt, wo sie sein sollte