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Martin78 11.07.2016 20:05:40

6 Jahre lang stillgelegte GS500E wiederbeleben
 
Hallo liebes Forum,

Aus diversen Gründen konnte ich die letzten 6 Jahre lang kein Motorrad fahren.
Das Motorrad steht seit dem bei mir in der Garage und ruht vor sich hin.

Nun habe ich wieder Appetit bekommen und würde die Maschine gerne zum Leben erwecken.

Was sollte ich beachten? Was würdet ihr mir empfehlen?

Im Vorraus vielen Dank und Gruß
Martin

Campino 11.07.2016 20:28:17

Hab ich vor kurzem erfolgreich mit einer 10 Jahre stillgelegten Maschine gemacht....

1. Öl ablassen (BEVOR man sie das 1. mal wieder startet.)
2. frisches Öl rein
3. Batterie laden/tauschen
4. Zündkerzen raus schrauben
5. Sprit aus Schwimmerkammern ablassen (das hast du hoffentlich schon beim Einmotten gemacht und die Ablassschraube offen gelassen)
6 Sprit aus Tank raus und frischen Sprit einfüllen
7. OHNE Zündkerzen ein paar mal den Anlasser für 5-10 sec betätigen und dann etwas warten, um die neue Batterie nicht gleich wieder zu schädigen und ihr Erholung zu gönnen (Dieses Prozedere soll den Motor wieder schmieren ohne das die Zündung zu viel Last erzeugt... ist schließlich ein extremer Kaltstart und nach 6 Jahren dürfte auch der letzte Rest von Öl um die Kolben herum, und wo es eben überall hin gehört, verschwunden sein)
8. Zündkerzen wieder rein schrauben
9. Hoffen, dass sie anspringt. (vorher Schwimmerkammern kurz mit dem frischen Sprit fluten indem man den Benzinhahn c.a. ne Minute (von Maschine zu Maschine unterschiedlich) auf PRI stellt)

Wenn 9. fehlschlägt:
10. Fehlersuche... (sind die Zündkerzen noch gut? ist der Luftfilter dicht? sind die Vergaser verdreckt)

Wenn 9. klappt:
10. Warmlaufen lassen und nochmal Öl und diesmal auch Ölfilter wechseln
11. Reifen wechseln und Kette schmieren(wenn stark verrostet oder verschlissen tauschen)
12. Alle Gummiteile prüfen (wenn Porös auswechseln... Benzinschläuche, Bremsleitungen etc...)
13. Bremsflüssigkeit tauschen
14. Fahren und die restliche Saison genießen


(Natürlich kann man noch viel mehr machen um die Maschine wieder "gesund zu bekommen"... Bowdenzüge fetten, Putzen, etc. aber ich glaub das Wichtigste hab ich erwähnt)


PS: der nächste Ölwechsel kann dann recht bald wieder kommen (c.a. 1000 km). Am Anfang löst sich da der ganze Schlamm von den Wänden wieder ab der jetzt 6 Jahre festbacken konnte daher lieber etwas früher nochmal wechseln und die Intervalle langsam wieder steigern.

Martin78 13.07.2016 19:15:23

Danke Campino. Das hilft mir weiter.
Habe gehört, dass auch etwas Öl in die Zündkerzenöffnungen sehr zu empfehlen ist. Falls ja, wieviel ?

Gruß
Martin

Campino 13.07.2016 21:19:31

Das hat den gleichen Hintergrund wie das Starten ohne Zündkerzen.
Ich würds aber lassen weil du dann, falls sie nicht anspringt, nicht ausschließen kannst, dass es evtl. an zu viel Öl im Zylinder liegt....

Wenn du ganz sicher gehen willst machst du den rechten kleinen Seitendeckel ab und drehst den Motor ein paar mal per Hand.

klassikfon 14.07.2016 08:47:39

Ich empfehle dringend einen Blick in meine Signatur. :grinser2:

Gruß Ric

Martin78 15.07.2016 18:44:37

@Campino:
Welchen Seitendeckel meinst Du ? Und wie den Motor per Hand drehen ?

