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Alt 09.10.2007, 19:42:44   #1
Taifun
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Standard Pleuel cracken?

hallo

ich hab die tage von nem kollegen erfahren, dass das pleuel aus einem teil gegossen wird. um es nun auf die krubelwelle zu bringen bricht man den unteren teil ( den mit dem loch für die kurbelwelle) einfach durch, bohrt zwei löcher rein und schraubt es fest.

ich dachte immer (und so sah es auch auf den fishen der gs aus) das man dort 2 teile verwendet einmal das pleuel, an dem, am unteren teil, ein halbkreis ist und das zweite teil ist dann einfach nur ein weiterer halbkreis, den man mit dem pleuel verschraubt.

theoretisch und wahrscheinlich auch praktisch funktioniert beides... aber wieso macht man das

ich hoffe hier können mir einige motorenkundige helfen und wissen auch was ich meine

gruß taifun
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- Meiner ist auch komplett dicht... seitdem läuft meine GS aber nicht mehr. Woran kann das den liegen, liebes Forum
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Alt 09.10.2007, 20:04:13   #2
sven
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Also es gibt gecrackte Pleuel, da wird erst ein einteiliges Pleuel fertig bearbeitet und dann die untere Hälfte vom bigend abgebrochen.
Der Vorteil ist, daß es die Herstellung vereinfacht bzw. verbilligt.
Außerdem zentrieren sich die Bruchflächen sehr gut aufeinander.
Ich weiß allerdings nicht, ob sich das auch mit geschmiedeten Pleueln
machen läßt, die meisten Motorradmotoren haben konventionell geteilte
Pleuel, also das Pleuel und die untere Hälfte werden getrennt bearbeitet
und nur für die Fertigbearbeitung der Lagerbohrung werden die Bauteile
montiert und gemeinsam bearbeitet.

Gruß
Sven
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Alt 10.10.2007, 09:00:56   #3
berndy
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Dass das mit dem Cracken so gut funktioniert soll, halte ich persönlich etwas für weit hergeholt.

1. Durch das Brechen wird an dieser Stelle das Materialgefüge sehr stark verändert, ich hätte Angst, dass sich da Risse bilden und etwas Material dann im Betrieb abbröckelt

2. Ob ich jetzt geteilte Pleuel herstelle, die zusammenschraube und das Pleuelauge passend bearbeite bzw. das Pleuelauge auseinanderbreche ... dürfte sich von der Fertigung her nicht viel nehmen.

3. selbst wenn man das Pleuel am Stück arbeitet und nachträglich teilt dürfte es meiner Meinung nach einfacher sein einen Sägeschnitt anzubringen als da etwas abzubrechen. Das Material verzieht sich dabei ja zwangsläufig. Mal davon abgesehen, dass eine Vorrichtung, die gezielt an einer genau definierten Stelle etwas abbricht vermutlich auch nicht weniger aufwändig ist als eine Fräse oder Säge.
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Man sollte es so oder so nicht übertreiben.
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Alt 10.10.2007, 09:09:53   #4
extralarge_1966
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Moin!
Das Cracken funkschoniert ganz hervorragend. Nur werden die Pleuel erst gebrochen und dann bearbeitet. Das Gefüge ist schon von der Legierung her für diesen Vorgang optimiert. Durch eine Wärmebehandlung wird das Gefüge wieder entspannt.

Vorteil ist u.a., dass die Bruchflächen sich selber zentrieren und somit keine Paßschrauben verwendet werden müssen. Das Herstellen einer ebenen Kontaktfläche ist aufwändiger und somit teurer. Ausserdem müssen dann wieder Paßschrauben verwendet werden, die auch deutlich teurer in der Herstellung sind.

Ausserdem kannst Du gecrackte Pleuel am Pleuelfuss dünner bauen, da der Kraftfluss im Material durch die größere Oberfläche deutlich besser ist, als bei aufgesägtem Pleuelfuß. Dadurch ergibt sich auch noch eine Reduzierung der Massen im Motor.

Lohnt sich aber nur bei bestimmten Mindestmengen und entsprechend hohen Anforderungen an das Endprodukt (Motor). Ist eben ein Rechenexempel.
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Alt 10.10.2007, 09:29:07   #5
berndy
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Wenn sich das erst ab einer bestimmten Menge lohnt, ist die Herstellung teurer als normal.

Dass die Bearbeitung weniger aufwändig ist, bezweifle ich immer noch.

Ich gehe mal davon aus, dass die Bruchstücke später zusammengeschraubt werden. Also Bruchstücke zusammensetzen, Bohren, Gewindeschneiden, Schrauben eindrehen. dazu muss an dem geteilten Pleuelauge auch noch genügend Material stehen bleiben, das wird wahrscheinlich auch nicht viel weniger sein als an einem konventionell geteilten Pleuel.

Beim geteilten Pleuel ist das das selbe.

Ob die Herstellung geteilter Pleuel aufwändiger ist, wage ich auch noch zu bezweifeln.

Die Teile werden erst zusammengeschraubt und dann das Pleuelauge gebohrt. Das ist genauso aufwändig wie bei einem gecrackten Pleuel.

Gut die Bohrungen und die Schaftschrauben beim geteilten Pleuel müssen wahrscheinlich genauer sitzen. Das macht aber ohnehin eine CNC-Maschine.

Ob das tatsächlich Vorteile bringt, kann ich nicht abschätzen, dazu fehlt mir der tiefe Einblick in die Materie.

Am billigsten sind einteilige Pleuel, das hat aber den Nachteil, dass man entweder die Kurbelwelle nur einseitig lagern kann oder die Kurbelwelle aus mehreren Stücken zusammenpressen muss. Wenn man dann da mal etwas reparieren muss, wirds sehr aufwändig und teuer. Aber man hat bei der Herstellung der Pleuel gespart.

So hat alles seine Vor- und Nachteile.

Die Ingenieure werden sich schon was dabei gedacht haben. Oder es ist wieder eine neue Masche unnötige Entwicklungen an den Mann zu bringen.
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Alt 10.10.2007, 09:58:58   #6
Cherry
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Alt 10.10.2007, 20:59:37   #7
sven
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Zitat:
Zitat von berndy
Wenn sich das erst ab einer bestimmten Menge lohnt, ist die Herstellung teurer als normal.
Nein, wenn sich das ab einer bestimmten Menge lohnt, dann weil es dann billiger als normal ist. O.k.?

Zitat:
Dass die Bearbeitung weniger aufwändig ist, bezweifle ich immer noch.
Es spart die Trennflächenbearbeitung und ist was die Zentrierung der beiden Hälften angeht auch einfacher.

Zitat:
Am billigsten sind einteilige Pleuel, das hat aber den Nachteil, dass man ... die Kurbelwelle aus mehreren Stücken zusammenpressen muss. Wenn man dann da mal etwas reparieren muss, wirds sehr aufwändig und teuer.
Kommt auf die Zylinderzahl an. Beim Einzylinder sind gebaute Wellen sehr viel einfacher zu reparieren als ungeteilte. Mit zunehmender Zylinderzahl wird's zwar langwieriger, erfordert aber keine besonders teuren Hilfsmittel. Sprich: wenn's nicht gerade um große Stückzahlen geht lassen
sich gebaute Wellen leichter reparieren.

Zitat:
Aber man hat bei der Herstellung der Pleuel gespart.
Ja, aber das war gar nicht der Grund weshalb man ein einteiliges Pleuel verwendet hat...

Gruß
sven
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Alt 11.10.2007, 07:33:05   #8
berndy
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Aha, man lernt eben nie aus.
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