geht-geht nicht: Zieht ab 6-7000 U/min nicht mehr

[Berserkerlein]

Moin Leute,
Gruß aus dem Norden und gleich mal mein erster Beitrag.
Da ich von Mopeds so viel Ahnung habe, wie Japaner von sicheren AKW's schildere ich nur das Problem und die Reaktionen meiner ausgesuchten Werkstatt:

Habe die GS500 aus dem Jahr 2004 als Einstiegsmotorrad vom Familienmitglied nach dessen (Fam.mitglied) 2-jähriger Nutzung übernommen. Nach Standzeit von Mai 2010 bis Anfang 2011 ging die Kiste wie erwartet an und ne Runde durch die ländliche Idylle verlief zu meiner Zufriedenheit. Nachdem nu die Fahrschule erfolgreich abgeschlossen war, bin ich seit Anfang Juli mehrere hundert Kilometer gefahren.

Problem seit kurzem:
Ich fahre das Moped zu Beginn etwas gemächlicher warm und reisse dann ordentlich am Gas. Auf einmal wunderwunderwunder: egal in welchem Gang ich das KfZ bei voller Beschleunigung vorantreiben möchte, im Bereich ab circa 6500 Umdrehungen steigt zwar die Drehzahl langsam an, aber der erwartete Leistungsschub tritt nicht ein, und der Schub fällt sogar auf ein kaum noch wahrnehmbares Niveau ab. Guckste mal in den Ölvorrat rein, die Forumsleute sprechen alle von "Oh Öl, genug soll Deiner enthalten sein"... Na gut, Öl schadet dem Motor nicht, also kipp ich bis Optimum nach (war schon recht weit runter). Nachdem ich Idiot im ANschluss beim (sicherheitshalber) Lesen einiger Beiträge zum Thema Öl die Erkenntnis erlangt habe, daß ein Moped mit Naßkupplung schon mal ein anderes Öl gebrauchen kann, als das was da unter 10W40 draußen als Rest im Eckschrank steht, mache ich mit Kollege nen Öl- und Ölfilterwechsel. Das Problem mit dem nicht vorhandenen Schub bestand wie gesagt schon vorher! Mit meinem Problem konfrontiert, rät Kollege mir auch zu neuen Zündkerzen. Also diese bei Matthis ebenfalls gekäuft. Die alten raus, sahen auch nicht mehr so schick aus, das musste ich selbst als Laier anerkennen (leicht angerusst und farblich verändert). Also neue Kerzen rein und Problem immer noch konsistent.
Na gut, fährste erst mal mit Kollege nach Hause (immer der 600er Honda hinterherhetzen...). Ein neues Wunder, nachdem kurzen Stand beim Kollegen fahre ich wieder los und siehe da, volle Leistung wie gewünscht. Fahre also noch mal etwas weiter und beim Rausbeschleunigen aus der Ortschaft auf die Landstraße wieder Ebbe, bei 140 km/h bleibt der Zeiger stecken.
Also wieder ab nach Hause und am nächsten Tag in die Werkstatt. Nun warte ich, was die mir sagen können.

Ausgeschlossen:
1. Steuergerät Zündung (wenn ich das richtig wiedergebe)
2.

[Streetsoldier]

kann es sein das der hobel gedrosselt ist? schatze mal auf 27ps da selbst meine ex gs mit 34 ps 160 laut tacho ohne probs gerannt ist.
guck mal in den faqs nach da steht was von wegen entdrosselung etc. sonst vlt auch der luftfilter für die gedrosselte drin, einstellung im vergaser mal neu syncen, ventilspiel einstellen so das übliche ^^

[Multiman]

wenn du runterschaltest um über die 6.5 zukommen geht auch nichts?

dann wird sich evtl eine nadel ausgehangen haben

dazu einfach den tank runter und bei der vergaserdeckel ab und gucken ob alles so hockt wie es soll

[AmigaHarry]

Scheint zu wenig Sprit zu kriegen...... möglicherweise schliesst dein Benzinhahn bei hohen Drehzahlen - versuchs mal in der Hahnstellung "PRI". Aber bitte nicht vergessen dabach wieder umzustellen, da sonst bei defekten Nadelventilen der Vergaser überläuft...