Campino 15.07.2016 20:14:08

Auf der rechten Seite von Getriebe ist ein kleiner Deckel der nur von (ich glaube 3 Schrauben) gehalten wird darunter ist eine Mutter (Messingfarben) und darüber kannst du den Motor drehen.

Wenn du ein Werkstatthandbuch hast... guck mal unter "Ventile einstellen" da wird auch die Schraube erwähnt...


Gruß
Andy

seife 15.07.2016 20:21:32

Das ist keine Mutter sindern der Zündgeberrotor. Aber Achtung! Nicht an der Schraube drehen, die reißt gerne ab und dann ist die Kacke am dampfen.

Mal im Ernst.
Ich würde nicht so einen Aufriß machen.

Alter Sprit raus, auch aus dem Vergaser.
Zündkerzen raus.
Ein paar spritzer motoröl in jedes Zündkerzenloch.
Mit dem Anlasser 10-20 Sekunden durchdrehen (das fühlt sich *sehr* lang an)
Neuen Sprit rein, benzinhahn auf PRI.
Zündkerzen rein.
Anlassen.
Wenn er läuft, ein paar Minuten warmlaufen lassen, dann Ölwechsel mit Filter.
Benzinhan wieder auf ON nicht vergessen :-)

Und dann den nächsten Ölwechsel nach frühestens 6000km.

Campino 15.07.2016 20:43:04

ich hab die "Auf Nummer Sicher" Variante aufgelistet....

Nichts desto troz würde ich das Öl vor dem 1. Start ablassen und wechseln!!!
Bei der Maschine die ich wiederbelebt hab sind da richtige Klumpen raus gekommen.....

Martin78 17.07.2016 15:16:12

Soooo, das Ding springt an. Gut, aaaaber eine Sache macht mir große Sorgen.
Im Leerlauf sehr unruhig. Zwischen 2000 - 3000 Umdrehungen. Und was noch schlimmer ist, nach ca. 10 s hat sie angefangen zu dampfen. Aus dem geriffelten Bauteil (Zylinder ?). Ist sie hin ?

Campino 17.07.2016 16:57:48

was ist das "geriffelte Bauteil"? Meinst du den Motor?
Lad mal ein Bild hoch?!

Martin78 17.07.2016 17:27:59

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ja, der Motor. Ein heller Qualm. Könnte aber keine Undichtigkeiten feststellen. Alles trocken. Ölpegel auch ok.

Campino 17.07.2016 17:32:30

und wo genau kommt der dampf her?
womöglich verkohlt da nur der Staub ab der sich in den letzten 6 Jahren angesammelt hat

Martin78 17.07.2016 17:34:44

Das ist etwas merkwürdig. Das kann ich nicht genau sagen. Als ob es zwischen den Lamellen käme. Vielleicht zu heiß ?

Campino 17.07.2016 17:58:07

kannst dir ja mal ein ölthermometer kaufen...

ich bezweifle, dass der Motor im A**** ist....

Campino 17.07.2016 18:03:37

ist der krümmer lackiert?
möglicher weise hält der lack die temperatur nicht aus.

Martin78 17.07.2016 18:14:41

Ja, ist er. Aber schon seit 8 Jahren.

Martin78 17.07.2016 18:16:30

Und die Schwankungen im Drehzahlbereich ? Vergaser ?

Saugwurmmensch 17.07.2016 21:08:33

Mach mal nen Flschlufttest (bei laufendem Motor Vergaser und Ansaugstutzen (auch den Bereich zwischen Zylinderkopf und Vergaseransauhstutzen) tüchtig mit Bremsenreiniger/Startspray absprühen. Ändert sich die Drehzahl, zieht es dort Fälschlich.

der schreiner 18.07.2016 11:40:43

Zitat:

Zitat von Martin78 (Beitrag 575673)
Und die Schwankungen im Drehzahlbereich ? Vergaser ?

