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Alt 15.06.2017, 10:17:14   #17
RomanL
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Was ist denn nun aus dieser Gesichte eigentlich geworden?

Anm.: Düsennadeln brechen nur aus 2 Gründen: 1. Montagefehler (wobei man echt schon extrem ruppig oder ungeschickt sein muß, um DAS hinzukriegen), 2. runtergefallen VOR dem Montieren - was durchaus eine gewisse kriminelle Energie erfordert, wenn man anschließend das halbe Stück auch noch montiert.

In ganz seltenen Fällen und bei extrem schräg stehenden Vergasern kann es auch schon mal zu einem Durchscheuern + Vibrationsbruch kommen. Aber dann ist der Rest noch in der Nadeldüse, und die GS ist dafür auch absolut nicht prädestineirt.
Alles Andere an Erklärungen ist nicht möglich, und ich frag mich dann auch, wo die Nadelspitze geblieben sein soll?.!

Erklärung der Gesamtlage nach der obigen Schilderung wäre für mich:
- der Vorbesitzer hat selbst geschraubt und den Vergaser dabei offen gehabt (evtl. entdrosselt???)
- beim Montieren hat er (bemerkt oder unbemerkt) die Nadel abgebrochen, welche dann im Ansaugkanal lag
- die Nadel wurde angesaugt
- irgendwann ist sie im Zylinder gelandet...

...was dann auch leicht die endoskopische Analyse des Totalschadens ermöglicht, weil nämlich die zermahlene Nadel den Zylinder ordentlich zerkratzt hat. Auch der Kolben bleibt bei sowas selten ungeschoren.
Wenn die Maschine vorher noch gelaufen ist (allerdings wohl her wie ein Hackmesser), dann dürfte der Zylinder mit dem Nadelstumpf auch deutlich zu fett gewesen sein und eventuell auch noch mit Benzin geflutet und ausgewaschen. Noch ein Sargnagel für Zylinder und Kolben.

Für mich klingt die Story plausibel - allerdings nicht, daß der Verkäufer davon nix bemerkt haben will

Sinnvollstes Vorgehen wäre: Motor gebraucht besorgen, Grundüberholung auf dem Küchentisch machen (nur das Wichtigste von außen), Einbauen lassen in der Werke, fertig.
Umbau eines kompletten Motors dauert in der Werkstatt maximal 3h und sollte nicht mehr als 200,- kosten, wenn man ihn anliefert.

Den Altmotor köpft man und baut einen anderen Zylinder + Kolben drauf. fertig ist der 1A-Reservemotor, der mindestens das Geld wieder einbringt, was der Tauschmotor vorher gekostet hat. Bei der GS sind solche Zylinder-Kolbentausche mit Gebrauchtmaterial für unter 100,- hinzukriegen, AT-Motoren kosten um 200-350,- je nach Herkunft und Zustand. Alles keine fetten Summen gemessen an einem Bike "ready for scrap" wegen des Motorschadens und der unwirtschaftlichen Instandsetzung des Motors im Bike (zumindest, wenn nur in der Werkstatt gegen Bezahlung geschraubt wird) .

Deshalb würde mich wirklich mal brennend interessieren, was daraus nun wurde...

Gruß
Roman
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