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Alt 12.07.2023, 00:48:26   #1
chrisXF
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Standard Tocken im Motor: Auffälligkeiten an SKS u.a.?

Moin ihr!

Meine GS (Bj. 89) hat das hier im Forum ja nur allzu gut bekannte Problem, dass sie Geräusche macht, die sie nicht machen soll. Ich würde es als mittellautes Tocken im Bereich des Zylinderkopfes beschreiben.
Bei der Problemsuche fielen drei Sachen auf, bei denen ich mich frage, ob sie normal sind oder nicht:
- Im ausgebauten Zustand klappert im Steuerkettenspanner irgendwas, wenn man ihn schüttelt. Wenn man ihn vorspannt, hat die Spannvorrichtung in ihrem Gehäuse etwas axiales Spiel.
- Die auslassseitige Spannschiene federt im reingeschobenen Zustand an ihrem oberen Ende im Zylinderkopf ein wenig nach vorne.
- Wenn man die Kurbelwelle minimalst hin und her dreht, hört man ein ganz kurzes leises Geräusch, dass ich schwer beschreiben kann. Erinnert mich an Kaugummi unterm Schuh oder so, irgendwie klebrig?

Kennt ihr das oder kommt euch davon was Spanisch vor?

Danke & Grüße, chrisXF
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Alt 12.07.2023, 06:09:20   #2
snailie
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Fangen wir mal klein an... ist es ein regelmäßiges "Tocken"? Also ein tocktocktock........tocktocktock.......tocktocktoc k? Wann tritt es auf, im Leerlauf, unter Last, sowohl als auch? Hört es auf, wenn Du die GS zu einer Seite neigst? Das würde dann für das berühmte Axialspiel der Nockenwellen sprechen, was "nur" ein Schönheitsfehler ist, aber ansonsten unbedenklich.

Was den SKS angeht, ist ne Weile her, daß ich einen in der Hand (und geschüttelt) hatte, da kann ich gerade aus dem Stegreif nichts zu sagen...
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Alt 12.07.2023, 08:39:22   #3
AmigaHarry
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SKS: minimales axiales Spiel ist unbedenklich. Wichtig ist, das er spannt.
Wenn du den Motor weiterdrehst, dürfen die NW nicht "schnappen" - d.h. die Kette muss über die ganze Umdrehung sauber gespannt bleiben.
Das was im SKS klappert, kenne ich auch nicht. Ich würde den daher doch etwas genauer ansehen.
Spannschine: Wenn der Spanner richtig arbeitet, muss die fest auf Position bleiben. Dazu das während einer ganzen Umdrehung der KW prüfen.

Wenn du die KW leicht hin und herdrehst, drehst du beim Drehen gegen die Laufrichtung den Starter mit, weil der Freilauf einkuppelt. Das kann dein "Kaugummi-Geräusch" sein.
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Alt 12.07.2023, 11:56:29   #4
chrisXF
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Ok, danke @AmigaHarry!

Und auch danke @takoda! Meine Absicht war, nicht noch einen hundertsten Thread a la "Hilfe warum Motorgeräusche" aufzumachen, daher nur die spezifischen Anfragen, zu denen ich sonst nichts finden konnte. Da du danach gefragt hast hier die ausführliche Beschreibung:

Es ist ein eher helles Tocken im Bereich des Zylinderkopfs, das im Takt des Motors permanent mitläuft bzw. mitlief. Im Leerlauf und unter Last gleichermaßen. Über ~4000 1/min hab ich nicht getestet. Keine Veränderung durch Kupplung/Gang einlegen oder Seitenneigung. Die GS läuft im Leerlauf nicht richtig rund (Vergaser müsste frei sein) und ruckelt beim Fahren recht viel (Vorsicht: Ich bin Fahranfänger und kenn das Motorrad kaum...).
Zwei erfahrene Zweiradmechaniker haben es sich mal angehört und finden, dass es nicht nach Spiel im Pleuellager klingt, sondern eher nach SKS oder tatsächlich Steuerkette selbst (Kilometerzähler sagt 50Mm).
Spiel im Pleuellager konnte ich keins "fühlen", Ventilspiel ist teils i.O., teils zu stramm (wird noch eingestellt). Steuerkette gemessen auf ~155mm über 20 Teilungen (158mm ist Verschleißgrenze) und ansonsten unauffällig. Spannschienen im kleinen einsehbaren Bereich i.O. und Steuerzeiten stimmen. SKS funktioniert im ausgebauten Zustand einwandfrei und hat im eingebauten Zustand ca. 8mm Wegstrecke übrig bis Maximum.
ABER: Beim ersten Abnehmen des Ventildeckels hing die Steuerkette durch, bis ich an der KW gedreht habe. Beim Wiedereinbau hat der SKS die Kette gespannt wie er soll. NACH der Fehlersuche (Auseinandernehmen, Testen, keine Veränderungen, Zusammenbauen) ist das Tocken jetzt plötzlich leiser und setzt teilweise für ein paar Umdrehungen aus. Austausch-SKS ist bestellt.
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Alt 12.07.2023, 21:20:23   #5
AmigaHarry
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Pleuellagerschaden klingen metallisch hell und sind meistens zuerst nur unter Last zu hören. Wenn man sie immer hört, sind die Lagerschalen schon "zerdengelt".