Denke schon. Eine Reinigung sollte trotz allem gemacht werden. Am Besten mit Ultraschall. Ein Forumsmitglied hat dir diesbezüglich schon ein Angebot gelinkt.
Meine Stand auch fast 6 Jahre in der Ecke und erst nach der Reinigung war es ok.
Mit Glück brauchst du den auch nicht Einstellen, aber das merkst du schon :-D

Den Qualm würde ich erst mal keine große Bedeutung zumessen, da dort wahrscheinlich etwas verbrennt was nicht da hingehört. Beobachten solltest du es aber auf jeden Fall. Nicht das dort doch noch was schlimmeres ist. Es könnte auch sein, das der Auspuff nicht dicht abschließt und da Abgase entweichen.
Doch von hieraus ist es ein Ratespiel was es sein könnte. :kuku:

Martin78 18.07.2016 18:46:33

Habe es nochmal probiert und kann Entwarnung geben. Qualmt nicht mehr. Wenn überhaupt dann noch bisschen weißer Qualm aus dem silbernen Bauteil, wo die Ölablassschraube dran ist. Aber minimal...

Werde dann die Tage versuchen den Vergaser auszubauen und einschicken.
Anschließend nochmal Ölwechsel und neuen Ölfilter + neue Bremsflüssigkeit

Nach 8 Jahren dürfte auch der Gummi der Reifen hart sein ?

Bin mal gespannt...

Campino 19.07.2016 06:25:31

Wenn du keine Probleme mit dem Vergaser hast (sprich sie mit neuem Sprit den Erwartungen gemäß läuft) dann lass es sein... (never Change a running System)
Was deine Schwankungen angeht würde ich erstmal nach Falschluft suchen und den Vergaser synchronisieren...

Zum Ultraschallen musst du die Düsen etc. raus nehmen und ob du die hinterher wieder genauso rein bekommst (Einstellung) ist ein kleines Glücksspiel wenn du nicht genau weist was du tust
Bevor du ihn reinigen lässt prüf erstmal die offensichtlichen Sachen... --> Falschluft, Synchronlauf, Choke geht wieder ganz zurück etc....

der schreiner 19.07.2016 08:27:44

Zitat:

Zitat von Martin78 (Beitrag 575722)
Habe es nochmal probiert und kann Entwarnung geben. Qualmt nicht mehr. Wenn überhaupt dann noch bisschen weißer Qualm aus dem silbernen Bauteil, wo die Ölablassschraube dran ist. Aber minimal...

Werde dann die Tage versuchen den Vergaser auszubauen und einschicken.
Anschließend nochmal Ölwechsel und neuen Ölfilter + neue Bremsflüssigkeit

Nach 8 Jahren dürfte auch der Gummi der Reifen hart sein ?

Bin mal gespannt...

Der Reifen ist nicht mehr besonders Fahrbar, da die Weichmacher im Gummi raus sein dürften. Hat der Reifen aber keine Beschädigungen, so sagt der TÜV wohl nix, da ihn das Alter scheinbar nicht interessiert (so meine Infos).
Da es aber um deine Sicherheit geht und Kurvenfahren auf solchen Reifen (ganz besonders im Nassen) gefährlich sein kann würde ich da keine Kompromisse machen.

Vinz-Georg 19.07.2016 08:59:51

Kann meinem Vorredner nur zustimmen, wechsle auf jeden Fall die Reifen. Ich bin 2 Monate mit 9 Jahre alten Reifen gefahren und selbst auf trockener Fahrbahn hast du kein guten Grip. Die Bremswege sind länger und das Hinterrad blockiert sehr schnell. Einmal hab ich es nicht bemerkt und beim abbiegen hätte ich beinahe einen Abgang gemacht da das Hinterrad blockierte und beim lösen der Bremse die GS sich aufrichtete. Sehr unangenehm. Im Regen fahren...naja, nur mit Bedacht... :no:.

Also der Unterschied mit frischen Reifen ist riesig!