[Berserkerlein]

Also,

die Maschine ist NICHT gedrosselt.
Habe schon auf PRI umgeschaltet und auch wiede zurück, aber das SPORADISCH auftretende Problem ist halt wie gehabt hin und wieder da. Mal ja und mal nein. Die beschriebene Nadel wird sich doch nicht von allein wieder einhängen, so dass das Moped vereinzelt doch wieder normal läuft???
Das ist ja das Phänomen, mal kommt kein Schub, dann kommt bei einer anderen Fahrt wieder welcher.

Ja und auch wenn ich runterschalte, erhöht sich zwar die Drehzahl aber der Zug am Gasgriff bringt keinen spürbaren Schub.

[Saugwurmmensch]

Vielleicht ein Kupplungsproblem?
Kurz nach 6500 Touren liegt die maximale Leistung an...vielleicht rutscht die Kupplung durch (verschlissene oder durch falsches Öl vermatschte (oder gar verglaste?) Reibscheiben).

[Multiman]

dann müsste aber die Drehzahl hoch gehen
Zündaussetzer sollte man ja hören, weil im dem Drehzahlbereich ja die Vibrationen mit am größten sind.

Bei ausgelutschten Vergaserschiebern könnte ich mir vorstellen, dass die Nadel nicht immer dahin geht wo sie hin soll.

Also Schieber aus und gucken ob das Loch unten rund ist und alle Unterlegscheiben und Clips über/an der Nadel sind,

[AmigaHarry]

Ist sie vorher wirklich ordentlich gelaufen? Hört sich nämlich nach zu fett an....
Den LuFi hast du nicht zufällig getauscht......

[Berserkerlein]

Sie ist vorher wirklich dauerhaft gut gelaufen. Nein, den Luftfilter hat keiner angefasst.
Es wurde kürzlich die Drosselklappe leichtgängiger gemacht, leider ist mein Problem noch vorhanden.
"Schieber raus" werde ich an die Werkstatt weiterleiten.

Was mir nach der heutigen Testfahrt aufgefallen ist:
Wenn ich das warmgefahrene Moped wirklich im Zustand "Aus" 2-3 Minuten stehen lasse und dann losfahre, kommt der Schub bis zum roten Bereich so wie ich es kenne. Das konnte ich mehrere Male wiederholen.
Hatte leider nicht die Möglichkeit, dann konstant mit Vmax zu fahren, aber nach wenigen Kilometern ist das Problem wieder da.

[techam]

Also ich hatte ein ähnliches Problem, die Lösung war das Reinigen der Schwimmerkammer. Unten in der Mulde zum Ablassen hatte sich ein Rost-Wasser-Gemisch gesammelt, dieses stand schon so hoch, dass die Hauptdüse nicht mehr frei benzin ansaugen konnte und da diese Gerade in dem Bereich wichtig wird, bekommt man obenrum Problem, Leistungsverlust und unrunder Lauf, da die Maschiene zu mager läuft.

Lass mal die Schwimmerkammern leer laufen in ein sauberes Gefäß, dann sollte man schon sehen können ob dort dreck sitzt.

MfG

[Berserkerlein]

Der Schrauber des Vertrauens hat nun das Sekundaerluftsystem abgeklemmt und nun läuft sie wieder. Abgaswerte waren in Ordnung. Nun fahre ich erst mal und versuche, herauszufinden ob ich dadurch einen Nachteil habe. Letzte Fahrt auf der Elbchaussee hatte ich 7,x Liter Verbrauch pro 100km. Allerdings den Tank (Berechnungsbasis) sehr voll gehauen und mit viel viel Drehzahl gefahren.

Was ist das Sekundärluftsystem, habe ein ähnliches Problem.