In deinem Fall könnte es tatsächlich mit dem SKS zusammenhängen, den der dürfte zumindest zeitweilig stecken geblieben sein (da die Kette durchgehangen ist). Der ist unbedingt zu erneuern.
Das von Takoda erwähnte axiale NW-Spiel klingt im halben Takt zur Motordrehzahl und hört sich nach einem dumpfen Tok-Tok an. Bei höheren Drehzahlen verschwindet es (in der restlichen Geräuschkulisse). Es hat nichts mit dem Getriebe oder Kupplung zu tun.

Ruckeln: Das ist ein 2-Zylinder, der schon etwas Drehzahl beim Fahren braucht. Unter 3000rpm benötigts schon viel Gefühl in der Gashand und keinen hohen Gang.....
Es ist aber kein Fehler, die Vergaser einmal zu synchronisieren (bzw. synchronisieren zu lassen, wenn du es selber nicht kannst).
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Alt 13.07.2023, 18:29:15   #6
chrisXF
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Sooo, der SKS ist getauscht. Das Tocken ist damit behoben!
Und sie läuft bei niedrigen Drehzahlen merklich besser und ruhiger. Vergaser synchronisieren wird bei Gelegenheit auch noch gemacht.

Ich frage mich, was am alten SKS futsch war. Konnte im ausgebauten Zustand beim neuen nämlich echt keinen Unterschied feststellen. Klappern und axiales Spiel hat der auch.

Da das Tocken weg ist, höre ich meinen Motor plötzlich normal, mit allen seinen natürlichen Klängen. Schön! Vom NW-Axialspiel höre ich nichts. Hoffen wir mal, dass keine anderen Probleme auftreten - beim Vorbesitzer ist die GS nämlich einige tausend km mit ungewöhnlichen Motorgeräuschen bewegt worden.

Danke für die Hilfe!
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Alt 13.07.2023, 22:13:24   #7
AmigaHarry
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Das richtige (automatische) Spannen einer Steuerkette ist gar nicht so einfach, wie man annehmen möchte:
Das Problem bei den SKS ist, das sie mit nur einer gewissen Kraft spannen dürfen und bei zuviel Druck (von der Kette) auch nachgeben müssen. Dabei dürfen sie aber auch nicht in Schwingung kommen (was leicht pasieren kann) und müssen daher kurzzeitig auch sperren (bzw. sehr stark dämpfen) können, um solche Schwingungsschläge abzufangen um damit nicht in Resonanz zu kommen. Tun sie das nicht, kann diese Resonanz die Kette oder Spannschiene zerstören. Gibt er aber nicht nach, bricht die Führungsschiene.
Das ist technisch nicht ganz einfach zu realisieren und man kann diese Betriebszustände im ausgebauten Zustand nur durch Zusammendrücken nicht nachstellen. Obwohl er sich bei deiner Prüfung unauffällig verhalten hat, kann er dennoch schon defekt sein - es steckt halt manchmal mehr dahinter, als man auf den ersten Blick glaubt....
Die Spanner der alten GS-Typen haben mehr als nur eine Führungsschiene gehimmelt, weil sie nicht richtig funktionierten bzw. sehr schnell verschlissen sind oder schlicht falsch eingestellt waren. Diese SKS waren aber anders als die heutigen (in den GS500 verbauten) aufgebaut.
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Alt 14.07.2023, 11:12:00   #8
chrisXF
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Ah ok, das ist ja spannend! Dann verstehe ich das, danke für die Erklärung!