Martin78 19.07.2016 23:42:57

Vielen Dank an Alle. Die Schwankungen im Leerlauf haben nun auch nachgelassen. Kontante 1500 Umdrehungen.

fw2842 20.07.2016 05:21:05

Ich hätte noch was und zwar deine Krümmerschrauben sind die aus Edelstahl ,wenn ja ersetze sie durch stahlschrauben alu und edelstahl neigt dazu chemisch eine Verbindung einzugehen und dann bekommst sie nicht mehr gelöst.

Kay73 20.07.2016 18:18:50

Sind dann nicht Stehbolzen mit Mutter drauf noch besser?

geko4711 20.07.2016 21:32:13

Zitat:

Zitat von Kay73 (Beitrag 575870)
Sind dann nicht Stehbolzen mit Mutter drauf noch besser?

Stahlbolzen und Messingmutter, bekommst du immer wieder auf :-D

Motorradverrückter 21.07.2016 08:02:13

also die Maschine die ich jetzt habe stand über 10 Jahre. Angelassen fertig :grinser2: . Dann erst zum TÜV dann zum Anmelden nach ca 300 Km Öl samt Filter gewechselt. Sonst den Tank so leer wie möglich Fahren hat zwar gestunken wie sau aber jetzt läuft Sie super.

Campino 21.07.2016 09:08:41

Dieser 1. Kaltstart hat den Motor min. so sehr geschädigt wie 15000 km...

Hansa1600 25.07.2016 19:32:28

zum wiederbeleben empfiehlt die kluge Hausfrau Ata für die Felgen und einen weichen Schwamm für die Lackoberfläche. Für das Triebwerk neuer Schmierstoff und ein paar Tropfen Öl in den Zylinder. Ölfilter kosten nicht die Welt, daher gleich mal der Ölschlamm raus, am besten Ölwanne auswaschen, mach ich bei jedem 3ten Wechsel. Die Vergaser abbauen und Deckel unten weg. Die komplette Konstruktion kommt in lauwarmes Wasser mit Essigreiniger, Ultraschall hab ich nie verwendet. Selbst die ganz alten Fischer Amal sind da super sauber geworden. Was auf jeden Fall mit gewechselt gehört ist die Bremsflüssigkeit! Neuer Sprit wäre schön. Kette sollte auch eine Pflegerunde abbekommen. So eine Wiederbelebung verschlingt einen kompletten Tag!
Die Reifen können nach 8 Jahren noch halbwegs brauchbar sein, ich hab ja 7 Vehikel und da sind auch welche mit 10 Jahren alten Schlappen die noch fahrbar sind, gut gelagert geht das durchaus. Nur sollten sie keine Risse haben.
Wenn sie dann läuft noch Vergaser synchronisieren (neuer Luftfilter?). Der Rest kommt dann nächstes Wochenende wenn der TÜV seinen Segen abgegeben hat.

So geht es jedenfalls mir meistens.

Aehne 26.07.2016 17:41:38

Zitat:

Zitat von Martin78 (Beitrag 575722)
Habe es nochmal probiert und kann Entwarnung geben. Qualmt nicht mehr. Wenn überhaupt dann noch bisschen weißer Qualm aus dem silbernen Bauteil, wo die Ölablassschraube dran ist. Aber minimal...

Werde dann die Tage versuchen den Vergaser auszubauen und einschicken.
Anschließend nochmal Ölwechsel und neuen Ölfilter + neue Bremsflüssigkeit

Nach 8 Jahren dürfte auch der Gummi der Reifen hart sein ?

An meiner Kawasaki Z 200 hatte ich einen 25 Jahre alten Reifen. Hatte keinerlei seitlichen Risse und noch 4 mm Profil.
Erschlagt mich, aber wenn man kein Kurvenräubern macht, kann man Reifen auch noch in dem Alter fahren. Man sollte es eben immer im Kopf haben. Alles eine Frage der Fahrweise.

