Motor dreht im Leerlauf von alleine von 2k->4k (Standgas nicht betroffen)

[larsan]

Hallöle,
habe jetzt seit gestern meine '95er und mich heute erstmal dran gesetzt, den Drosselsatz einzubauen (den mit anderen Hauptdüsen und Ansaugstutzen).

Operation geglück, Patient lebt. Allerdings fiel mir dann auf, dass sich die Drehzahl von alleine von 2000 auf ~4000 erhöht.
Also wenn man versucht, sie auf 2000 zu halten, dreht sie nach einigen Sekunden höher. Woran könnte das liegen?
Tritt auch auf, wenn der Motor warm ist, dann aber nur bis ~3500.
Aufs Fahrverhalten scheint das keinen Einfluss zu haben.

Standgas ist nicht betroffen und liegt nach wie vor bei ~1200.

Gaszug klemmt nicht und Choke geht auch bis zum Anschlag zurück.

Ist jetzt kein größeres Problem, aber wäre halt schon schön zu wissen, woher das kommt

Also Danke schonmal, falls jemand eine Antwort weiß!

[Saugwurmmensch]

Warum willst du sie auf 2k Touren halten?

[larsan]

Will ich ja eigentlich garnicht
Nur es hat mich halt gewundert, dass es nicht geht und da wollte ich mal wissen, ob das irgendeinen Hintergrund hat?
Könnte ja sein, dass das entweder normal ist, oder mir gleich jemand das Lebesende meines Motors prophezeit,
weil da irgendwas kaputt sei das genau das Symptom zeigt (kenne mich leider mit Motorrädern/Motoren noch nicht wirklich doll aus).

Es muss ja irgendwas im Motor/Vergaser vorgehen, dass sich auf einmal trotz gleicher Stellung des Gaszugs die Drehzahl ändert?!

[berndy]

Im Motor geht nichts ungewöhnliches vor.

Da ist auch nichts geheimnisvolles drin, nur einfache Mechanik.

Das Gemisch bei einem Vergaser wird nicht so genau dosiert und geregelt wie bei einem Einspritzmotor. Geringe Differenzen können da schon relativ viel bewirken wenn der Motor ohne Last läuft.

Der Motor entwickelt bei 2000 U/min so irgendwas zwischen 5 und 10 PS und hat nichts zu arbeiten.

[franzl]

Ich hab genau das gleiche Problem. Dabei versuche ich nicht das Gas irgendwo zu halten. Trotzdem erhöht sich das Standgas auf 3000-4000 Umdrehungen.

Wäre sehr an einer Lösung interessiert. Choke und Gaszug sind jedoch okay.

[Saugwurmmensch]

Zitat von franzl

Ich hab genau das gleiche Problem. Dabei versuche ich nicht das Gas irgendwo zu halten. Trotzdem erhöht sich das Standgas auf 3000-4000 Umdrehungen.

Wäre sehr an einer Lösung interessiert. Choke und Gaszug sind jedoch okay.

Hast du geschaut, ob der Chokeschlitten am Vergaser komplett zurück geht?
Wenn der Bowdenzug etwas angegammelt ist, kann man an der Armatur war am Hebel ziehen, aber den Choke nicht zurückstellen.

[franzl]

Hmmm! Dem entgegen steht jedoch, dass die Maschine das nicht durchgängig macht. Bin grad noch gefahren und da ist es an der einen Ampel so, dass das Standgas auf 3000-4000 hoch geht und an der nächsten wieder nicht...

Ansonsten ist das aber ein guter Tipp, dem ich trotzdem mal nachgehe.

[Saugwurmmensch]

Hast du am Gasgriff ein paar Millimeter Spiel?

[franzl]

Zitat von Saugwurmmensch

Hast du am Gasgriff ein paar Millimeter Spiel?

Da bin ich grad etwas überfragt... da muss ich erst noch nachsehen. Warum, wenn ich fragen darf? Meinst Du der Gashebel bleibt stehen?

[franzl]

Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier einen alten Thread wieder aus der Versenkung hole, aber leider bin ich dem Fehler nicht Herr geworden.

Daher möchte ich mal fragen, ob es auch an etwas anderem liegen kann, als nur an den Zügen des Gaszuges oder des Chokes?

Vlt zieht die Maschine sporadisch Falschluft!
Oder ein Schwimmernadelventil ist leicht undicht und lässt zuviel Sprit durch...

[majestic_morpheus]

Falschluft wäre auch mein Tipp.

Als meine GS gleich nach der Anschaffung damals auch lustig (an mehreren Stellen) Falschluft gezogen hatte, ging die Leerlaufdrehzahl auch nicht immer hoch, sondern fiel manchmal sogar ab.

Einzig nach einen Gasstoß brauchte sie immer ein paar Sekunden, um allmählich abzutouren.

Btw.: Ich musste damals auch immer extrem lange mit Choke fahren, sonst ging sie aus.

[franzl]

Wodurch, außer der Schwimmernadel, könnte denn noch Falschlusft gezogen werden?

PS: Ich muss dazu sagen, dass ich nicht gerade der Schrauber bin und auf das Reparaturhandbuch zurückgreifen werde. Deshalb frage ich so "blöde", damit ich auch nach was suchen kann. Danke Euch, schon mal an dieser Stelle.

[Spezial]

Falschluft wird an den Ansaugstutzen zwischen Motor und Vergaser gezogen. Also da wo der Vergaser quasi am Motor "steckt". Dadurch stimmt das vorher aufbereitete Benzin-Luft-Gemisch des Vergasers nicht mehr.
Um das zu testen: Bei laufendem Motor die Anschlüsse mit Bremsenreiniger o.Ä. vorsichtig einsprühen. Wenn auf einmal der Motor hochtourt, wird an der besprühten Stelle Falschluft gezogen. (Immer nur eine kleine Stelle einsprühen und kurz warten, kann kurz dauern bis der Motor ne Reaktion zeigt.)

[franzl]

Super erklärung!
Vielen Dank dafür.
Jetzt hab ich mal einen Anhaltspunkt.
Muss ich mal am WE drauf schauen.

[majestic_morpheus]

Es gibt noch mehr stellen, wo Falschluft gezogen werden kann, z.B. undichte/kaputte Vergaserdeckel oder fehlende Synchronanschlusskappen auf den Deckeln.

Alles zum Thema Falschluft steht in den FAQ:
http://www.forum.gs-500.de/showthread.php?t=10282

[Spezial]

Okay, klingt logisch. Wusst ich nicht.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch höher, dass es an den Ansaugstutzen ist, oder?

[majestic_morpheus]

Zitat von Spezial

Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch höher, dass es an den Ansaugstutzen ist, oder?

Nö, die Deckel sind aus relativ spröden Plastik. Die kleinen O-Ringe unter den Synchronanschlüssen gehen gern verloren, die Kappen auf den Anschlüssen auch oder werden vergessen.

[franzl]

Macht mich nicht fertig. Gibt es wirklich so viele Gründe für dieses Phänomen?
Ich bin noch auf der Suche. Die Züge sind es jedenfalls nicht. Das mit Ansaugstutzen habe ich zwar untersucht, konnte aber nicht wirklich etwas feststellen -aber auch hier: Bin nicht so der Schrauber und hoffe es richtig beurteilt zu haben.

[berndy]

Ist doch nicht viel, hängt alles am Vergaser. Einfach mal Tank abbauen und gucken.