[AmigaHarry]

Nennt sich bei Suzuki PAIR-System und dient der nachträglichen Abgasreinigung.
Du müsstest eine kleines, vom Vergaser mittels Unterdruck angesteuertes Ventil unter dem Tank sitzen haben, das Frischluft mittels kleiner Stahlrohrleitungen in den Zylinderkopf knapp unterhalb der Krümmeröffnungen leitet. Dort gibt es eine Verbindung zum Auspuff, der dann mit Frischluft versorgt wird, wodurch eine Nachverbrennung in den Krümmern stattfindet und so die Auspuffgase "sauberer" macht......
Du kannst es komplett abhängen, musst aber den Unterdruckschlauch zum Vergaser und die Öffnungen im Zylinderkopf mit Stahlplättchen verschließen. Hat auf die Leistung normalerweise keinen merkbaren Einfluss......und die Abgase werden trotzdem nicht viel "dreckiger".......
Aber Achtung: Wenn deine GS schon mit einem KAT ausgerüstet ist, geht das auf die Lebensdauer deines KAT! In dem Fall solltest du es nicht demontieren, sondern nur die Funktion des Ventiles prüfen.

Da du eine 2004er hast würde ich auch gleich die Funktion des PVLS-Systems checken. Das ist das zweite Schlauchgewirr unter deinem Tank. Es handelt sich um ein elektr. Ventil, welches den Unterdruck in den Vergasermembranen steuert und so ein Verschlucken beim Gasaufreissen verhindert. Wenn du kein Werkstättenbuch hast (um es richtig zu prüfen), häng einfach die Schläuche vom E-Ventil zu den Vergasern ab und verschließe sie. Geht sie dann normal auf Drehzahl hast du dort ein Problem.

Ansonsten fällt mir zu deinem Problem noch eine Riss im der Vergasermembrane oder der Schwimmerstand ein......

[Suzius]

Zitat von Berserkerlein

Der Schrauber des Vertrauens hat nun das Sekundaerluftsystem abgeklemmt und nun läuft sie wieder. Abgaswerte waren in Ordnung. Nun fahre ich erst mal und versuche, herauszufinden ob ich dadurch einen Nachteil habe. Letzte Fahrt auf der Elbchaussee hatte ich 7,x Liter Verbrauch pro 100km. Allerdings den Tank (Berechnungsbasis) sehr voll gehauen und mit viel viel Drehzahl gefahren.

selbst beim Heizen hatte ich mit der GS keine 7l verbrauch hinbekommen...

Könnte evt. eine falsche Vergasereinstellung sein??

LG

[Berserkerlein]

Nun ja, im folgenden die Verbräuche vor und nach der "Reparatur":

vorher: 5,6-6,1-5,8-5,4-5,4-6,2
nachher: 6,8-7,4-6,8-6,9-7,5

Da sehe ich leider schon nen Unterschied. Habe nun auch öfter mal eine Fehlzündung. Der Heinz in der Werkstatt hat aber auch gesagt, wir (er) sollten die Vergaser noch mal synchronisieren.

[Cherry]

Also in so einem Fall wäre das schon lange nichtmehr der "Schrauber meines Vertrauens" was auch immer die Karre hat, der Verbrauch ist deutlich zu hoch, und wird sich durch synchronisieren sicher nicht massiv ändern.

Wenns meine wäre würde ich mal den Ansaugtrakt komplett zerlegen, alles durchschauen, idealerweise den Vergaser mal ins Ultraschallbad packen und dann mit neuem Dichtsatz und Werksabstimmung neu zusammenbauen. Danach weißt du zumindest, daß an der Ansaugseite alles ok ist, und es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, daß die Kiste danach ordentlich läuft.

Hatte dein Mech überhaupt mal den Vergaser offen?

Cherry

Schau mal, ob wie bei mir der Plastikring von der Nadel obgeflogen ist, bzw. ob der Spritlauf wirklich frei ist und oder ob die Nadel auch wirklich in den Kanal reinfährt.