Bei meiner GS waren nach längerer Standzeit die O-Ringe der Schwimmerhalterung undicht und der Schwimmer lief dann immer über. Sollte man auch im Blick behalten.

Vinz-Georg 26.07.2016 20:21:27

Es geht alles, ist halt immer die Frage wenn es um Gefahrensituationen geht ob dir da ein frischer Reifen das Leben rettet oder der ausgehärtete Reifen eben nicht ;-).

Es ist ja nur eine Empfehlung, nach meiner Erfahrung ist es sinnvoll in Reifen, Bremsen und Fahrwerk zu investieren. Wenn der Motor "nur" 40 PS entwickelt machts trotzdem noch Spaß, wenn die Reifen oder Bremsen nicht gehen.

Tja. :gutenacht:

der schreiner 27.07.2016 08:26:07

Zitat:

Zitat von Vinz-Georg (Beitrag 576214)
Es geht alles, ist halt immer die Frage wenn es um Gefahrensituationen geht ob dir da ein frischer Reifen das Leben rettet oder der ausgehärtete Reifen eben nicht ;-).

Es ist ja nur eine Empfehlung, nach meiner Erfahrung ist es sinnvoll in Reifen, Bremsen und Fahrwerk zu investieren. Wenn der Motor "nur" 40 PS entwickelt machts trotzdem noch Spaß, wenn die Reifen oder Bremsen nicht gehen.

Tja. :gutenacht:

40PS reichen auch aus um sich gepflegt um einen Baum zu wickeln.
Klar ist es möglich mit alten Reifen rum zu düsen. Ich finde nur das die Nachteile einer alten Pelle mehr wiegen, als der Kostenfaktor eines frischen Pneus.
Und damit schließe ich mich meinem Vor"redner" an :-D

DonArcturus 27.07.2016 09:14:48

Zitat:

Zitat von Aehne (Beitrag 576202)
An meiner Kawasaki Z 200 hatte ich einen 25 Jahre alten Reifen. Hatte keinerlei seitlichen Risse und noch 4 mm Profil.
Erschlagt mich, aber wenn man kein Kurvenräubern macht, kann man Reifen auch noch in dem Alter fahren.

Man kann auch mit nem 25 Jahre alten Fallschirm springen gehen. Machen würde ich es trotzdem nicht, egal wie sehr mir der Vorbesitzer zuversichert, dass der Fallschirm gut gelagert wurde.

Motorradverrückter 29.07.2016 00:20:33

also meine 25 Jahre alten BT45 fahren sich ganz normal, da die Suzi jetzt zu meinem Alltagsfahrzeug geworden ist schätze ich sehr, dass die Reifen kaum verschleißen. Riesig sind sie nicht. Also 15.000 Km finde ich jetzt ein bisschen überzogen. Ich glaube die Zeit die ein Motor nach dem Ölfilterwechsel ohne nennenswerten Öldruck läuft ist viel schädlicher

Campino 29.07.2016 07:35:47

Zitat:

Zitat von GSist (Beitrag 576386)
Also 15.000 Km finde ich jetzt ein bisschen überzogen. Ich glaube die Zeit die ein Motor nach dem Ölfilterwechsel ohne nennenswerten Öldruck läuft ist viel schädlicher

nein ist nicht überzogen...
Wenn das Motorrad regelmäßig läuft hast du überall im Motor einen dünnen Schmierfilm (der reicht aus bis das Öl wieder in Wallung gekommen ist) Wenn die Maschine aber mehrere Jahre still stand ist von diesem Film nix mehr da und es reibt direkt Metall auf Metall ohne Schmierung.... und das solange bis (wie du richtig erkennst) wieder genug Öldruck da ist, das das Öl wieder in alle Ritzen vordringen konnte....