Dass die Spannschiene hin ist, war zwischenzeitlich unser größter Verdacht, aber nachdem die GS nach dem SKS-Tausch wieder wunderbar läuft... Und bei den Fällen von gebrochener Schiene, die ich hier im Forum gefunden habe, ist sie jeweils (wenig überraschend) genau am Aufsatzpunkt des SKS gebrochen, sodass sich an diesem dann letztlich Schleifspuren der Kette fanden. Davon war an meinem zum Glück auch keine Spur.
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Alt 14.07.2023, 20:53:09   #9
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Wenn die gebrochen wäre, hörst du das ganz bestimmt: Dann schappen die Nocken wie verrückt und es rasselt als wollte es den Moror zerbröseln.
Übrigends kann sich die Schiene auch nicht nennenswert verbiegen - sie kann nur brechen.
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Alt 14.07.2023, 23:01:53   #10
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Top, dann ist das definitiv nicht der Fall!
Allerdings: Hatte heute den Ventildeckel eh noch mal ab und habe gesehen, dass die Spannschiene tatsächlich etwas seitlich schief steht. D.h. sie liegt an der linken Wand des Steuerkettenschachts an, statt mittig zwischen den Wänden unter der ganzen Kette zu sitzen. Bei entspanntem SKS lässt sie sich in die Mitte drücken, wird vom SKS danach aber wieder auf die Seite gedrückt. So viel Spiel sollte sie sicherlich nicht haben, oder? Könnte die aus ihrer Verankerung rausbrechen?
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Alt 15.07.2023, 09:42:41   #11
AmigaHarry
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Nein, das darf nicht sein. Leuchte einmal hinein, vielleicht siehst du was. Die Zapfen unten, mit denen sie eingehängt ist, können tatsächlich brechen/biegen.
Vielleicht ist er nur leicht gebogen und etwas rausgerutscht. Kann man versuchen wieder reinzudrücken (mit langem Schraubenzieher - aber vorsichtig). Risiko dabei: man weis nicht ob der Zapfen schon angeknackst ist und vielleicht im Bälde sowieso reisst.
Wäre blöd, den das heisst Motor raus umdrehen und kompettes Motorgehäuse trennen (Zylinder bleiben drauf, nur Spanner muss raus. Dann Schiene rausziehen und neue rein.

Die ganze OP ist jetzt nicht megakompliziert und selbst für einen nicht-Profi machbar - aber nur mit Hilfe des originalen Werkstättenhandbuches! Da ist alles ganz genau und detailiert beschrieben. Dazu noch die Exposionszeichnungen und es sollte keine Frage offen bleiben.
An SpezialWZ brauchts nur einen Kupplungskorbhalter (gibts bei Louis), weil der Korb muss raus, da dahinter das Lagerhalterblech sitzt und das ist in beiden Gehäusehälften verschraubt. Gilt auch für Zündgeberplatte.
Ölfilter muss auch raus - die sind 2 Schrauben fürs Gehäuse versteckt.
Auf der LIMA-Seite ist nichts.

Dichtungen benötigst du für Limadeckel und Kupplungsdeckel sowie ein Dauerelastisches Dichtmittel für die Gehäusehälften (Achtung: keine Löcher verschmieren!! - eher weniger als zuviel verwenden).
Wenn der Motor schon offen ist, kann man Schaltung und Getriebe auch gleich durchchecken.

Die GS ist sehr einfach aufgebaut und eignet sich gut zum Lernen.

Anbei ein Schemabild, wie die hintere Schiene eingehängt ist (Achtung: Das Bild stammt von einer GS650G, ist aber schematisch gleich). Das Bild GS500_offen zeigt den umgedrehten Motor mit abgenommener Gehäusehälfte - man kann die Einhängung der Schiene gut sehen.
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Alt 15.07.2023, 22:27:07   #12
chrisXF
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Das hatte ich befürchtet. Sch...ade.

Ich glaube, dann werde ich die Schiene jetzt erstmal in Frieden lassen und hoffen, dass sie gut genug hält, bis ich das angehen kann (eigentlich muss ich nämlich momentan häufig fahren). Wenn der Zapfen einseitig reißt, hält die Schiene ja vielleicht sogar erstmal noch in ihrer schrägen Position.
Alleine würde ich die OP zwar vermutlich schon auf die Reihe kriegen, aber besser wäre es definitiv mit jemand Erfahrenem zusammen. Ggf. stelle ich da mal ne regionale Anfrage in der Kategorie Suche ein...

Danke auf jeden Fall schonmal für die Anleitung usw., sehr hilfreich!
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klappern, spannschiene, steuerkettenspanner


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