Überschlagen wirs kurz...
Probier doch mal aus wie lange dein Motor ganz ohne Öl läuft.... das hällst du gegen die übliche Lebensdauer eines gut gewarteten und geschmierten Motors...
vll 5 Minuten fahren ohne Öl (reine Schätzung) und sagen wir 120000 km mit Öl...
Kleine Rechnung ausgehend von 100 km/h Durchschnitt...
Einfacher Dreisatz ergibt bei der Annahme, das du ca. 8,3 km ganz ohne Öl mit 100 km/h fahren kannst bis der Motor stirbt (vorausgesetzt meine Grundannahme mit den 5 Minuten stimmt).
Wenn du das jetzt ins Verhältnis setzt kommst du bei einem Startversuch der 30 sec dauert bis sie wieder richtig geschmiert (was bestimmt in der Realität länger dauert) ist auf den gleichen Schaden den 12000 km Strecke verursachen.
Diese Rechnung basiert auf Annahmen und hat nicht den Anspruch bis ins letzte Detail richtig zu sein


PS: ich frag mich warum ich das jetzt echt durchgerechnet hab.... ich hätte auch einfach sagen können "garnicht":au:

seife 29.07.2016 09:22:24

Er hatte ja aber nicht kein Öl drin. Und nach dem Starten ist trotzdem sehr schnell, in unter 30sek der öldrück da. Und das Öl auch nach 10 Jahren nicht überall weggetrocknet.

GSist: laß dir von den Besserwissern hier keine Angst machen, das war genau richtig so :-D

Campino 29.07.2016 10:33:06

Zitat:

Zitat von seife (Beitrag 576403)
Er hatte ja aber nicht kein Öl drin. Und nach dem Starten ist trotzdem sehr schnell, in unter 30sek der öldrück da. Und das Öl auch nach 10 Jahren nicht überall weggetrocknet.


Gewiss hast du jahrelang Motoren entwickelt und instand gesetzt.... daher schließe ich mich aus Gründen mangelnden Wissens meinerseits deiner Meinung an...
*an dieser Stelle sollte der Ironie Detektor ausschlagen*

Spaß beiseite... wie ich das Vorgehen beschrieben habe ist die "Nr.-Sicher" Variante.
So werden auch funkelnagelneue Motoren die noch nie gelaufen sind in Betrieb genommen.
Es kann gut sein das nix sichtbares passiert wenn man das vorgehen nicht befolgt... aber du wirst jetzt sicher nicht behaupten, das es nichts ausmacht einen Motor mit mangelnder Schmierung zu starten.... Schließlich versuchst du sicher auch so wenig Kaltstarts wie möglich zu machen (gleiches Prinzip.... fehlende Schmierung etc)

Und beruhend auf meinem Wissen von Betriebsfestigkeit und Schadensakkumulation ist diese grobe Überschlagsrechnung (zumindest im Prinzip) korrekt (obwohl die Eingangsdaten nur Abschätzungen sind und daher angreifbar).

gsmattis 30.07.2016 16:02:52

Viel schlimmer für den Motor ist, ihm permanent Leistung ab zu fordern, wenn er kalt ist.

Frag mal Goo. Motorrevision bei 19.000 km. Vorbesitzer ist scheinbar nach dem Motto: “ist der Motor kalt, dreh bis neun ein halb. Ist er warm, kannst schneller fahr'n“ gefahren.

Hansa1600 31.07.2016 10:43:10

Also ich denke nach dem Ölwechsel ist genügend Restöl im Motor um die Kiste ausreichend zu schmieren. Von einem Ing. Fachrichtung Tribologie habe ich vor Jahren die Auskunft bekommen: solange Öl da ist und der Schmierfilm nicht reißt, passiert da nicht viel. Öldruck muß hier nicht vorhanden sein sondern Schmierfilm, dieser ist aber eh so dünn, Öl welches in hohen Mengen durch den Motor gepumpt wird dient zum großen Teil auch der vollständigen Kühlung der Maschine. Diese Aufgabe entfällt aber beim Kaltstart nach dem Ölwechsel, somit ist der fehlende Öldruck der übrigens nur ca. 8 - 10 sec. dauert zu vernachlässigen.
Nur wenn die Maschine Jahrelang gestanden hat würde ich hier gewisse Vorkehrungen treffen und gewisse Stellen vorab mit Öl versorgen.
Ich fahre ja noch eine XT und dort ist ein Öldruck von 1 bar schon ne Wucht, die Kipphebellager werden praktisch nur beträufelt, trotzdem hat die Maschine 80tsd km erreicht ohne Ölunfall. Wichtig ist der Schmierfilm darf nicht reißen. Wenn der reißt dann geht es eh sehr schnell, zumindest im Zylinderinneren.
Übrigens mein Schwager hatte einen Honda (PKW) dort ist die Königswelle die die Ölpumpe angetrieben hat ausgefallen, Zahnkaries. Ohne Öldruck ist dieser gute Mann noch eine komplette Woche herum gefahren, jeden Tag 15km zur Arbeit bis der Motor dann endlich schlapp gemacht hat!

Campino 31.07.2016 11:36:19

Zitat:

Zitat von Hansa1600 (Beitrag 576484)
Nur wenn die Maschine Jahrelang gestanden hat würde ich hier gewisse Vorkehrungen treffen und gewisse Stellen vorab mit Öl versorgen.

Genau darum gehts hier ja... die Maschine stand 6 Jahre lang

Motorradverrückter 31.07.2016 14:27:22

ich lass mich ja auch nicht irre machen. Das meiste Öl läuft weg solange der Motor heiß ist. sobald es kalt ist läuft es eigentlich fast gar nicht bzw eigentlich gar nicht mehr weg. Selbst wenn es schaden angerichtet hat. Naa und jetzt kann ich es sowieso nicht mehr ändern

Wiedereinsteiger 30.03.2017 10:29:32

Getriebe nach langer Standzeit fest
 
Ich habe mir gestern eine GS angesehen, die > 10 Jahre auf dem Seitenständer mit eingelegtem Gang stand. Ohne rabiat zu werden, ließ sich der Schalthebel in keine Richtung bewegen. Auch vorsichtige Rollversuche blieben ohne Erfolg. Auf einen Startversuch ohne Vorbereitung habe ich nach der extremen Pause verzichtet. Es handelt sich um eine GS die zum Kauf angeboten wird. Also Zerlegen erst nach dem Kauf möglich.

Hat jemand einen Tipp, was da woran festgegammelt sein kann?

Campino 30.03.2017 12:01:17

lies sich der Schalthebel nicht bewegen oder lies sich kein Gang einlegen?

Wiedereinsteiger 30.03.2017 12:20:22

Gang war drin und Hoch-/Runterschalten bzw. in den Leerlauf schalten unmöglich.

berndy 30.03.2017 13:12:30

Wäre möglich, dass nur die Kupplungsscheiben verklebt sind (Kontaktkorrosion), könnte aber auch sein, dass das Getriebe festgerostet ist.

http://www.gs-classic.de/tipps/kupp_01.htm

Campino 30.03.2017 13:21:34

bei ausgeschaltetem Motor müsstest du die Gänge trozdem schalten können oder? trotz verklebter Kupplung... (die Idee hatte ich auch schon aber hab sie deswegen verworfen)

Kay73 30.03.2017 13:25:44

Kupplung muß man nicht betätigen zum Gang rausnehmen.
Muß man ja nicht einmal zwingend beim Fahren.

Zudem dürfte sich der Schalthebel dann noch bewegen lassen.
Wenn nicht, Vor- und Zurückrollen beim Schaltversuch.
Meist dürften die Zahnräder nur unter “Spannung“ stehen, wit kein Gang rein oder raus geht.

Du hast die Frage nicht beantwortet!
Bewegte sich der Schalthebel (Schaltwelle nicht festgegammelt) oder ließ sich das Getriebe nur nicht schalten?

Wiedereinsteiger 30.03.2017 13:34:48

Danke schon mal für Euren Input!
Es gab keine spürbare Bewegung des Schalthebels. Auch nicht mit gleichzeitiger Bewegung des Hinterrades. Alles fest.


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